Was sind Annotations?

Annotations in der Geodatabase werden in Annotation-Feature-Classes gespeichert. Wie bei anderen Feature-Classes weisen alle Features in einer Annotation-Feature-Class eine geographische Position sowie Attribute auf. Sie können sich entweder in einem Feature-Dataset befinden oder eine eigenständige Feature-Class darstellen. Jedes Annotation-Feature, bei dem es sich um Text handelt, weist eine Symbologie auf, einschließlich Schriftart, -größe und -farbe sowie anderer Textsymboleigenschaften. Normalerweise bestehen Annotations zwar aus Text, doch können sie auch grafische Elemente wie Rechtecke oder Pfeile enthalten, die andere Symbologietypen erfordern.

Die zwei anderen Hauptoptionen zum Speichern von Text in ArcGIS sind dynamische Beschriftungen und Kartendokument-Annotation.

Wenn Sie über mehr als einige hundert Textstücke verfügen oder einen editierbaren Text benötigen, den Sie in vielen Karten einsetzen möchten, verwenden Sie Geodatabase-Annotations. Die Arbeit mit Geodatabase-Annotations in ArcMap ist im Allgemeinen schneller als die Arbeit mit Kartendokument-Annotations. Geodatabase-Annotations werden räumlich indiziert und können deshalb viel schneller dargestellt und ausgewählt werden.

Weitere Informationen zum Arbeiten mit Text

Weitere Informationen zum Unterschied zwischen Annotation-Gruppen und Geodatabase-Annotations

Standard- und Feature-bezogene Annotations

HinweisHinweis:

Feature-bezogene Annotation-Feature-Classes können in ArcInfo und ArcEditor erstellt und bearbeitet werden, sind in ArcView jedoch schreibgeschützt.

Es gibt zwei Arten von Annotations in der Geodatabase: Standard und Feature-bezogen. Standard-Annotations sind nicht formal mit Features in der Geodatabase verknüpft. Ein Beispiel für eine Standard-Annotation ist der Text auf einer Karte für einen Gebirgszug. Kein spezifisches Feature stellt den Gebirgszug dar, doch es ist eine Fläche, die Sie kennzeichnen möchten.

Feature-bezogene Annotations sind mit einem speziellen Feature in einer anderen Feature-Class in der Geodatabase verknüpft. Der Text in Feature-bezogenen Annotations gibt den Wert eines Feldes oder von Feldern aus dem Feature wieder, mit dem sie verbunden sind. Beispiel: Die Wasserhauptleitungen in einem Wassernetzwerk können mit ihren Namen, die in einem Feld in der Feature-Class "Hauptleitungen" gespeichert sind, beschriftet werden.

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Annotations sind mit Features durch eine abhängige Beziehung mit Nachrichtenübermittlung verbunden. Die Feature-Class, die eine Annotation erhält, ist die Quellklasse in dieser Beziehung, während die Annotation-Feature-Class die Zielklasse darstellt. Wie bei anderen abhängigen Beziehungen kontrolliert das Ursprungs-Feature das Ziel-Feature. Wenn sich ein Attributwert für das Ursprungs-Feature ändert, wird die verbundene Annotation, die auf diesem Attribut basiert, automatisch entsprechend aktualisiert. Wenn das Ursprungs-Feature verschoben oder gedreht wird, wird auch die verbundene Annotation verschoben oder gedreht. Wenn ein Ursprungs-Feature aus der Geodatabase gelöscht wird, wird das verbundene Annotation-Feature ebenfalls gelöscht.

Bei dem Beispiel mit dem Wassernetzwerk kann es sein, dass ein Hydrant zu nah an einer verkehrsreichen Kreuzung steht und daher um 50 Meter verschoben werden muss. Wenn der Hydrant verschoben wird, wird auch seine verbundene Annotation verschoben. Im selben Netzwerk kann sich auch der Name einer Wasserleitung ändern. Wenn der Wert im entsprechenden Namensfeld geändert wird, ändert sich automatisch auch der Text, der im verbundenen Annotation-Feature gespeichert ist.

Eine Feature-bezogene Annotation-Feature-Class innerhalb eines Feature-Datasets muss mit einer Feature-Class in demselben Dataset verbunden sein. Ebenso sollten eigenständige Feature-bezogene Annotation-Feature-Classes mit eigenständigen Feature-Classes in derselben Geodatabase verbunden sein.

Eine Annotation-Feature-Class kann nur mit einer einzigen Feature-Class verbunden werden, doch kann eine Feature-Class beliebig viele verbundene Annotation-Feature-Classes aufweisen.

Annotation-Klassen

Standard- und Feature-bezogene Annotation-Feature-Classes in Geodatabases enthalten eine oder mehrere Annotation-Klassen. Jede Annotation-Klasse enthält Eigenschaften, durch die festgelegt ist, wie eine Teilmenge von Annotations in der Feature-Class angezeigt wird.

Sowohl die Standard-Annotation als auch die Feature-bezogene Annotation weisen die folgenden Eigenschaften auf:

Feature-bezogene Annotations weisen zudem folgende Eigenschaften auf:

Wenn Sie beispielsweise über eine Annotation-Feature-Class für Städte verfügen, können Sie Annotation-Klassen mit verschiedenen Textgrößen und Maßstabsbereichen für kleine, mittlere und große Städte einrichten, die alle innerhalb einer einzelnen Annotation-Feature-Class verwaltet werden. Annotation-Klassen ersparen Ihnen das Definieren und Verwalten mehrerer Annotation-Feature-Classes.

Sie können Annotation-Klassen erstellen und ändern. Sie erstellen Annotation-Klassen, wenn Sie eine leere Annotation-Feature-Class mit ArcCatalog erstellen oder Beschriftungen in Annotations konvertieren. Wenn Sie Beschriftungen konvertieren, wird jede Beschriftungsklasse in eine Annotation-Klasse konvertiert. Nachdem Sie eine Annotation-Feature-Class erstellt haben, können Sie Annotation-Klassen mit dem Dialogfeld "Eigenschaften: Feature-Class" erstellen und ändern.

Um die Darstellungs- und Abfrage-Performance von ArcMap zu steigern, legen Sie immer einen sichtbaren Maßstabsbereich für jede Annotation-Klasse fest, damit Annotation-Features nur dargestellt werden, wenn die Anzeige ausreichend vergrößert ist, um den Text lesen zu können.

Wenn mehr als eine Annotation-Klasse vorhanden ist, werden die Annotation-Klassen in der Annotation-Feature-Class als Subtypes implementiert. Um neue Annotations für eine Annotation-Klasse zu erstellen, wählen Sie auf der Werkzeugleiste "Editor" die Klasse als Ziel aus.

Sie können Annotation-Klassen mit jeder Lizenz, einschließlich ArcView, erstellen und ändern.

Textsymbole

Eine Annotation-Feature-Class enthält eine Sammlung mit einem oder mehreren von Ihnen definierten Textsymbolen. Jedes Mal, wenn Sie ein neues Annotation-Feature erstellen, weisen Sie ihm eines dieser vordefinierten Symbole zu. Das Symbol enthält Eigenschaften, durch die die Darstellung des Annotation-Features festgelegt wird, beispielsweise Schriftart, Schriftgröße und Schriftfarbe. Wenn Sie beispielsweise über Annotations für kleine, mittlere und große Städte verfügen, erstellen Sie drei Textsymbole mit verschiedenen Schriftgrößen, die Sie der Annotation zuweisen können. Da nicht für jedes Annotation-Feature eigene Symboleigenschaften gespeichert werden müssen, kann der Speicherplatzbedarf in ArcGIS reduziert und die Darstellungs- und Abfrage-Performance gesteigert werden. Eine Beschränkung auf eine begrenzte Liste von Symbolen kann Standards für neu zu erstellende Annotation-Features fördern.

Bei jeder Erstellung einer Annotation-Klasse erstellen Sie ein Standardtextsymbol für diese Klasse. Sie können auch jederzeit zusätzliche Textsymbole für eine Feature-Class mit dem Dialogfeld "Eigenschaften: Feature-Class" erstellen. Nachdem Sie die Symbole erstellt haben, weisen Sie diese bei der Bearbeitung in ArcMap den Annotation-Features zu.

Wenn Sie in ArcMap Annotation-Features Symbole zuweisen, stellen Sie möglicherweise fest, dass die von Ihnen erstellten Textsymbole nicht die Eigenschaften enthalten, die Sie für ein oder mehrere Annotation-Features benötigen. So könnte beispielsweise eine kleinere Schriftgröße erforderlich sein, damit Annotations in einen bereits sehr vollen Bereich passen. Eine Möglichkeit ist, ein neues Textsymbol mit den neuen Eigenschaften in ArcCatalog zu erstellen und dieses dann den Annotation-Features in einer Editiersitzung in ArcMap zuzuweisen.

Das Erstellen eines neuen Symbols für jeden einmaligen Satz erforderlicher Eigenschaften kann zu unübersichtlichen Symbollisten führen, mit denen nur schwer gearbeitet werden kann. In ArcMap können Sie Symboleigenschaften für jedes Feature einzeln ändern. Bei der Bearbeitung in ArcMap können Sie eine Annotation auswählen und eine beliebige Symboleigenschaft für diese Annotation ändern.

Das Bearbeiten bestimmter Symboleigenschaften für einzelne Features führt dazu, dass bei Annotations der Verweis auf zugehörige Textsymbole in der Sammlung verloren geht. In diesem Fall speichert das Annotation-Feature all seine Symboleigenschaften. Dadurch wird der Speicherplatzbedarf erhöht und die Darstellungs- und Abfrage-Performance für die Annotation verringert.

Eigenschaften, die Sie für jedes einzelne Feature bearbeiten können, während gleichzeitig der Verweis auf ein Textsymbol in der Objektgruppe erhalten bleibt, sind:

Wenn Sie beispielsweise die Schriftgröße für ein Annotation-Feature von 12 auf 8 reduzieren, verweist das Annotation-Feature weiterhin auf ein vordefiniertes Symbol, doch wird die eigene Schriftgröße von 8 gespeichert. Wenn Sie eine Eigenschaft ändern, die nicht in der Liste oben enthalten ist, z. B. einem Annotation-Feature einen Halo zuweisen, geht der Verweis des Annotation-Features auf das zugehörige Textsymbol verloren und es werden alle Symboleigenschaften gespeichert.

Sie haben immer die Möglichkeit, Textformatierungs-Tags zu verwenden, um die Formatierung für einen Teil einer Annotation zu ändern. Auf diese Weise können Sie Annotations mit gemischter Formatierung erstellen, z. B. wenn in einem Satz ein Wort unterstrichen werden soll. Formatierungs-Tags haben immer Vorrang vor den Symboleigenschaften eines Annotation-Features.

Weitere Informationen zur Verwendung von Tags zur Textformatierung

Wenn Sie eine Entscheidung darüber treffen, welche Symbole in der Annotation-Feature-Class gespeichert werden sollen, wählen Sie für jede Annotation-Klasse bei der Erstellung ein Standardsymbol aus. Fügen Sie dann weitere Symbole hinzu, die häufig benötigte Eigenschaften enthalten. Eigenschaften, die nur selten benötigt werden, können jeweils auf einzelne Features angewendet werden. Eine begrenzte Anzahl von Features, in denen eigene Symboleigenschaften gespeichert sind, hat nur eine geringe Auswirkung auf den Speicherplatzbedarf und die Performance einer Feature-Class.

Informationen zur Erstellung von Textsymbolen

Beim Bearbeiten der Annotation-Feature-Class wird möglicherweise ein roter Rahmen anstelle des Annotation-Textes angezeigt. Dies weist darauf hin, dass die SymbolID für das Annotation-Feature vom zugehörigen Textsymbol getrennt wurde.

Vom zugehörigen Textsymbol getrennte Annotation

Dies kann zwei Ursachen haben:

Sie können einen der folgenden Vorgänge ausführen, um dieses Problem zu beheben:

Weitere Informationen zur Erstellung von Feldberechnungen

Speicherung von Annotations

Es ist möglich, Annotations in einer Geodatabase aus einer vorherigen Version zu bearbeiten. Die Annotation-Feature-Class nutzt dieselben Funktionen wie der Befehl Kopie speichern in den ArcGIS-Anwendungen, um die richtige Version von Annotation-Features für die bearbeitete Geodatabase-Version zu speichern. Daher können in ArcGIS 10 beispielsweise Geodatabase-Annotations der Versionen 9.3 und 9.2 bearbeitet werden.

HinweisHinweis:

Für Geodatabase-Annotations in einer Geodatabase der Version 8.3 oder früher ist zunächst eine Aktualisierung erforderlich, um eine Bearbeitung zu ermöglichen.

Weitere Informationen zum Werkzeug "Annotation-Feature-Class aktualisieren"

Weitere Informationen zu den Eigenschaften für die Bearbeitung von Annotation-Feature-Classes

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7/10/2012