Neuheiten für Raster- und Bilddaten in ArcGIS 10
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Verbesserte Unterstützung des Raster-Formats
Ab ArcGIS 10 wird das Raster-Format insgesamt besser unterstützt. Bei der Verarbeitung der Daten sollten keine Unterschiede feststellbar sein. Alles sollte wie zuvor funktionieren. Die Verbesserung der Formatunterstützung dient vor allem dazu, viele Einschränkungen der alten Formatbibliothek zu überwinden.
Durch die verbesserte Formatunterstützung kann ArcGIS mehr Raster-Formate lesen und ausgeben. Darüber hinaus sind für die Erstellung von TIFF-Dateien mehr TIFF-Komprimierungsoptionen verfügbar.
Alle neu erstellten Pyramiden werden jetzt als OVR-Datei gespeichert (mit Ausnahme des ERDAS IMAGINE®-Formats). Die neuen OVR-Dateien sind flexibler, da sie alle Dateiformate unterstützen, die Pyramiden zulassen. Die OVR-Dateien können außerdem komprimiert werden und beanspruchen somit nicht so viel Speicherplatz.
Neues Mosaik-Dataset-Datenmodell
Ein Mosaik-Dataset ist ein neues Raster-Datenmodell innerhalb der Geodatabase. Das Mosaik-Dataset wird in allen Geodatabase-Typen (Personal, File und ArcSDE) unterstützt.
Ein Mosaik-Dataset ist eine Sammlung von Raster-Datasets (Bildern), die als Katalog gespeichert und als dynamisch mosaikiertes Bild angezeigt wird. Die Raster-Datasets können auch einzeln angezeigt werden. Diese Sammlungen können sehr groß sein – in Bezug auf die gesamte Dateigröße und auf die Anzahl der Raster-Datasets. Die Raster-Daten werden entsprechend dem Raster-Typ hinzugefügt, der Metadaten, z. B. Georeferenzierung, Erwerbsdatum und Sensortyp, und ein Raster-Format identifiziert. Die Raster-Datasets in einem Mosaik-Dataset können im nativen Format auf dem Datenträger bleiben oder in die Geodatabase geladen werden, wenn erforderlich. Mosaik-Datasets sind ideal zum Verteilen von Daten, da Benutzer direkt darauf zugreifen können und die Bereitstellung einfach ist.
Ein Mosaik-Dataset kann auf jeder Lizenzstufe angezeigt werden. Zum Erstellen oder Bearbeiten eines Mosaik-Datasets ist eine ArcEditor- oder ArcInfo-Lizenz erforderlich. Eine Image-Erweiterungslizenz ist erforderlich, um ein Mosaik-Dataset mit ArcGIS Server bereitzustellen.
Bildanalyse (Fenster)
Das Fenster "Bildanalyse" ist ein neues verankerbares Fenster, das verwendet werden kann, um viele Raster-Anzeige- und -Verarbeitungs-Tasks schnell auszuführen. Es kann im Menü "Fenster" zu ArcMap hinzugefügt werden.
Viele der Anzeigeoptionen in diesem Fenster gab es schon in ArcMap, jedoch in verschiedenen Dialogfeldern. Die einzelnen Optionen, z. B. Kontrast, Helligkeit, Transparenz, Gamma-Streckung, dynamische Bereichsanpassung, Hintergrundwert ignorieren, Nadir TopUp, Kontraststreckung, Anzeige-Resampling-Methode, Auf Raster-Auflösung zoomen, Layer ausblenden und Layer-Flackern, können jetzt schnell aufgerufen werden.
Dieses Fenster enthält auch viele Verarbeitungsoptionen. Einige davon können auch mit Geoverarbeitungswerkzeugen ausgeführt werden. Wenn Sie über dieses Fenster auf die Optionen zugreifen, werden sie zu einem neuen Layer hinzugefügt, das Funktionen, z. B. Ausschneiden, Maskieren, Kombinieren von Bändern, NDVI, Pan-Sharpening, Schummerung und Mosaikieren, verwendet.
Farbkorrektur
Fenster "Farbkorrektur" für Mosaik-Datasets
Wenn Sie die Farben eines Mosaik-Datasets korrigieren müssen, können Sie diesen Task im Fenster "Farbkorrektur" ausführen. Dieses Fenster stellt viele Optionen für den Farbausgleich des Mosaik-Datasets bereit. Die Option Ausgeschlossener Bereich kann besonders nützlich in Bereichen sein, in denen der Farbausgleich schwierig ist, z. B. Wasser oder Wolken. Im Anpassungsmodus kann die Fensterschaltfläche "Mosaik-Farbkorrektur" zu jeder Werkzeugleiste hinzugefügt werden.
Farbkorrektur für Raster-Kataloge
Auf der Registerkarte Farbkorrektur im Dialogfeld "Layer-Eigenschaften" des Raster-Katalogs werden zusätzliche Farbkorrekturoptionen bereitgestellt. Zu den neu verfügbaren Parametern gehören Optionen zum vorherigen Strecken, zusätzliche Farbausgleichsmethoden sowie Optionen zum Angeben eines Farbausgleichs-Zieloberflächentyps und eines Farbausgleichs-Referenzzielbilds.
Geoprocessing
Für Raster-Daten gibt es viele neue Geoverarbeitungswerkzeuge. Die meisten neuen Werkzeuge wurden für das neue Raster-Datenmodell – Mosaik-Dataset – eingeführt. Das Toolset "Mosaik-Dataset" besteht aus Geoverarbeitungswerkzeugen zum Erstellen, Bearbeiten und Optimieren des Mosaik-Datasets.
Mit dem Werkzeug Raster teilen können Sie ein großes Raster-Dataset in viele gleiche Kacheln unterteilen. Mit dem Werkzeug Raster in DTED können Sie das Raster-Dataset nach den Spezifikationen des DTED-Levels 0, 1 und 2 auf ähnliche Weise unterteilen.
Mit dem Werkzeug Pyramiden und Statistiken erstellen können Sie mit nur einem Geoverarbeitungswerkzeug für den gesamten Workspace Pyramiden erstellen und Statistiken berechnen. Das Werkzeug enthält auch Optionen, nur Pyramiden im Batch-Modus zu erstellen oder nur Statistiken im Batch-Modus zu berechnen.
Mit dem Werkzeug Mosaik-Layer erstellen können Sie temporäre Layer erstellen, damit Sie mit einem Mosaik-Dataset arbeiten können und z. B. eine Teilmenge von Bändern als Eingabe für ein anderes Geoverarbeitungswerkzeug definieren können.
Die folgenden beiden Werkzeuge wurden in ArcGIS 10 verbessert: Mosaik zu neuem Raster und Colormap hinzufügen. Das Werkzeug "Mosaik zu neuem Raster" ist jetzt ein Systemwerkzeug und kein Skriptwerkzeug mehr. Durch die Umwandlung des Werkzeugs "Mosaik zu neuem Raster" in ein Systemwerkzeug wurden viele Fehler behoben, die im vorherigen Skriptwerkzeug vorhanden waren. Das Werkzeug "Colormap hinzufügen" wurde erweitert, sodass Benutzer jetzt CLR- und ACT-Dateien für das Farbschema des Raster-Datasets angeben können.
In den Umgebungseinstellungen sind zwei neue Optionen für die Raster-Speicherung verfügbar: Pyramidenkomprimierungstyp und weitere TIFF-Komprimierungstypen. Jetzt können Sie beim Erstellen von Pyramiden die OVR-Dateien komprimieren. Wenn Sie eine TIFF-Ausgabe erstellen, haben Sie jetzt eine größere Auswahl an Komprimierungstypen für die Ausgabe zur Verfügung.
Erstellen einer benutzerdefinierten CLR-Datei
Zu den am häufigsten gewünschten Erweiterungen gehört die Option, eigene Colormaps zu erstellen. In ArcGIS können Sie im Dialogfeld "Einzelwert-Renderer" ein benutzerdefiniertes Farbschema erstellen und es in einer CLR-Datei speichern. Wenn Sie eine CLR-Datei erstellt haben, können Sie das Farbschema mit der Datei und dem Geoverarbeitungswerkzeug Colormap hinzufügen zum Raster-Dataset hinzufügen.
Weitere Informationen zum Erstellen einer benutzerdefinierten CLR-Datei
Erweiterte Kennzeichnung mit dem Renderer "Gestreckt"
Der Renderer "Gestreckt" bietet erweiterte Beschriftungsfunktionen. Diese ermöglichen es, Werte für den Farbverlauf anzugeben, den Sie anzeigen möchten. Darüber hinaus können Sie zwischen den einzelnen angegebenen Werten einen erweiterten Farbverlauf festlegen.
Funktionen
Mit Funktionen können Sie die Mosaik-Datasets und Raster-Dataset-Layer (die im Fenster "Bildanalyse" hinzugefügt wurden) dynamisch verarbeiten. Sie können Funktionen miteinander verketten, um dem Mosaik-Dataset oder Raster-Dataset-Layer mehrere Prozesse hinzuzufügen. Sie werden von unten nach oben angewendet.
Raster-Optionen
Auf der Registerkarte Raster im Dialogfeld ArcMap-Optionen gibt es vier Registerkarten: "Raster-Dataset", "Raster-Katalog", "Raster-Layer" und "Mosaik-Dataset".
Informationen zum Festlegen von Standardanzeigeoptionen für Raster
Auf der Registerkarte Raster-Dataset können Sie Standards für die Darstellung von Raster-Datasets definieren. In älteren Versionen war das die Registerkarte "Allgemein". Auf dieser Registerkarte gibt es ein neues Kontrollkästchen, Gekacheltes TIFF erstellen. Der Grenzwert für die Raster-Attributtabelle wurde auch an diese Position verschoben.
Auf der Registerkarte Raster-Katalog können Standards für die Darstellung von Raster-Katalogen definiert werden. Es gibt eine neue Option mit der Bezeichnung Maximale Anzahl der dargestellten Raster. Mit dieser Option wird die Anzahl der zu zeichnenden Raster-Katalogelemente begrenzt, damit nicht alle Elemente eines großen Katalogs gezeichnet werden. Das Textfeld Maximale Anzahl an Rastern für Farbabgleich wurde in diese Registerkarte verschoben.
Auf der Registerkarte Raster-Layer können die Standardeinstellungen für die Symbologie für die Darstellung von Raster-Datasets definiert werden. Dies ist eine neue Registerkarte mit Optionen für den Standard "Hintergrundwert ignorieren", die Farbe für NoData-Bereiche sowie die Standard-Resampling-Methode und mit Optionen, die angeben, ob Datasets mit Kontraststreckung angezeigt werden.
Auf der Registerkarte Mosaik-Dataset können die Standardeinstellungen für die Darstellung von Mosaik-Datasets definiert werden. Diese neue Registerkarte enthält eine Option, um das Mosaik-Dataset im Inhaltsverzeichnis zu erweitern. Im erweiterten Modus werden Grenz-, Footprint- und Bild-Layer angezeigt. Optionen für die Sichtbarkeit von Grenz-, Footprint- und Bild-Layern können auch auf dieser Registerkarte festgelegt werden.
Neue Symbole
Die Raster-Daten-Symbole wurden wie alle anderen Elemente in ArcGIS 10 aktualisiert. Es gibt neue Symbole für Raster-Datasets, Raster-Kataloge und das Mosaik-Dataset. Die Farbe des Rasters richtet sich nach seiner Position. Dateibasierte Daten sind gelb, Geodatabase-Daten sind grau und Daten auf dem Server sind blau.
Beschleunigte Raster
Durch die Beschleunigung eines Raster-Layers wird die Darstellungs-Performance des Layers erheblich verbessert. Wenn Sie einen Raster-Layer mithilfe des beschleunigten Renderers anzeigen, können Sie die Bildausschnitte in der Anzeige nahtlos schwenken und zoomen. Ein wichtiges Merkmal des beschleunigten Renderers ist die Fähigkeit, die Performance durch Grafikkartenprozessoren noch zusätzlich zu verbessern.
Sie können einen Raster-Layer im Fenster "Bildanalyse" beschleunigen.
Server
Bereitstellen von Mosaik-Datasets
Mosaik-Datasets sind neue Datasets, die als Image-Service oder in einem Globus- oder Karten-Service bereitgestellt werden können. Es werden auch zusätzliche Funktionen zum Abfragen von und Interagieren mit Image-Services bereitgestellt, die von Mosaik-Datasets abgeleitet wurden.
Verbesserte Image-Service-Parameter
Auf der Seite "Eigenschaften des Image-Services" können Sie jetzt eine größere Anzahl von Standard-Service-Parametern festlegen. Dadurch haben Sie mehr Kontrolle über die Datenmenge, die ein Benutzer anfordern kann, die Art von Informationen, die angefordert werden können, und zulässige Mosaik- und Komprimierungsmethoden.
- Maximale Bildgröße pro Anforderung
- Maximale Anzahl an Rastern pro Mosaik
- Standard-Resampling-Methode
- Zulässige Komprimierungen
- Zulässige Mosaik-Methoden
- Maximale Anzahl an zurückgegebenen Datensätzen pro Anforderung
- Metadaten-Level
- Zulässige Felder
- Maximale Anzahl der pro Anforderung heruntergeladenen Elemente
Neue unterstützte Vorgänge
Die Image-Service-Ressource wurde verbessert und stellt jetzt zusätzliche Vorgänge bereit. Die Option "Bild exportieren" wurde verbessert, und Sie können jetzt Mosaikregeln und -eigenschaften festlegen. Darüber hinaus wurden die Optionen "Abfrage", "Identifizieren" und "Herunterladen" hinzugefügt.