WFS-Services
Mit ArcGIS Server können Sie Services veröffentlichen, die der WFS-Spezifikation (Web Feature Service) gemäß Open Geospatial Consortium, Inc. (OGC) entspricht. Es handelt sich hierbei um eine offene Spezifikation zum Bereitstellen von geographischen Features über das Web.
Um die Daten mit WFS über ArcGIS Server zu veröffentlichen, müssen Sie über eine entsprechende ArcGIS Server-Lizenz verfügen. Die Lizenzanforderungen sind in der Funktionsmatrix aufgeführt.
Dieses Thema ist in folgende Abschnitte unterteilt:
- Gründe für die Verwendung eines WFS-Services?
- So erstellen Sie einen WFS-Service
- Festlegen von WFS-Eigenschaften
- Sichern von WFS-Services
- Zugreifen auf den WFS-Service
- Bearbeitung und WFS-Services
- Erweiterte Themen
- Weiterführende Informationen
Gründe für die Verwendung eines WFS-Services?
Wenn Sie die Daten über einen WFS-Service bereitstellen, kann jede Anwendung, die Web-Services unterstützt, auf geographische Features aus Ihrer Karte oder Geodatabase zugreifen. Im Gegensatz zum OGC-konformen Web Map Service (WMS), der ein Bild einer Karte zurückgibt, gibt der WFS-Service tatsächliche Features mit Geometrie und Attributen zurück, die Clients in räumlichen Analysen jeden Typs verwenden können. WFS-Services unterstützen auch Filter, die es Benutzern ermöglichen, räumliche Abfragen und Attributabfragen zu den Daten auszuführen.
Technische Hinweise
- Die WFS-Services, die Sie mit ArcGIS Server erstellen, entsprechen der WFS-Spezifikation 1.1. Auf schreibgeschützter Basis wird auch die WFS-Spezifikation 1.0 unterstützt.
- WFS-Services codieren die Feature-Daten über Geography Markup Language (GML). GML ist eine Methode, mit der geographische Informationen mithilfe von XML dargestellt werden können. Die von WFS-Services in ArcGIS Server verwendete GML ist das Simple Features-Profil. Weitere Informationen zu GML finden Sie unter Überblick über die GML-Unterstützung in ArcGIS in der ArcGIS Desktop-Hilfe.
So erstellen Sie einen WFS-Service
Es gibt zwei Möglichkeiten für die Erstellung eines WFS-Service: aus einer Karte oder aus einer Geodatabase.
Erstellen eines WFS-Services aus Karte
Sie können einen WFS-Service erstellen, indem Sie mit einem ArcMap-Kartendokument (.mxd) beginnen. Veröffentlichen Sie das Kartendokument als ArcGIS Server-Karten-Service entweder über Manager oder ArcCatalog. Wenn Sie gefragt werden, welche Funktionen Sie aktivieren möchten, markieren Sie WFS. Auf diese Weise wird eine URL erstellt, über die jeder WFS-Client auf den Service zugreifen kann.
Weitere Hilfe zum Veröffentlichen des Services finden Sie unter Veröffentlichen einer GIS-Ressource auf dem Server.
Das Kartendokument ist nur eine Spezifikation der Layer, die im WFS-Service verfügbar sein werden. Auf Layer-Ebene definierte Symbologie, Abfragedefinitionen und Feld-Aliasnamen werden nicht in den WFS-Service übertragen, da der Zweck des Services darin besteht, die Features in den Daten verfügbar zu machen. Um die visuellen Eigenschaften der Karte über OGC-Spezifikationen verfügbar zu machen, müssen Sie einen WMS-Service verwenden. Berücksichtigen Sie die folgenden Aspekte beim Veröffentlichen eines WFS-Services aus einem Kartendokument:
- Wenn Sie möchten, dass der WFS-Service Transaktionen für die Bearbeitung (WFS-T) unterstützt, müssen die Quelldaten für alle Layer in der Karte aus der gleichen ArcSDE-Geodatabase stammen. Andernfalls kann die Karte Layer aus mehreren Quellen enthalten.
- Zwei oder mehr Layer in der Karte können nicht auf die gleiche Feature-Class verweisen oder denselben Namen haben. Sollte dies der Fall sein, zeigt ein Fehler an, dass das Workspace-Element bzw. der Name doppelt vorhanden ist.
- Der Name des Layers ist der vom WFS zurückgegebene Typname.
- Um Daten über einen WFS-Service zu veröffentlichen, müssen die Daten bei der Geodatabase registriert sein (einschließlich der SDE-Sichten).
- Da WFS nur mit Features funktioniert, werden alle Raster-Layer in der Karte aus dem Service ausgeschlossen.
- WFS-Services unterstützen keine virtuellen Klassen, beispielsweise Verbindungen, Beziehungen, XY-Ereignisse, Routen, Coverages oder Layer, die auf der Erweiterung "Data Interoperability" basieren.
Wenn Sie das Quellkartendokument für unterschiedliche Zwecke verwenden, also nicht nur für die Veröffentlichung von WFS-Services, müssen Sie möglicherweise eine Kopie des Kartendokuments erstellen, die als Quelldokument für den WFS-Service fungiert. Sie können dann die Kopie ändern, sodass sie die oben erwähnten Anforderungen erfüllt, ohne das ursprüngliche Kartendokument zu verändern.
Erstellen eines WFS-Services aus einer Geodatabase
Es gibt auch die Möglichkeit, einen WFS-Service ausgehend von einer Geodatabase zu erstellen. Es kann sich um jede Art von Geodatabase handeln: Personal, File oder ArcSDE. Veröffentlichen Sie die Geodatabase als ArcGIS Server-Geodaten-Service entweder über Manager oder ArcCatalog. Wenn Sie gefragt werden, welche Funktionen Sie aktivieren möchten, markieren Sie WFS. Auf diese Weise wird eine URL erstellt, über die jeder WFS-Client auf den Service zugreifen kann.
Wenn sie einen WFS-Service aus einem Geodaten-Service erstellen, werden alle Feature-Classes, auf die der verbundene Benutzer Zugriff hat, im Service bereitgestellt. Es werden zudem nur Feature-Classes, Tabellen und SDE-Ansichten bereitgestellt, die bei der Geodatabase registriert sind.
Weitere Hilfe zum Veröffentlichen des Services finden Sie unter Veröffentlichen einer GIS-Ressource auf dem Server.
Wenn Sie einen WFS-Service aus einer Geodatabase erstellen, können Sie die Features bearbeiten sowie lesen und abfragen.
Hinweise zum Erstellen von WFS-Services
Wenn eine Feature-Class in der Karte oder Geodatabase einen Raumbezug verwendet, der nicht mit einem EPSG-Code dargestellt werden kann, wird WGS 84 als Raumbezug für diese Feature-Class verwendet.
Feature-Classes in der Karte oder der Geodatabase, die ein unbekanntes Raumbezugssystem verwenden, werden vom WFS-Service ignoriert.
Festlegen von WFS-Eigenschaften
Nach der Veröffentlichung des Service können Sie Eigenschaften für diesen WFS-Service festlegen. Diese Eigenschaften definieren die Metadaten, mit denen Clients Informationen zum Service erhalten können. Standardmäßig werden einige Eigenschaften auf Service-Ebene festgelegt, während andere Eigenschaften noch nicht festgelegt sind. Im Folgenden wird beschrieben, wie Sie mithilfe von Manager oder ArcCatalog die Eigenschaften festlegen, durch die die Metadaten auf Service-Ebene definiert werden:
- Starten Sie ArcCatalog oder ArcGIS Server Manager.
- Öffnen Sie das Dialogfeld Service-Eigenschaften. Klicken Sie dazu in ArcCatalog mit der rechten Maustaste auf einen vorhandenen Service, und klicken Sie auf Service-Eigenschaften. Klicken Sie in ArcGIS Server Manager auf die Registerkarte Services, anschließend auf Services verwalten und schließlich auf das Symbol Bearbeiten des Services.
- Klicken Sie auf die Registerkarte Funktionen.
- Aktivieren Sie in der Liste der Funktionen WFS, falls diese Option noch nicht aktiviert ist. Sollte die Option bereits aktiviert sein, klicken Sie einfach auf die Buchstaben WFS. Sie sehen, dass einige WFS-spezifische Eigenschaften angezeigt werden.
- Klicken Sie auf Service-Eigenschaften unten eingeben.
- Geben Sie in den Textfeldern alle Metadaten auf Service-Ebene ein, die Sie einschließen möchten, z. B. den Namen des Services, den Titel und der Kontaktinformationen des Autors.
- Wenn Sie die gewünschten Metadaten hinzugefügt haben, klicken Sie auf Speichern und neu starten. Die von Ihnen eingegebenen Informationen, werden in der vom System generierten Capabilities-Datei bereitgestellt.
Eine Beschreibung dieser Eigenschaften finden Sie unter OGC Web Services Common Specification (Version 1.0).
Beachten Sie, dass das bei Aktivierung des Kontrollkästchens Transaktionen aktivieren Änderungen durch WFS-T zugelassen werden. Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt Bearbeitung und WFS-Services weiter unten.
Sie können die Metadaten auch mithilfe einer externen Capabilities-Datei definieren. Wenn Sie eine externe Capabilities-Datei verwenden, können Sie zusätzliche Projektionen für die Feature-Typen einschließen, die standardmäßig nicht vorgesehen sind. Die Standardeinstellungen schließen das Koordinatensystem des Layers oder der Feature-Class und WGS84 (EPSG 4326) ein. Im Abschnitt Erweiterte Themen weiter unten erhalten Sie weitere Informationen zum Verwenden von externen Capabilities-Dateien.
Bei ArcGIS 10.0 können Sie nun auch die DefaultMaxFeatures-Eigenschaft festlegen. Mithilfe dieser Eigenschaft können Sie steuern, wie viele Features maximal vom Service zurückgegeben werden. Die Eigenschaft kann in der Service-Konfigurationsdatei oder den externen Capabilities-Dateien festgelegt werden. Die DefaultMaxFeatures-Eigenschaft wird nur für WFS 1.1.0 unterstützt. Wenn Sie also externe Capabilities-Dateien verwenden, müssen Sie diese Eigenschaft nur in der Datei festlegen, die auf die 1.1.0-Eigenschaften verweist.
In einer Service-Konfigurationsdatei sollte die DefaultMaxFeatures-Eigenschaft im Abschnitt "WFSServer" wie folgt definiert werden:
<Extension> <TypeName>WFSServer</TypeName> <Enabled>true</Enabled> <Properties> ... <EnableDefMaxFeatures>true</EnableDefMaxFeatures> <DefMaxFeaturesValue>200</DefMaxFeaturesValue> </Properties> ... </ows:Constraint> </Extension>
Wenn Sie externe Funktionen verwenden, sollte die DefaultMaxFeatures-Eigenschaft im Metadatenabschnitt der WFSServer 1.1.0-Datei wie folgt definiert werden:
<ows:Constraint name="DefaultMaxFeatures"> <ows:Value>200</ows:Value> </ows:Constraint>
Sonderzeichen
Die folgenden Zeichen dürfen in den Service-Eigenschaften nicht enthalten sein: &, <, >, ", '. Wenn Sie eines dieser Zeichen verwenden müssen, können Sie es durch die entsprechende Escape-Sequenz aus der folgenden Tabelle ersetzen:
& |
& |
< |
< |
> |
> |
" |
" |
' |
' |
Sichern von WFS-Services
Ein WFS-Service stellt einen ArcGIS Server-Karten- oder Geodaten-Service für WFS-Benutzer bereit. Die Sicherheit für einen WFS-Service wird dadurch verwaltet, dass die Sicherheit Parent-Karten- oder Geodaten-Services gesteuert wird. Wenn einer bestimmten Rolle, z. B. einer Rolle mit der Bezeichnung "Planners", der Zugriff auf eine Karte verweigert wird, dann können Mitglieder der Rolle "Planners" nicht auf die Karte zuzugreifen, weder über eine SOAP- oder REST- noch über eine WFS-Schnittstelle.
ArcGIS Server unterstützt eine Reihe unterschiedlicher Authentifizierungsschemas. Services, auf die über OGC-Schnittstellen zugegriffen werden soll, sollten mit HTTP Basic, HTTP Digest oder der integrierten Windows-Authentifizierung gesichert werden. Die meisten OGC-Clients (sowohl Esri Clients als auch andere Clients) können diese weit verbreiteten Standardauthentifizierungsschemas erkennen und verarbeiten.
Zugreifen auf den WFS-Service
Wenn Sie einen WFS-Service mit ArcGIS Server erstellen, kann dieser von jedem Client verwendet werden, der WFS unterstützt.
Client-Typen
Ein Webbrowser ist der einfachste Client für einen WFS-Service. WFS-Anforderungen können über HTTP gestellt werden, und die Antworten oder Ausnahmen werden durch den Browser zurückgegeben. Alle WFS-Services unterstützen drei Operationen: GetCapabilities, DescribeFeatureType und GetFeature. Mithilfe von URL-Parametern können Sie diese Operationen verwenden, um Service-Metadaten, Informationen zu den Feature-Typen sowie GML-codierte Features vom WFS-Service zu erhalten. Diese Operationen und Parameter werden in den OGC-WFS-Spezifikationen aufgeführt.
Es gibt viele Clients von Drittanbietern, mit denen WFS-Services verwendet werden können. Um von ArcGIS Server erstellte WFS-Services zu verwenden, muss der Client WFS 1.1 oder 1.0 und das Simple Features-GML-Profil unterstützen.
Die standardmäßige Web Mapping-Anwendung, die mit ArcGIS Server geliefert wird, unterstützt das Hinzufügen von WFS-Services nicht. ArcCatalog und ArcMap unterstützen jedoch WFS-Services. Hilfe zur Verwendung von WFS-Services in ArcMap finden Sie unter So arbeiten Sie mit WFS und ArcGIS Desktop.
Die WFS 1.1-Spezifikation gibt an, dass die Koordinaten bei vielen geographischen Koordinatensystemen, z. B. WGS84, in der Reihenfolge Längengrad, Breitengrad (Y,X) zurückgegeben werden. Durch ArcGIS-Server veröffentlichte WFS-Services folgen dieser Spezifikation. Einige WFS-Clients erwarten jedoch, dass die Koordinaten in der Reihenfolge Längengrad, Breitengrad (X, Y) zurückgegeben werden. In diesem Fall können Sie auswählen, dass die Koordinatenreihenfolge für Features, die von WFS-Services zurückgegeben werden, getauscht wird, sodass zuerst die Längengrade und dann die Breitengrade zurückgegeben werden. Im Abschnitt Erweiterte Themen unten erhalten Sie weitere Informationen.
URL-Struktur
Um eine Verbindung mit dem Service herzustellen, müssen Sie die entsprechende URL kennen. Die URL folgt diesem Muster:
Http://<Servername>/<Instanzname>/Services/< Ordnername (sofern vorhanden) >/<Service-Name>/<Service-Typ>/WFSServer?
- Der Servername ist der Name des Webservercomputers.
- Der Instanzname ist der ArcGIS Server-Instanzname, den Sie bei der Installation von ArcGIS Server angegeben haben.
- Der Service-Typ kann entweder MapServer oder GeoDataServer sein, je nachdem, ob Sie den WFS-Service aus einer Karte oder einer Geodatabase erstellt haben.
Wenn Sie beispielsweise die WFS-Funktion in einem Karten-Service mit der Bezeichnung "WFSDemoService" in einem Ordner namens "DemoFolder" aktivieren, der auf einem Server "MyServer" mit dem Standardinstanznamen "arcgis" ausgeführt wird, würde die URL wie folgt aussehen: http://MyServer/arcgis/services/DemoFolder/WFSDemoService/MapServer/WFSServer?
Entsprechend würde die URL, wenn Sie die WFS-Funktion in einem Geodaten-Service aktivieren, wie folgt aussehen: http://MyServer/arcgis/services/DemoFolder/WFSDemoService/GeoDataServer/WFSServer?
Verwenden von Filtern
Wenn Sie mit WFS-Services arbeiten, können Sie eine Reihe von Filtern zur Auswahl von Feature-Gruppen verwenden. WFS-Services, die mit ArcGIS Server erstellt werden, verwenden die OGC OpenGIS Filter Encoding Implementation Specification (FE) Version 1.1. Folgende Filter können angewendet werden:
Geometrie |
Geometrietabelle |
Logisch |
Vergleich |
Sortieren |
Envelope |
BBOX |
Und |
EqualTo |
SortBy* |
Punkt |
Gleich |
Oder |
NotEqualTo |
|
Multipoint |
Disjoint |
Nicht |
LessThan |
|
LineString |
Schneidet |
GreaterThan |
||
Polygon |
Kreuzt |
LessThanOrEqualTo |
||
Berührt |
GreaterThanOrEqualTo |
|||
Innerhalb |
Wie |
|||
Enthält |
Zwischen |
|||
Überlappungen |
NullCheck |
Der SortBy-Filter kann nur auf WFS-Services angewendet werden, die auf Daten basieren, die in einer ArcSDE-Geodatabase gespeichert sind.
Beispiele
Beispiele zur Verwendung von GetFeature mit diesen Filtern finden Sie in Abschnitt 9.5 unter Web Feature Service Implementation Specification.
Arbeiten mit dem FeatureID-Parameter
Der Parameter "FeatureID" kann in GetFeature-Anforderungen verwendet werden, um bestimmte Feature in einem WFS-Service anzufordern. Der Parameter "FeatureID" besteht aus dem FeatureType und der gml:id, nicht aber aus der OBJECTID des Features. Das Format einer FeatureID für ein Feature in einem ArcGIS-WFS-Service ist <FeatureType>.<gml:id>. Eine Methode, um die gml:id eines Features in einem WFS-Service zu identifizieren, besteht darin, eine GetFeature-Anforderung bzgl. des betreffenden FeatureType zu stellen.
Für Features in WFS-Services, die auf Shapefiles basieren, werden keine gml:ids bereitgestellt.
Beispiel: In einem WFS-Service gibt es einen FeatureType mit dem Namen "Cities". Wenn Sie eine GetFeature-Anforderung für "Cities" stellen, schließt die Antwort die gml:id für jedes Feature ein.
URL-Beispiel: http://bobmk/arcgis/services/wfs_services/ArcSDE_wfs/GeoDataServer/WFSServer?request=getfeature&typename=cities
In diesem Beispiel wäre die FeatureID für die Stadt Vancouver cities.F293__1. Die folgende Anforderung könnte verwendet werden, um speziell die Stadt Vancouver mithilfe der FeatureID anzufordern: http://bobmk/arcgis/services/wfs_services/ArcSDE_wfs/GeoDataServer/WFSServer?request=getfeature&featureid=cities.F293__1
Arbeiten mit dem Filterparameter
Der Parameter "Filter" kann in GetFeature-Anforderungen verwendet werden, um bestimmte Feature in einem WFS-Service anzufordern. Der Vorteil des Filterparameter ist, dass er Teil der Standard-Paarkodierung für Schlüsselwort-Wert ist, die in den WFS-Spezifikationen definiert ist und an das Ende einer HTTP-GET-Anforderung angehängt werden kann. Der Wert des Filterparameters muss auf eine URL-codierten OGC Filter XML-Zeichenfolge festgelegt werden. Sämtliche in der Tabelle oben aufgelistete unterstützte Filter können codiert und über Filterparameter an den Server gesendet werden.
Wenn Sie beispielsweise einen FeatureType mit der Bezeichnung "blockgroups" in einem WFS-Service erstellt haben, können Sie blockgroup-Features innerhalb der Ausdehnung -122.423192682619, 37.7877919206256, -122.421377806544, 37.7893634225143 anfordern, indem Sie die folgende GetFeature-Anforderung senden:
http://server/arcgis/services/playground/sanfrancisco_wfs/MapServer/WFSServer?service=WFS&request=GetFeature&version=1.1.0&typename=esri:blockgroups&Filter=<ogc:Filter><ogc:BBOX><ogc:PropertyName>Shape</ogc:PropertyName><gml:Box srsName="urn:x-ogc:def:crs:EPSG:4326"><gml:coordinates>37.7877919206256,-122.423192682619 37.7893634225143,-122.421377806544</gml:coordinates></gml:Box></ogc:BBOX></ogc:Filter>
Wenn Sie ein blockgroups-Feature anfordern möchten, das ein bestimmtes Punkt-Feature, wie 122.431577, 37.749936 enthält, können Sie folgende GetFeature-Anforderung senden:
http://server/arcgis/services/playground/sanfrancisco_wfs/MapServer/WFSServer?service=WFS&request=GetFeature&version=1.1.0&typename=esri:blockgroups&Filter=<ogc:Filter><ogc:Contains><ogc:PropertyName>Shape</ogc:PropertyName><gml:Point srsName="urn:x-ogc:def:crs:EPSG:4326"><gml:pos srsName="urn:x-ogc:def:crs:EPSG:4326">37.749936 -122.431577</gml:pos></gml:Point></ogc:Contains></ogc:Filter>
WFS erfordert das Vorhandensein von Namespace-Präfixen in der Filter-XML-Zeichenfolge. Um falsche Konvertierungen von Webbrowsern oder Webservern zu vermeiden, versehen Sie die Filter-XML-Zeichenfolge zusätzlich mit einer URL-Kodierung, bevor Sie sie an den Server senden.
Bearbeitung und WFS-Services
Karten-Services und Geodaten-Services werden verwendet, um Daten aus Esri Datenquellen, beispielsweise die Geodatabase, zu veröffentlichen. Wenn Sie eine Karte oder einen Geodaten-Service mit der WFS-Funktion veröffentlichen, kann mithilfe von OGC-konformen WFS-Clients auf die Daten zugegriffen werden. Diese WFS-Clients können auch die letzten an den Daten vorgenommenen Änderungen anzeigen.
Wenn eine Anforderung von einem WFS-Client, beispielsweise einem Viewer, eingeht, werden die Daten so zurückgegeben, wie sie zum gegebenen Zeitpunkt in der Datenquelle vorhanden sind. Nehmen wir zum Beispiel an, Sie haben ein Kartendokument, das eine Feature-Class enthält. Diese Feature-Class stammt aus einer File-Geodatabase. Jetzt veröffentlichen Sie dieses Kartendokument als Karten-Service und aktivieren die WFS-Funktion. Ein Client mit einem WFS-Viewer kann auf die Daten in die Feature-Class über die WFS-URL zugreifen, die vom Karten-Service bereitgestellt wurde.
Nehmen wir nun an, dass ein anderer Benutzer auf die Geodatabase der Quelldatei zugreift und Features in der Feature-Class hinzufügt, aktualisiert und löscht. Bei der nächsten Aktualisierung des Clients, auf dem sich der WFS-Viewer befindet, werden die Daten angezeigt, die zuletzt bearbeitet wurden.
Wenn die Datenquelle eine ArcSDE-Geodatabase ist, veröffentlichen Geodaten-Services und Karten-Services Daten aus einer bestimmten Version. Wenn Daten in dieser Version bearbeitet werden, werden die Änderungen sowohl bei den WFS-Clients als auch bei nicht-WFS-Clients wiedergegeben. Wenn jedoch in anderen Versionen Bearbeitungen vorgenommen werden, werden die Änderungen in den Clients erst angezeigt, wenn sie mit der veröffentlichten Version abgeglichen werden.
Dadurch haben Sie mehr Kontrolle über die durch die Services bereitgestellten Daten. Angenommen, Sie veröffentlichen einige Daten mit der WFS-Funktion aus einer Version mit der Bezeichnung WFS. Clients mit WFS-Viewern greifen von nun an über Ihren Service auf die Daten zu. Währenddessen aktualisieren Editoren im Büro die Standardversion mithilfe von ArcGIS. Die von den Editoren vorgenommenen Änderungen werden dann überprüft und gegebenenfalls angepasst. Sobald die Auswertung abgeschlossen ist, wird die WFS-Version mit der Standardversion abgeglichen. Erst jetzt werden die letzten Aktualisierungen durch die Editoren in den WFS-Clients angezeigt.
Transaktionale WFS-Services
Bei einem transaktionalen WFS-Service (gelegentlich auch als WFS-T bezeichnet) können WFS-Editoren Änderungen an den Daten in der Quelldatenbank mithilfe des WFS-Services anwenden. Um Änderungen durch WFS-T anzuwenden, müssen die Daten aus einer ArcSDE-Geodatabase stammen. Transaktionen können für Services aktiviert werden, die über versionierte Daten, nicht versionierte Daten oder über eine Kombination beider Varianten verfügen. Wenn Sie versionierte Daten verwenden, wird auch empfohlen, dass Sie den Service aus einer nicht standardmäßigen Version veröffentlichen.
Führen Sie folgende Schritte aus, um die Geodatabase als transaktionalen WFS-Service zu veröffentlichen:
- Legen Sie fest, ob es sich bei den über den WFS-Service zu veröffentlichenden Daten um versionierte oder nicht versionierte Daten handeln soll. Wenn Sie versionierte Daten veröffentlichen, erstellen Sie eine Version, die speziell für die Editoren des transaktionalen WFS-Services bestimmt ist. Wenn Sie nicht versionierte Daten verwenden, können Sie den Service basierend auf der Standardversion veröffentlichen.
- Wählen Sie den Service-Typ aus, den Sie für die Veröffentlichung der Daten als WFS-Service verwenden möchten. Sie können entweder eine Geodatabase-Verbindungsdatei (als Geodaten-Service) oder ein Kartendokument (als Karten-Service) veröffentlichen. Wenn Sie einen Karten-Service mit versionierten Daten verwenden, stellen Sie sicher, dass die Daten im Kartendokument nur auf Daten aus der speziell für die WFS-Editoren erstellten Version verweisen. Vergewissern Sie sich, dass die WFS-Funktion für den Service aktiviert ist.
- Aktivieren Sie Transaktionen für den Service. Gehen Sie hierfür entweder in ArcCatalog oder Manager wie folgt vor:
- Beenden Sie den Service.
- Zeigen Sie die Service-Eigenschaften an.
- Klicken Sie auf die Registerkarte Funktionen.
- Klicken Sie auf die Bezeichnung WFS (nicht auf das Kontrollkästchen).
- Markieren Sie Transaktionen aktivieren.
- Starten Sie den Service.
Sobald Sie Transaktionen aktiviert werden, können WFS-Clients mithilfe von WFS-Methoden Änderungen auf die Geodatabase anwenden. Im Folgenden finden Sie ein Beispiel für das Anwenden von Änderungen:
- Der WFS-Client stellt eine Verbindung zu dem WFS-Service her, der mit aktivierten Transaktionen veröffentlicht wurde.
- Die bearbeiteten Features und Zeilen werden auf dem Server gesperrt (z. B. mithilfe der WFS-Methode "GetFeatureWithLock").
- Bearbeitungen werden über einen WFS-Editor auf dem WFS-Client vorgenommen.
- Die Bearbeitungen werden dann auf den Server angewendet (mit der entsprechenden Transaktions-WFS-Methode).
Sobald die Bearbeitungen übernommen wurden, werden die Sperrungen wieder aufgehoben und die Features können von anderen WFS-Editoren bearbeitet werden. Sperren können auch aufgehoben werden, weil das Timeout erreicht ist. Standardmäßig laufen Sperren nach 5 Minuten ab. Sie können jedoch über die GetFeatureWithLock-Methode ein anderes Timeout in Minuten festlegen. Ein Administrator kann das Standard-Timeout festlegen, indem er eine Konfiguration manuell bearbeitet und das DefaultLockExpiration-Element (Zeit in Minuten) festlegt.
Wenn ein Client mit GetFeatureWithLock eine Sperre beantragt, werden eine Feature-Erfassung mit den gesperrten Features und eine lockID zurückgegeben. Wenn eines der angeforderten Features nicht gesperrt werden kann, schlägt die Anforderung fehl, und der Client muss GetFeatureWithLock erneut aufrufen. Es wird verhindert, dass andere Clients Sperren für diese Features abrufen, bis die Sperren aufgehoben werden.
Bei reinen Einfüge-Transaktionen müssen keine Features gesperrt werden. Da vorhandene Features hier nicht geändert (aktualisiert oder gelöscht) werden, ist es nicht erforderlich GetFeatureWithLock aufzurufen. Sämtliche Transaktionsanforderungen, die Aktualisierungen oder Löschvorgänge vorsehen, müssen eine lockID aufweisen.
Wenn Änderungen durch WFS-T zurückgeschrieben werden, werden sie auf die veröffentlichte Version (mit versionierten Daten) oder auf die Business-Tabellen (mit nicht versionierten Daten) angewendet. In den folgenden Abschnitten werden wichtige Unterschiede zu den Workflows erläutert, die bei der Arbeit mit versionierten Daten bzw. mit nicht versionierten Daten berücksichtigt werden müssen.
WFS-T-Services und versionierte Daten
Der leistungsstarke Ansatz der Versionierung macht es möglich, dass Sie die Geodatabase sowohl für WFS-Editoren als auch für WFS-unabhängige Editoren bereitstellen können und die von beiden Gruppen durchgeführten Änderungen effektiv und mit absoluter Konflikterkennung zusammenführen können. Um die Bearbeitungen zusammenzuführen, können Sie die veröffentlichte WFS-T-Version mit der Parent-Version abgleichen und zurückschreiben. Wenn es ausstehende Sperren gibt, lässt das System den Abgleich und das Zurückschreiben nicht zu. Dies ist ein Schutz vor Konflikten zwischen Features, die von WFS-T-Clients gesperrt wurden, und Features, die durch den Abgleich- und Rückschreibprozesses geändert wurden. Darüber hinaus wird durch den Vorgang des Abgleichens und Zurückschreibens die veröffentlichte Version gesperrt und somit verhindert, dass während des Prozesse GetFeatureWithLock- und Transaction-Aufrufe erfolgen. Weitere Informationen zum Arbeiten mit versionierten Daten finden Sie hier:Kurzer Überblick über die Versionierung.
Feature-Sperren werden mittels einer entsprechenden Tabelle auf dem Server geführt. Die Sperrtabelle wird erstellt, wenn Transaktionen aktiviert werden, und wird als reguläre Tabelle in der Geodatabase angezeigt werden. Für die Tabelle gilt die Benennungsregel VERSION_<versionID> _ROW_LOCKS. Um zu verhindern, dass der Prozess des Abgleichens und Zurückschreibens gesperrt wird, können Administratoren ausstehende Sperren aufheben, indem Sie die entsprechenden Zeilen direkt in der Sperrtabelle löschen, bevor sie den Abgleich- und Rückschreibprozess aufrufen.
Die veröffentlichte WFS-T-Version sollte nicht mit ArcGIS bearbeitet werden. Ein ArcGIS-Editor beachtet keine Feature-Sperren, weshalb möglicherweise gesperrte Features bearbeitet werden. In diesem Fall können die in ArcGIS vorgenommenen Bearbeitungen Konflikte auslösen, die verhindern, dass die Änderungen vom WFS-T-Client hochgeladen werden. Das Erstellen und Bearbeiten von Child-Versionen der veröffentlichten Version kann ähnliche Probleme hervorrufen, falls Änderungen abgeglichen und in die veröffentlichte Version zurückgeschrieben werden.
Es können mehrere WFS-T-Services auf die gleiche veröffentlichte Version verweisen, da alle dieselbe Sperrtabelle verwenden. Es besteht eine 1:1-Verknüpfung zwischen der veröffentlichten Version der zugehörigen Sperrtabelle.
Wenn Sie Transaktionen deaktivieren oder den WFS-Service entfernen, wird die Sperrtabelle nicht automatisch gelöscht. Sobald keine WFS-T-Services mehr auf die Version verweisen, kann diese Tabelle manuell gelöscht werden.
WFS-T-Services und nicht versionierte Daten
Wenn Sie nicht versionierte Daten in einem WFS-T-Service veröffentlichen, werden die Bearbeitungen direkt in die Business-Tabellen in der Geodatabase übernommen. Änderungen, die einmal vorgenommen wurden, können also nicht mehr rückgängig gemacht werden. Weitere Informationen über das Arbeiten mit nicht versionierten Daten finden Sie hier:
Die auf nicht versionierten Daten basierenden WFS-T-Services-Feature-Sperren werden auch in einer Sperrtabelle auf dem Server gespeichert, die bei der Aktivierung von Transaktionen für den Service erstellt wird. Wenn Sie möchten, dass ausschließlich WFS-T-Clients Bearbeitungen über den Service vornehmen, ähnelt das Verhalten zum Teil dem eines auf versionierten Daten basierten Services. Wenn Sie jedoch beabsichtigen, dass nicht-WFS-T-Clients, z. B. ArcMap, die im Service veröffentlichten Daten bearbeiten, müssen Sie einige wichtige Punke berücksichtigen:
- ArcMap-Editoren beachten die Feature-Sperren nicht, sodass Features, die durch den WFS-T-Service gesperrt sind, dennoch bearbeitet werden können.
- Wenn ein ArcMap-Editor Features bearbeitet, werden diese für WFS-T-Clients als gesperrt angezeigt. Demzufolge können WFS-T-Clients die betreffenden Features erst sperren, aktualisieren oder löschen, nachdem der ArcMap-Editor die Bearbeitungen gespeichert hat.
Wenn Sie Transaktionen deaktivieren oder den WFS-Service entfernen, wird die Sperrtabelle nicht automatisch gelöscht. Sobald keine WFS-T-Services mehr auf die Version verweisen, kann diese Tabelle manuell gelöscht werden.
Beschreibung
- Der DBMS-Benutzer, über den ArcGIS Server eine Verbindung zur ArcSDE-Geodatabase herstellt, muss berechtigt sein, Tabellen im DBMS zu erstellen, damit WFS-T erfolgreich verwendet werden kann.
- ArcMap verfügt über keinen Mechanismus für die Bearbeitung transaktionaler WFS-Services, sodass Sie einen Client eines Drittanbieters verwenden müssen, wenn Sie Features mithilfe von WFS bearbeiten.
- Beim Bearbeiten durch WFS-T können Sie in einem Pool befindliche Services verwenden, da der Zugriff auf den Service nicht zu jedem Zeitpunkt erforderlich ist.
- Feature-Classes mit Z-Werten können nicht mit WFS-T bearbeitet werden.
Erweiterte Themen
Dieser Abschnitt bietet weiterführende Informationen zu WFS-Services:
- Verwenden von externen Capabilities-Dateien
- Steuern der Achsenreihenfolge
- Verwenden von vollständig qualifizierten Typnamen
Verwenden von externen Capabilities-Dateien
Das Veröffentlichen eines WFS-Services mithilfe externer Capabilities-Dateien ist für Benutzer vorgesehen, die mit den OGC-WCS-Spezifikationen und der Syntax von WCS-Capabilities-Dateien vertraut sind. Diese Option ermöglicht eine maximale Flexibilität bei der Anpassung von WCS-Services. Mithilfe externer Capabilities-Dateien können Sie Folgendes tun:
- WMS-Capabilities-Dateien Metadateninformationen auf Service-Ebene hinzufügen
- WFS-Capabilities-Dateien Metadateninformationen auf Feature-Ebene hinzufügen
- Zusätzliche vordefinierte Raumbezugssysteme von der vordefinierten Projektionsliste des ArcGIS Servers hinzufügen
Das Veröffentlichen eines WFS-Services mithilfe einer externen Capabilities-Datei spart die Zeit, die benötigt wird, um die Capabilities-Datei bei jedem Zugriff auf den Service von Grund auf neu zu erstellen. Hierdurch kann möglicherweise schneller eine Verbindung mit dem WFS-Service hergestellt werden, besonders, wenn der Service viele Typnamen enthält. Wenn Sie jedoch Änderungen am zugrunde liegenden Kartendokument bzw. der Geodatabase des Services vornehmen, müssen Sie auch die Capabilities-Datei entsprechend aktualisieren, damit der Service weiterhin funktioniert.
Es gibt zwei verschiedene Methoden für die Erstellung einer externen Capabilities-Datei. Sie können die Capabilities-Dateien von Grund auf neu in einem XML- oder einem Texteditor erstellen. Sie können auch eine Capabilities-Datei generieren, indem Sie einen WFS-Service mit den Standardeinstellungen veröffentlichen und GetCapabilities in einem Webbrowser aufrufen. Der von GetCapabilities-Anforderungen zurückgegebene Inhalt kann als XML-Datei gespeichert, nach Belieben geändert und als externe Capabilities-Datei verwendet werden. In diesem Hilfesystem wird nicht behandelt, wie Sie den Inhalt der externen Capabilities-Datei strukturieren und eingeben. Weitere Informationen sind jedoch unter Weiterführende Informationen am Ende dieses Themas verfügbar.
Ab ArcGIS 9.3 SP1 ist ArcGIS Server sowohl mit der Version 1.1.0 als auch mit 1.0.0 der OGC-WFS-Spezifikation kompatibel. Aus diesem Grund haben sich die Schritte für die Erstellung und Verwendung externer Capabilities-Dateien für ArcGIS 9.3 SP1 geändert. Die folgenden Schritte beschreiben, wie externe Capabilities-Dateien aus einem vorhandenen WFS-Service erstellt werden und wie ein WFS-Service mithilfe dieser Dateien veröffentlicht wird. Die Schritte umfassen sowohl ArcGIS 9.3 als auch den neuen Prozess ab ArcGIS 9.3 SP1.
So erstellen und veröffentlichen Sie einen WFS-Service mit externen Capabilities-Dateien bei ArcGIS 9.3
Teil 1: Erstellen einer externen Capabilities-Datei aus einem vorhandenen WFS-Service
- Starten Sie ArcCatalog oder ArcGIS Server Manager.
- Öffnen Sie das Dialogfeld Service-Eigenschaften. Klicken Sie dazu in ArcCatalog mit der rechten Maustaste auf einen vorhandenen Service, und klicken Sie auf Service-Eigenschaften. Klicken Sie in ArcGIS Server Manager auf die Registerkarte Services und dann auf das Symbol Bearbeiten des Services.
- Klicken Sie auf die Registerkarte Funktionen.
- Aktivieren Sie in der Liste der Funktionen WFS, falls diese Option noch nicht aktiviert ist. Sollte die Option bereits aktiviert sein, klicken Sie einfach auf die Buchstaben WFS. Es werden verschiedene WFS-spezifische Eigenschaften angezeigt.
- Markieren Sie die WFS-URL, kopieren Sie sie, und fügen Sie sie in einen Webbrowser ein.
- Um die externe Capabilities-Datei für die WFS 1.1.0-Spezifikationen zu erstellen, hängen Sie ?request=getCapabilities oder request=getCapabilities&version=1.1.0 an die WFS-URL im Webbrowser an, und speichern Sie die Ergebnisse als XML-Datei mit der angehängten Versionsnummer. Unter ArcGIS 9.3 muss die XML-Datei als GetCapabilities110.xml gespeichert werden.
Teil 2: Erstellen eines WFS-Services mit einer externen Capabilities-Datei unter ArcGIS 9.3
Nachdem die Capabilities-Datei erstellt wurde, kann sie in einem Ordner abgelegt werden, der für den SOC und den Server zugänglich ist. Die Datei kann beispielsweise im gleichen Ordner gespeichert werden wie der Geodatabase oder das Kartendokument des Services. Ein URL-Speicherort kann auch verwendet werden.
Ein vorhandener Service, der die Standardeigenschaften verwendet, kann so aktualisiert werden, dass er eine externe Capabilities-Datei verwendet. Sie können jedoch auch einen neuen Service erstellen, der auf die externe Capabilities-Datei verweist. In den nachfolgenden Schritten wird beschrieben, wie Sie einen WFS-Service mit einer externen Capabilities-Datei veröffentlichen.
Hierbei ist zu beachten, dass unter ArcGIS 9.3 nur eine externe Capabilities-Datei in einem Ordner gespeichert werden kann; andernfalls kann der Server die Dateien nicht voneinander unterscheiden und weiß nicht, welche Capabilities-Datei verwendet werden soll, da alle Dateien die Bezeichnung GetCapabilities110.xml haben müssen.
So veröffentlichen Sie einen WFS-Service mit der externen Capabilities-Datei:
- Starten Sie ArcCatalog oder ArcGIS Server Manager.
- Beenden Sie den Service, den Sie aktualisieren möchten.
- Öffnen Sie das Dialogfeld Service-Eigenschaften. Klicken Sie dazu in ArcCatalog mit der rechten Maustaste auf einen vorhandenen Service, und klicken Sie auf Service-Eigenschaften. Klicken Sie in ArcGIS Server Manager auf die Registerkarte Services und dann auf das Symbol Bearbeiten des Services.
- Klicken Sie auf die Registerkarte Funktionen.
- Aktivieren Sie in der Liste der Funktionen WFS, falls diese Option noch nicht aktiviert ist. Sollte die Option bereits aktiviert sein, klicken Sie einfach auf die Buchstaben WFS. Sie sehen, dass einige WFS-spezifische Eigenschaften angezeigt werden.
- Klicken Sie auf Externe Capabilities-Dateien verwenden.
- Im nächsten Schritt müssen Sie den Speicherort der externen Capabilities-Datei angeben. Als Speicherot geben Sie die URL oder den Ordnerpfad an, unter dem sich die Capabilities-Datei befindet. Wenn Sie den Speicherort oder die URL angeben, sollte der Name der XML-Datei nicht enthalten sein. Beispiel für einen URL-Speicherort: http://<Servername>/arcgis/wfs; Beispiel für einen Ordnerpfad: C:\arcgis\arcgisserver\wfs.
- Starten Sie den Service neu.
So erstellen und veröffentlichen Sie einen WFS-Service mit externen Capabilities-Dateien in Versionen ab ArcGIS 9.3 SP1
Ab ArcGIS 9.3 SP1 ist ArcGIS Server sowohl mit der Version 1.1.0 als auch mit 1.0.0 der OGC-WFS-Spezifikation kompatibel. Aus diesem Grund sind zwei externe Capabilities-Dateien erforderlich, von denen eine auf die 1.1.0-Spezifikationen und die andere auf die 1.0.0-Spezifikationen verweist.
Teil 1: Erstellen von externen Capabilities-Dateien aus einem vorhandenen WFS-Service
- Starten Sie ArcCatalog oder ArcGIS Server Manager.
- Öffnen Sie das Dialogfeld Service-Eigenschaften. Klicken Sie dazu in ArcCatalog mit der rechten Maustaste auf einen vorhandenen Service, und klicken Sie auf Service-Eigenschaften. Klicken Sie in ArcGIS Server Manager auf die Registerkarte Services und dann auf das Symbol Bearbeiten des Services.
- Klicken Sie auf die Registerkarte Funktionen.
- Aktivieren Sie in der Liste der Funktionen WFS, falls diese Option noch nicht aktiviert ist. Sollte die Option bereits aktiviert sein, klicken Sie einfach auf die Buchstaben WFS. Es werden verschiedene WFS-spezifische Eigenschaften angezeigt.
- Markieren Sie die WFS-URL, kopieren Sie sie, und fügen Sie sie in einen Webbrowser ein.
- Um die externe Capabilities-Datei für die WFS 1.1.0-Spezifikationen zu erstellen, hängen Sie ?request=getCapabilities oder request=getCapabilities&version=1.1.0 an die WFS-URL im Webbrowser an, und speichern Sie die Ergebnisse als XML-Datei. Der Dateiname muss das Format <Präfix>110.xml aufweisen. Wenn der Service beispielsweise "California" heißt, nennen Sie die Datei California110.xml mit "California" als Präfix.
- Um die externe Capabilities-Datei für die WFS 1.0.0-Spezifikationen zu erstellen, hängen Sie ?request=getCapabilities&version1.0.0 an die WFS-URL an, und speichern Sie die Ergebnisse als XML-Datei. Der Dateiname muss das Format <Präfix>100.xml haben, und das Präfix muss mit dem der 1.1.0-Datei übereinstimmen. Gemäß dem Beispiel aus Schritt 6 muss, wenn die 1.1.0-Datei California110.xml heißt, die 1.0.0-Datei California100.xml genannt werden.
Teil 2: Erstellen eines WFS-Services mit einer externen Capabilities-Datei in Versionen ab 9.3 SP1
Nachdem die Capabilities-Datei erstellt wurde, kann sie in einem Ordner abgelegt werden, der für den SOC und den Server zugänglich ist. Die Datei kann beispielsweise im gleichen Ordner gespeichert werden wie der Geodatabase oder das Kartendokument des Services. Ein URL-Speicherort kann auch verwendet werden. Es gilt zu beachten, dass in Versionen ab ArcGIS 9.3 SP1 beide Dateien am gleichen Speicherort abgelegt werden müssen.
Ein vorhandener Service, der die Standardeigenschaften verwendet, kann so aktualisiert werden, dass er eine externe Capabilities-Datei verwendet. Sie können jedoch auch einen neuen Service erstellen, der auf die externen Capabilities-Dateien verweist. In den nachfolgenden Schritten wird beschrieben, wie Sie einen WFS-Service mit den externen Capabilities-Dateien veröffentlichen.
So veröffentlichen Sie einen WFS-Service mit der externen Capabilities-Datei:
- Starten Sie ArcCatalog oder ArcGIS Server Manager.
- Beenden Sie den Service, der aktualisiert werden soll.
- Öffnen Sie das Dialogfeld Service-Eigenschaften. Klicken Sie dazu in ArcCatalog mit der rechten Maustaste auf einen vorhandenen Service, und klicken Sie auf Service-Eigenschaften. Klicken Sie in ArcGIS Server Manager auf die Registerkarte Services und dann auf das Symbol Bearbeiten des Services.
- Klicken Sie auf die Registerkarte Funktionen.
- Aktivieren Sie in der Liste der Funktionen WFS, falls diese Option noch nicht aktiviert ist. Sollte die Option bereits aktiviert sein, klicken Sie einfach auf die Buchstaben WFS. Es werden verschiedene WFS-spezifische Eigenschaften angezeigt.
- Klicken Sie auf Externe Capabilities-Dateien verwenden.
- Im nächsten Schritt müssen Sie den Speicherort der externen Capabilities-Dateien angeben. Als Speicherort geben Sie die URL oder den Ordnerpfad an, unter dem sich die Capabilities-Dateien und das Präfix befinden. Wenn Sie die Capabilities-Dateien für den Service "California" beispielsweise California110.xml und California100.xml genannt haben, ist das Präfix California. Wenn diese Dateien in http://ArcGIS_Server/arcgis/wfs gespeichert werden, geben Sie http://ArcGIS_Server/arcgis/wfs/California an. Falls Sie die Dateien stattdessen unter C:\arcgis\arcgisserver\wfs speichern möchten, geben Sie C:\arcgis\arcgisserver\wfs\California an.
- Starten Sie den Service neu.
Wenn jetzt ein WFS-Client auf den Service zugreift, wird auf die entsprechende Capabilities-Datei basierend auf der Version der Anforderung referenziert. Wenn der WFS-Client beispielsweise "DescribeFeatureType&version=1 .0.0" aufruft, antwortet der Server mit Informationen aus der 1.0.0-spezifischen externen Capabilities-Datei. Wenn keine Version angegeben wird, gibt er Informationen von der 1.1.0-spezifischen externen Capabilities-Datei zurück.
Hinzufügen von Raumbezugssystemen zu einer externen Capabilities-Datei
Sie können zwar festlegen, dass eine Karte des WFS-Services eins der Hunderten von unterstützten Raumbezugssystemen verwendet, aber einige WFS-Clients geben einen Fehler zurück, wenn der von Ihnen angeforderte Raumbezug nicht in der Capabilities-Datei enthalten ist. Andere Clients, z. B. die Erweiterung Data Interoperability" ermöglichen lediglich ein Umschalten zwischen den in der Capabilities-Datei aufgeführten Raumbezugssystemen.
Sie können der externen Capabilities-Datei des WFS-Services manuell weitere Raumbezugssysteme hinzufügen. Externe Capabilities-Dateien wurden oben beschrieben.
Steuern der Achsenreihenfolge
In einigen geographischen Koordinatensystemen (z. B., WGS 84) werden Features standardmäßig in der Achsenreihenfolge Breitengrad, Längengrad (Y, X) zurückgegeben. Dies geschieht in Übereinstimmung mit der WFS 1.1-Spezifikation. Wenn beispielsweise ein Punkt von einer getfeature-Anforderung zurückgegeben wird, werden seine Koordinaten wie folgt angegeben:
<gml:Point> <gml:pos>48.4922165520043 -122.630685732366</gml:pos> </gml:Point>
Einige WFS-Clients nehmen jedoch an, dass die Koordinaten in der Achsenreihenfolge Längengrad, Breitengrad (X, Y) zurückgegeben werden. Um mit diesen Clients zu arbeiten, können Sie als Achsenreihenfolge für den Service festlegen, dass zuerst der Längengrad und dann der Breitengrad zurückgegeben wird. In Folgenden wird beschrieben, wie Sie die Eigenschaft festgelegen:
- Melden Sie sich an dem Computer, auf dem der ArcGIS Server ausgeführt wird, als Administrator an.
- Beenden Sie ArcGIS Server.
- Wechseln Sie zum Speicherort der Service-Konfigurationsdateien. Wenn ArcGIS Server z. B. unter "c:\arcgis" installiert ist, wechseln Sie zu "c:\arcgis\server\user\cfg".
- Öffnen Sie die Konfigurationsdatei für den Service (z. B. myservice.cfg) in einem Texteditor.
- Fügen Sie im WFS-Abschnitt in den Eigenschaften Folgendes hinzu: <AxisOrderWFS11>longlat</AxisOrderWFS11>. Beispiele:
<Extension> <TypeName>WFSServer</TypeName> <Enabled>true</Enabled> <Properties> <AxisOrderWFS11>longlat</AxisOrderWFS11> <CustomGetCapabilities>false</CustomGetCapabilities> <EnableTransactions>false</EnableTransactions> <Name>wfs_WFSTest_ras</Name> <OnlineResource>http://bobmk/arcgis/services/wfs/WFSTest_ras/MapServer/WFSServer</OnlineResource> <AppSchemaURI>http://bobmk/arcgis/services/wfs/WFSTest_ras/MapServer/WFSServer</AppSchemaURI> <AppSchemaPrefix>wfs_WFSTest_ras</AppSchemaPrefix> </Properties> <Info> <WebEnabled>true</WebEnabled> </Info> </Extension>
- Starten Sie ArcGIS Server.
Features, für die geographische Koordinaten vom Service angefordert werden, werden jetzt mit der Achsenreihenfolge Längengrad, Breitengrad zurückgegeben.
Beachten Sie, dass die Eigenschaft für die Achsenreihenfolge nur für Features mit geographischen Koordinaten gilt. Features mit projizierten Koordinaten werden immer mit der Achsenreihenfolge X, Y zurückgegeben.
Verwenden von vollständig qualifizierten Typnamen
Die Typnamen, die für WFS-Services generiert werden, die durch ArcSDE-Geodatabases definiert werden, basieren standardmäßig auf dem nicht qualifizierten Namen der Feature-Class. Der Typname für eine Feature-Class mit dem Namen "bob.buildings" ist z. B. "buildings".
Sie können eine Eigenschaft festlegen, um den vollständig qualifizierten Namen zu verwenden, wenn der Typname generiert wird. Dies ist zum Beispiel sinnvoll, wenn mehrere Feature-Classes in der Geodatabase denselben Namen, aber einen anderen Besitzer haben. Wenn der vollständig qualifizierte Name verwendet wird, lautet beim Beispiel mit "bob.buildings" der Typname "bob_buildings".
Nachfolgend wird beschrieben, wie die Eigenschaft festgelegt wird, mit der der vollständig qualifizierte Name verwendet wird:
- Melden Sie sich an dem Computer, auf dem ArcGIS Server ausgeführt wird, als Administrator an.
- Beenden Sie ArcGIS Server.
- Wechseln Sie zum Speicherort der Service-Konfigurationsdateien. Wenn ArcGIS Server z. B. unter "c:\arcgis" installiert ist, wechseln Sie zu "c:\arcgis\server\user\cfg".
- Öffnen Sie die Konfigurationsdatei für den Service (z. B. myservice.cfg) in einem Texteditor.
- Fügen Sie im WFS-Abschnitt in den Eigenschaften Folgendes hinzu: <UseQualifiedName>true</UseQualifiedName>. Beispiele:
<Extension> <TypeName>WFSServer</TypeName> <Enabled>true</Enabled> <Properties> <UseQualifiedName>true</UseQualifiedName> <CustomGetCapabilities>false</CustomGetCapabilities> <EnableTransactions>false</EnableTransactions> <Name>wfs_WFSTest_ras</Name> <OnlineResource>http://bobmk/arcgis/services/wfs/WFSTest_ras/MapServer/WFSServer</OnlineResource> <AppSchemaURI>http://bobmk/arcgis/services/wfs/WFSTest_ras/MapServer/WFSServer</AppSchemaURI> <AppSchemaPrefix>wfs_WFSTest_ras</AppSchemaPrefix> </Properties> <Info> <WebEnabled>true</WebEnabled> </Info> </Extension>
- Starten Sie ArcGIS Server.
Weiterführende Informationen
Wenn Sie mehr über WFS-Services erfahren möchten, lesen Sie diese zusätzlichen Ressourcen: