Was ist die Datei "dbtune"?

Die Konfigurationsdatei "dbtune" stellt die Ausgangswerte für die Tabelle DBTUNE bereit.

Nach dem Erstellen der Tabelle DBTUNE können Sie mit der Datei "dbtune" neue Konfigurationsschlüsselwörter in die Tabelle DBTUNE einfügen.

Die Datei "dbtune-Datei" befindet sich ursprünglich im Verzeichnis "etc" von SDEHOME. Wenn Sie den Befehl "sdesetup" ausführen (oder wenn Sie den ArcSDE Post Installation Wizard unter Windows-Systemen ausführen), werden die Konfigurationsparameter aus der Datei gelesen und in die Tabelle DBTUNE geschrieben. Falls die Datei "dbtune" nicht vorhanden oder leer ist oder nicht angegeben wurde, wird die Tabelle DBTUNE erstellt und mit den Standard-Konfigurationsschlüsselwörtern für die minimale ArcSDE-Konfiguration gefüllt. In vielen Fällen möchten Sie aber die Tabelle DBTUNE mit Speicherparametern füllen, die für Ihre Datenbank spezifisch sind.

Anatomie einer dbtune-Datei

Das folgende Beispiel stammt aus einer Datei "dbtune.sde" für SQL Server. Jede Nummer, die nach der Abbildung beschrieben wird, entspricht einer Komponente der Datei "dbtune".

Beispieleintrag aus der Datei "dbtune.sde" von SQL Server
  1. Konfigurationsschlüsselwort: Schlüsselwörtern werden in der Datei "dbtune" zwei Nummernzeichen (##) vorangestellt. Die Nummernzeichen gehören nicht zum eigentlichen Schlüsselwort und werden in der Tabelle DBTUNE nicht gespeichert. In der Datei "dbtune.sde" sind sie enthalten, um die Zeile zu kennzeichnen, in der sich das Konfigurationsschlüsselwort befindet.
    HinweisHinweis:

    Achten Sie darauf, dass sich in der Datei "dbtune" weder zwischen den beiden Nummernzeichen noch zwischen den Nummernzeichen und dem Konfigurationsschlüsselwort Leerzeichen befinden. Andernfalls liest ArcSDE das Schlüsselwort als Teil des vorherigen Schlüsselwortes.

    ArcSDE zeichnet das Konfigurationsschlüsselwort (oder DEFAULTS, falls kein Schlüsselwort angegeben ist) für jeden Layer in den Systemtabellen auf. Außerdem wird ein Schlüsselwort für nicht räumliche Tabellen aufgezeichnet, die in der Geodatabase erstellt werden. Immer wenn Sie ein neues Objekt für einen Layer oder eine registrierte Tabelle erstellen, z. B. einen Index, verwendet ArcSDE die in der Tabelle DBTUNE eingetragenen Parameterwerte für das Schlüsselwort, das zum Erstellen der Tabelle verwendet wurde. Beispiel: Wenn Sie mit "sdetable –o create_index" einen Index für eine Spalte erstellen, sucht ArcSDE in der Tabelle DBTUNE nach den Speicherinformationen, mit denen die Tabelle erstellt wurde, und erstellt den Index anhand dieser Daten. Seien Sie daher äußerst vorsichtig, wenn Sie DBTUNE-Einträge löschen.
  2. Parametername: Es gibt drei grundlegende Typen: Metaparameter, Tabellenparameter und Indexparameter. Mit Metaparametern können Sie die Art und Weise, wie bestimmte Daten gespeichert werden, die Umgebung eines Konfigurationsschlüsselwortes oder einen beschreibenden Kommentar definieren. Mit Tabellenparametern wird die Speicherkonfiguration einer Datenbanktabelle definiert. Wenn eine Client-Anwendung eine Anweisung CREATE TABLE sendet, hängt ArcSDE die mit dem Parameter verknüpfte Konfigurationszeichenfolge an die Anweisung CREATE TABLE an, bevor die Anweisung an die Datenbank gesendet wird. Mit Indexparametern wird die Speicherkonfiguration eines DBMS-Indexes definiert. Wenn eine Client-Anwendung eine Anweisung CREATE INDEX sendet, hängt ArcSDE den Indexparameter an die Anweisung an, bevor sie an die Datenbank gesendet wird.

    Beispiel: Wenn Sie einen neuen Layer in Ihrer SQL Server- oder Oracle-Datenbank erstellen und das Schlüsselwort WKB_GEOMETRY wählen, hängt ArcSDE GEOMETRY_STORAGE="OGCWKB" an die Anweisung CREATE TABLE an, die an die Datenbank gesendet wird.

    Unter Was sind DBTUNE-Konfigurationsschlüsselwörter und -Parameter? finden Sie weitere Informationen zu Schlüsselwörtern und Parametern.

  3. Konfigurationszeichenfolge: Eine Konfigurationszeichenfolge kann sich über mehrere Zeilen erstrecken. Wenn der Wert den Datentyp "string" aufweist, müssen Sie ihn in der Datei "dbtune" in doppelte Anführungszeichen setzen. Bei Booleschen oder numerischen Werten sind keine Anführungszeichen erforderlich. In einigen Datenbankmanagementsystemen (DBMS) bezeichnen zwei doppelte Anführungszeichen ohne Leerzeichen dazwischen einen leeren Wert. Mit doppelten Anführungszeichen werden Zeichenfolgenliterale in der Datei "dbtune.sde" gekennzeichnet. Sie sind nicht in den Werten enthalten, die in der Tabelle DBTUNE gespeichert werden.

    Die Konfigurationszeichenfolge ist immer paarweise mit einem Parameternamen angeordnet und legt die Einzelheiten fest, die beim Erstellen und Speichern eines Objekts in der Datenbank gelten.

  4. END-Schlüsselwort: Jede Parametergruppe muss mit dem Schlüsselwort END abgeschlossen werden. Wenn das Schlüsselwort END am Ende einer der Parametergruppen fehlt, kann die Datei nicht in die Tabelle DBTUNE geladen werden.

Sie können in einer Datei "dbtune" eine beliebige Anzahl von Parametergruppen angeben. Allerdings werden in bestimmten Gruppen auch bestimmte Parameternamen erwartet, die daher in der Tabelle DBTUNE automatisch erstellt werden, wenn sie in der Datei "dbtune.sde" nicht vorhanden sind.

Sie können Kommentare in die Datei "dbtune" einfügen, die Sie mit einem einzelnen Nummernzeichen (#) kennzeichnen müssen. Die Version „DEFAULT“ der Datei "dbtune.sde" im Installationsumfang der ArcSDE-Komponente enthält einige auskommentierte Zeilen. Diese Zeilen sind Platzhalter für bestimmte Speicherparameter, die Sie verwenden können, indem Sie das Kommentarzeichen entfernen und die Zeile entsprechend bearbeiten.

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7/10/2012