Wesentliche Annotation- und Grafiktextkonzepte

Annotations stellen eine Möglichkeit in ArcGIS zum Speichern von Text dar, der auf den Karten platziert werden soll. Mithilfe von Annotations werden für jedes Textsegment* die Position, die Textzeichenfolge und die Anzeigeeigenschaften gespeichert. Dynamische Beschriftungen stellen eine zweite Möglichkeit für die Speicherung von Text dar. Wenn die genaue Position jedes Textsegments wichtig ist, sollten Sie den Text als Annotation speichern. ArcGIS unterstützt zwei Typen von Annotations: Geodatabase und Kartendokument. In ArcGIS ist darüber hinaus die Anzeige und Konvertierung von anderen Annotation-Typen möglich, u. a. ArcInfo-Coverage und CAD (Computer Aided Design).

Beschriftungen sind die wichtigste Alternative zu Annotations. Text und Position einer Beschriftung werden gemäß einer Reihe von Platzierungsregeln dynamisch erstellt bzw. festgelegt.

Weitere Informationen zu Beschriftungen

*Obwohl Annotations hauptsächlich zum Speichern von Textsegmenten verwendet werden, die auf einer Karte oder um eine Karte platziert werden, unterstützen sowohl Geodatabase- als auch Kartendokument-Annotations die Speicherung grafischer Formen.

Weitere Informationen zu Grafiken

Erstellen einer Karte mit Annotations

Die folgenden Schritte stellen einen Workflow dar, mit dem Sie Ihren Karten Annotations verwenden können.

  1. Fügen Sie die bestehende Annotation zu ArcMap hinzu.

    Wenn keine Annotation vorliegt, können Sie Features in ArcMap beschriften und die Beschriftung in Annotations konvertieren.

    Weitere Informationen zu Beschriftungen

    Wenn Coverage-, CAD- oder andere Annotation-Formate vorhanden sind und die Annotations Feature-bezogen oder zu bearbeiten sein sollen, konvertieren Sie diese über ArcToolbox in Geodatabase-Annotations.

    Weitere Informationen zum Importieren von Annotations

  2. Ändern Sie die Symbologie der Geodatabase-Annotation mit den Editierwerkzeugen von ArcMap.

    Weitere Informationen zum Bearbeiten der Darstellung von Annotation-Features

    Die Symbologie der meisten Annotation-Formate kann im Dialogfeld Layer-Eigenschaften geändert werden. Diese Änderungen werden nur dann in der aktiven Karte berücksichtigt, wenn Sie sie in einer .lyr-Datei speichern. Wenn Kartendokument-Annotations vorliegen, ändern Sie die Symbologie mit der Werkzeugleiste Zeichnen.

    Weitere Informationen zu Kartendokument-Annotations und zum Hinzufügen von Text zu einer Karte

  3. Verwenden Sie die Editierwerkzeuge von ArcMap, um Geodatabase-Annotations zu platzieren.

    Weitere Informationen zu den Editierwerkzeugen von ArcMap

    Wenn Sie Annotations aus Beschriftungen erstellen, können Sie den Aufwand für das manuelle Platzieren vor der Konvertierung in Annotations mithilfe der Beschriftungsoptionen minimieren. Wenn Kartendokument-Annotations vorhanden sind, ändern Sie die Position mit der Werkzeugleiste Zeichnen.

    Weitere Informationen zum Positionieren von Kartendokument-Annotations und zum Verschieben, Drehen und Anordnen von Grafiken

  4. Geodatabase-Annotations werden in ArcCatalog verwaltet.

    Weitere Informationen zur Verwaltung von Annotation-Feature-Classes

Geodatabase-Annotations

Geodatabase-Annotation-Elemente werden innerhalb der Geodatabase in speziellen Feature-Classes gespeichert. Wenn Sie editierbaren, in mehreren Karten zu verwendenden Text erstellen möchten, speichern Sie den Text in Geodatabase-Annotation-Feature-Classes. Sie können Geodatabase-Annotation-Feature-Classes entweder in ArcMap oder in ArcCatalog erstellen.

Das Speichern von Annotations in einer Geodatabase erfolgt ähnlich wie das Speichern von geographischen Features (Linien, Punkte und Polygone) in einer Geodatabase. Sie können Annotations aus Geodatabases zu beliebigen Karten hinzufügen. Sie werden als Annotation-Layer im ArcMap-Inhaltsverzeichnis angezeigt.

Wie andere Feature-Classes einer Geodatabase auch, verfügen alle Features einer Annotation-Feature-Class über eine geographische Position, Ausbreitung und Attribute. Annotation-Feature-Classes können zu einem Feature-Dataset gehören, oder es kann sich um eigenständige Feature-Classes in einer Geodatabase handeln. Allerdings unterscheiden sich Annotation-Features von Simple Features dadurch, dass jedes Annotation-Feature über eine eigene Symbologie verfügt.

Bei Geodatabase-Annotations handelt es sich entweder um Standard-Annotations oder Feature-bezogene Annotations. Standard-Annotations sind geographisch platzierter Text, der nicht formal mit Features in der Geodatabase verknüpft ist. Eine Standard-Annotation kann beispielsweise eine Bergkette darstellen. In diesem Fall markiert die Annotation einfach nur den allgemeinen Bereich auf der Karte. Bei Feature-bezogenen Annotations handelt es sich um eine besondere Art von Geodatabase-Annotations, die direkt mit den Features verbunden sind, die mithilfe der Beziehungsklasse einer Geodatabase beschriftet werden.

Weitere Informationen zu Geodatabase-Annotations

Feature-bezogene Geodatabase-Annotations

LizenzLizenz:

Wenn Sie über eine Lizenz für ArcEditor oder ArcInfo verfügen, können Sie Feature-bezogene Geodatabase-Annotations erstellen und bearbeiten. Mit einer ArcView-Lizenz können Sie Feature-bezogene Annotations anzeigen, jedoch nicht erstellen oder bearbeiten.

Feature-bezogene Annotations sind mit Standard-Geodatabase-Annotations vergleichbar, weisen aber auch einige Eigenschaften auf, die der dynamischen Beschriftung ähneln.

Eine Annotation-Class kann nur mit einer einzigen Feature-Class verknüpft werden, eine Feature-Class kann jedoch über beliebig viele Feature-bezogene Annotation-Feature-Classes verfügen.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Feature-bezogene Annotations zu erstellen. Erstens werden – wenn eine Feature-bezogene Annotation-Feature-Class definiert wurde – beim Erstellen von Features mit den Editierwerkzeugen von ArcMap automatisch auch Annotations für diese Features erstellt.

Zweitens können Sie den Befehl "Ausgewählte Features beschriften" in ArcMap verwenden, um Annotations zu erstellen, die mit bestehenden Features verknüpft sind.

Außerdem können Sie in ArcMap Beschriftungen in Feature-bezogene Annotations konvertieren oder die Annotation-Konvertierungswerkzeuge von ArcToolbox verwenden, um Feature-bezogene Annotations aus Coverage- oder CAD-Annotations zu erstellen.

Weitere Informationen zu Feature-bezogenen Annotations

Kartendokument-Annotations

Kartendokument-Annotations werden innerhalb des Kartendokuments als .mxd-Dateien gespeichert. Wenn nur wenig, in einer einzigen Karte zu verwendender Text bearbeitet werden muss, speichern Sie diesen Text als Kartendokument-Annotation. Sie können Kartendokument-Annotations am besten in Annotation-Gruppen organisieren. Annotation-Gruppen können in ArcMap mithilfe der Werkzeugleiste Zeichnen erstellt werden.

Grafiktext

Grafiktext bietet sich zum Hinzufügen von Informationen auf und um die Karte an, die sich im Seitenraum befinden - im Gegensatz zu Annotations, die im geographischen Raum gespeichert werden. Dynamischer Text ist eine Art von Grafiktext, der sich bei Platzierung in einem Karten-Layout basierend auf den aktuellen Eigenschaften des Kartendokuments, des Datenrahmens oder der Kartenserie dynamisch ändert. Wenn Sie einer Karte Textinformationen hinzufügen möchten, die sich beim Vergrößern bzw. Verkleinern der Karten und beim Schwenken nicht ändern, sollten Sie Grafiktext verwenden. Grafiktext kann in ArcMap nur in der Layout-Ansicht hinzugefügt werden.

Weitere Informationen zu dynamischem Text

Bezugsmaßstab

Alle in Geodatabase-Annotation-Classes gespeicherten Annotations und die meisten in Karten-Annotation-Gruppen gespeicherten Annotations verfügen über einen Bezugsmaßstab. Unabhängig vom Kartenmaßstab nimmt Text mit einem Bezugsmaßstab auf der Karte immer den gleichen geographischen Raum ein. Der Bezugsmaßstab ist ein Mechanismus, der Ihnen die Angabe der Textgröße in Seiteneinheiten (beispielsweise Schriftgrad) ermöglicht. Der Bezugsmaßstab ist der Maßstab, in dem Annotation-Text auf der Seite oder dem Bildschirm in seiner Symbolgröße angezeigt wird.

Angenommen, Sie verfügen über eine Annotation-Gruppe mit einem Bezugsmaßstab von 1:100.000, die mehrere Textsegmente mit Schriftgrad 12 enthält. Wenn dieser Text auf einer Karte desselben Maßstabs angezeigt wird, wird der Text auf der Seite oder dem Bildschirm mit Schriftgrad 12 dargestellt. Bei Maßstäben, die kleiner sind als 1:100.000, wird der Text auf der Seite oder dem Bildschirm kleiner als Schriftgrad 12 dargestellt. Bei Maßstäben, die größer sind als 1:100.000, wird der Text größer als Schriftgrad 12 dargestellt.

Bei Null handelt es sich um einen besonderen Wert für den Bezugsmaßstab einer Annotation-Gruppe. Text mit einem Bezugsmaßstab von Null wird immer in derselben Seitengröße angezeigt, unabhängig vom Kartenmaßstab. Wenn also Text mit dem Schriftgrad 12 in einer Annotation-Gruppe mit einem Bezugsmaßstab von Null gespeichert ist, wird der Text auf der Karte mit Schriftgrad 12 dargestellt, unabhängig davon, welchen Maßstab die Karte aufweist.

Weitere Annotation-Typen

In ArcGIS ist darüber hinaus die Anzeige und Konvertierung von verschiedenen Annotation-Formaten möglich, u. a. ArcInfo Workstation-Coverage-, VPF- (Vector Product Format), CAD-, PC ARC/INFO- und SDE 3.x-Annotations. Sie können diese Annotation-Typen direkt zu ArcMap hinzufügen und die meisten Symbologie-Eigenschaften der Annotation-Layer ändern. Sie können bei diesen Formaten jedoch nicht die Symbologie einzelner Annotation-Segmente oder die Positionen bzw. Textinhalte ändern. Wenn Sie diese Eigenschaften benötigen, konvertieren Sie die Annotation mit den Annotation-Konvertierungswerkzeugen von ArcToolbox in eine Geodatabase-Annotation oder Kartendokument-Annotation. Sie können diese Werkzeuge auch zum Erstellen von Coverage-Annotations aus Geodatabase-Annotations verwenden.


7/10/2012