Kurzer Überblick über erweiterte Techniken in ModelBuilder

ModelBuilder stellt die Funktionalitäten bereit, mit deren Hilfe einfache oder komplexe Modelle durch die Verwendung einiger erweiterter Techniken noch produktiver werden. Diese erweiterten Techniken verbessern Modelle, indem sie sie durch eine bessere Steuerung des logischen Flusses des Modells, bessere Mechanismen zum Verwalten von Modelldaten und zeitsparende Methoden zum automatischen Ausführen von wiederkehrenden Tasks ergänzen.

Ersetzung von Inline-Variablen

In ModelBuilder kann der Inhalt einer Variablen als Ersatz für eine andere Variable verwendet werden, indem die Ersetzungsvariable in Prozentzeichen (%) eingeschlossen wird. Wenn Variablen auf diese Weise ersetzt werden, wird dies als direkte Variablenersetzung bezeichnet. Ein einfaches Beispiel für die direkte Variablenersetzung ist die Ersetzung von Text oder einem Wert in einem Modell durch eine Benutzereingabe.

Weitere Informationen zur direkten Variablenersetzung

Listen

ModelBuilder unterstützt die Verwendung von Listenvariablen, die mehrere Werte enthalten können.

Weitere Informationen zur Verwendung von Listen

Iteration

Iteration, häufig auch Wiederholung genannt, bedeutet, dass ein Prozess immer wieder wiederholt wird, wobei ein gewisser Grad an Automatisierung zum Einsatz kommt. Die Iteration ist sehr wichtig, da durch die Automatisierung von wiederkehrenden Tasks weniger Zeit und Aufwand erforderlich ist, um die Tasks auszuführen. Mit der Iteration in ModelBuilder kann ein Prozess immer wieder ausgeführt werden, wobei in jeder Iteration andere Einstellungen oder Daten verwendet werden. ModelBuilder ermöglicht auch eine flexible Iteration, da ein gesamtes Modell oder nur ein einzelnes Werkzeug oder ein Prozess immer wieder ausgeführt werden kann.

Weitere Informationen zu Iteratoren

Feedback

Sie können die Ausgabe eines Prozesses als Eingabe für einen vorherigen Prozess verwenden. Dieses Prinzip wird als "Feedback" (Rückführung) bezeichnet, da die Ausgabe zur Eingabe zurückgeführt wird.

Weitere Informationen zum Verwenden von Feedback in Iterationen

Nur Modellwerkzeuge

Es gibt sieben Geoverarbeitungswerkzeuge, die erweiterte Funktionen in ModelBuilder unterstützen. Diese Werkzeuge sind nicht für die Verwendung in einem Werkzeugdialogfeld oder in der Skripterstellung vorgesehen.

Weitere Informationen zu "Nur Modellwerkzeuge"

Vorbedingungen

Vorbedingungen können verwendet werden, um die Reihenfolge von Vorgängen in einem Modell explizit zu steuern. Es kann z. B. festgelegt werden, dass ein Prozess nach einem anderen Prozess ausgeführt wird, indem die Ausgabe des ersten Prozesses als Vorbedingung des zweiten Prozesses definiert wird. Jede Variable kann als Vorbedingung zur Werkzeugausführung festgelegt werden, und jedes Werkzeug kann mehrere Vorbedingungen haben.

Weitere Informationen zum Festlegen von Vorbedingungen.

If-Then-Else-Logik

If-Then-Else-Logik ist ein einfaches und doch leistungsfähiges Konzept zum Ausführen von verschiedenen Aktionen auf Grundlage von unterschiedlichen Bedingungen. If-Then-Else-Logik kann wie folgt erklärt werden: Wenn (IF) eine Bedingung den Wert "wahr" (true) hat, wird eine Aktion ausgeführt; falls (ELSE) die Bedingung den Wert "falsch" (false) hat, wird eine andere Aktion ausgeführt.

In ModelBuilder können Sie If-Then-Else-Logik implementieren, indem Sie ein Skriptwerkzeug erstellen, mit dem bestimmte Bedingungen überprüft und anschließend zwei Boolesche Variablen ausgegeben werden, die zur Beschreibung der TRUE- und FALSE-Bedingungen dienen, und dieses Skriptwerkzeug dann in ein Modell einfügen. Als Alternative zum Schreiben eines Skriptwerkzeugs können Sie auch das Werkzeug Wert berechnen verwenden, um die Bedingung zu testen und einen booleschen Wert auszugeben.

Weitere Informationen zum Verwenden von If-Then-Else-Logik in einem Modell

Feature-Set und Datensatz

Mithilfe von Feature-Sets können Features interaktiv eingegeben und sofort als Eingabe für ein Modell verwendet werden. Für diese interaktive Dateneingabe wird ein Prozess genutzt, der dem Digitalisieren von Features auf einer Karte ähnelt. Ebenso ermöglichen es Datensätze, dass Tabellen- oder Attributinformationen interaktiv eingegeben und sofort als Eingabe für ein Modell verwendet werden.

Weitere Informationen zum Feature-Set und Datensatz

In-Memory-Workspace

ArcGIS stellt einen In-Memory-Workspace bereit, in den Ausgabe-Feature-Classes und Tabellen geschrieben werden können. Das Schreiben der Geoverarbeitungsausgabe in den In-Memory-Workspace ist eine Alternative zum Schreiben der Ausgabe in ein Verzeichnis auf einem Datenträger oder in ein Netzwerkverzeichnis. Das Schreiben der Daten in den Workspace im Arbeitsspeicher ist oft bedeutend schneller als das Schreiben in andere Formate, wie z. B. Shapefiles oder eine Geodatabase-Feature-Class. In den In-Memory-Workspace geschriebene Daten sind jedoch temporär und werden gelöscht, wenn die Anwendung geschlossen wird.

Weitere Informationen zum In-Memory-Workspace

Integrieren von Modellen, Skripten und externen Programmen

Modellwerkzeuge werden vollständig in die Geoverarbeitungsumgebung integriert und können auf die gleiche Weise wie alle System- oder Skriptwerkzeuge verwendet werden. Wie alle anderen Geoverarbeitungswerkzeuge können Modellwerkzeuge von einem Dialogfeld aus oder durch Python-Skripterstellung ausgeführt werden oder einem anderen Modell hinzugefügt und dort ausgeführt werden. Ebenso wie Systemwerkzeuge einem Modell hinzugefügt und in einem Modell ausgeführt werden können, können Python-Skripte und externe Programme, auf die über Skripte zugegriffen wird, in ein Modell integriert werden.


7/10/2012