Funktionsweise des Werkzeugs "Oberflächenkonturlinie" (3D Analyst)

Das Werkzeug Oberflächenkonturlinie verwendet ein Eingabe-Terrain-Dataset oder -TIN, um Konturlinien zu berechnen, die in eine Ausgabe-Feature-Class geschrieben werden. Die Ausgabe ist eine 2D-Polyline-Feature-Class mit Konturlinienhöhen, die als Attribute zugewiesen werden. Ein optionales Indexfeld für Konturlinien kann hinzugefügt werden, mit dessen Hilfe Indexkonturlinien von normalen Konturlinien unterschieden werden.

Konturlinien werden direkt aus dem Terrain-Dataset oder TIN innerhalb seiner Interpolationszone erstellt. Die lineare Interpolation wird verwendet. Bei dieser Interpolation wird jedes Dreieck als Ebene behandelt. Teile einzelner Konturlinien innerhalb eines Dreiecks sind gerade. Eine Richtungsänderung erfolgt nur, wenn eine Konturlinie von einem Dreieck in ein anderes führt. Bei dieser Art der Konturlinienerstellung werden Konturlinien in Vermessungsqualität erstellt, die eine exakte lineare Interpretation des Oberflächenmodells darstellen.

Die lineare Interpolation wird im Allgemeinen als konservativ eingestuft und stellt häufig die beste Schätzung für die Analyse dar. Die sich daraus ergebenden Konturlinien sind jedoch nicht glatt und werden in der Regel nicht für ästhetisch ansprechende kartografische Ausgaben verwendet. Wenn glattere Konturlinien gewünscht werden, können Sie entweder das Konvertierungswerkzeug Terrain zu Raster oder TIN zu Raster mit dem Interpolanten NATURAL_NEIGHBORS verwenden. Sobald ein Raster-Dataset erstellt wurde, erzeugen Sie mit dem Werkzeug Konturlinie für Raster glattere Konturlinien.

Der Parameter Basiskonturlinie wird als Ausgangs- bzw. Referenzkonturlinie verwendet, von der alle (positiven wie auch negativen) Werte abgeleitet werden. Der Standardwert für Basiskonturlinie ist 0,0. Wenn Sie als Konturlinienintervall 5,0 eingeben, werden potenzielle Werte bei 0, 5, 10 und darüber sowie bei 0, -5, -10 und darunter erzeugt. Die tatsächlichen Konturlinien hängen von der Überlappung dieses Intervallmusters mit dem tatsächlichen Z-Bereich des Eingabe-Terrain-Datasets oder -TINs ab. Wenn für Basiskonturlinie der Wert 0,1 angegeben wird, ergibt sich bei Verwendung des Intervalls 5,0 das Muster 0,1, 5,1, 10,1 und darüber sowie -4,9, -9,9, -14,9 und darunter.

Indexintervall ist ein optionaler Parameter, mit dessen Hilfe Indexkonturlinien von normalen Konturlinien unterschieden werden können. Oft symbolisieren Konturlinienkarten Indexkonturlinien mit einem kräftigeren Liniensymbol als reguläre Konturlinien, da es die Karten besser lesbar macht. Jede fünfte Konturlinie ist in der Regel eine Indexkonturlinie. Wenn das Konturlinienintervall 5 beträgt und jede fünfte Konturlinie eine Indexkonturlinie sein soll, wählen Sie für das Indexintervall den Wert 25. Das Indexintervall muss ohne Rest durch die Basiskonturlinie teilbar sein. Sofern angegeben, erstellt der Parameter Indexintervall in der Ausgabe-Feature-Class ein zusätzliches Feld. Indexkonturlinien wird der Wert 1, normalen Konturlinien der Wert 0 zugewiesen. Der Name des Feldes kann mit dem Argument Indexintervall festgelegt werden. Der Feldname lautet standardmäßig "Index".

Mit dem Parameter Genauigkeit des Konturlinienfeldes wird die Anzahl der Dezimalstellen im Höhenfeld der Ausgabekonturlinie angegeben. Dieser Wert ist standardmäßig 0. Wenn Sie ein Konturlinienintervall oder eine Basiskonturlinie mit Dezimalstellen angeben, müssen Sie diesen Parameter verwenden, um sie in der Ausgabe zu erhalten.

Werte für das Konturlinienintervall, die Basiskonturlinie und das Indexintervall werden in Z-Faktor-Ausgabeeinheiten angegeben. Die Höhen des Eingabe-TINs oder -Terrain-Datasets werden mit dem Parameter Z-Faktor multipliziert, bevor die Konturlinienerstellung erfolgt.

Mitunter scheint es, als würden sich Konturlinien in Vermessungsqualität schneiden. Dies kann an einem Bergsattel auftreten, dessen Höhe exakt dem Konturlinienintervall entspricht. Obgleich sie sich zu schneiden scheinen, kommt es tatsächlich bloß zu einer Berührung. Dies ist eine gültige Vermessungsqualitätsinterpretation der Oberfläche.

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7/10/2012