Methoden zum Verteilen von Werkzeugen

Die einfachste Methode für die Freigabe von Werkzeugen besteht darin, eine Kopie (z. B. per E-Mail) Ihrer benutzerdefinierten Toolbox (.tbx) zu senden, in der die Werkzeuge enthalten sind. Diese Methode funktioniert nur, wenn die Werkzeuge keine anderen Ressourcen, wie beispielsweise Datasets, Karten-Layer in einem Kartendokument, Layer-Dateien oder externen Skriptdateien bzw. Bibliotheken, verwenden – das heißt, die Werkzeuge sind vergleichbar mit Systemwerkzeugen, die ausschließlich auf den Daten basieren, die der Benutzer in Werkzeugparametern angibt. Werkzeuge, die keine Ressourcen benötigen, werden als generische Werkzeuge bezeichnet.

In den meisten Fällen sind Ihre Werkzeuge nicht generisch und bei der Ausführung auf andere Ressourcen angewiesen. In diesem Fall sind die folgenden beiden Methoden zum Verteilen der Werkzeuge möglich:

Gut strukturierte Systemordner komprimieren und freigeben

Im ersten Schritt fassen Sie sämtliche Toolboxes und Werkzeugdaten in einem gut strukturierten Systemordner zusammen, dem sogenannten "ToolShare"-Ordner. In den folgenden Abbildungen wird die "ToolShare"-Struktur veranschaulicht. Der Inhalt und die Struktur des "ToolShare"-Ordners sind nur ein Vorschlag – die Ordnerstruktur ist frei wählbar. Die "ToolShare"-Ordnerstruktur wird jedoch empfohlen, wenn Sie die Werkzeuge in die Modell- und Skriptwerkzeuggalerie im Geoprocessing Resource Center laden möchten.

Beispiel für einen Systemordner mit Werkzeugen

Weitere Informationen zur "ToolShare"-Ordnerstruktur

Sobald Sie die Toolbox und die dafür benötigten Ressourcen zusammengeführt haben, erstellen Sie eine .zip-Datei aus dem Ordner. So erstellen Sie eine .zip-Datei in Windows:

  1. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Ordner und dann auf Senden an > ZIP-komprimierten Ordner. Im oben dargestellten Beispiel würden Sie mit der rechten Maustaste auf den Ordner "Thiessens" klicken.
  2. Versenden Sie die .zip-Datei (z. B. über E-Mail). Der Empfänger (der von Ihnen ausgewählte Benutzer) öffnet die .zip-Datei und kopiert den Inhalt auf seinen lokalen Computer.

Kartenpakete und Layer-Pakete

Kartenpakete und Layer-Pakete wurden in ArcGIS 10 eingeführt. Sie können Karten und Layer in ArcMap oder mithilfe der Werkzeuge im Toolset für die Paketerstellung in Pakete zusammenfassen. Die von Ihnen erstellten Kartenpakete und Layer-Pakete können in ArcGIS Online freigeben werden. In ArcGIS 10 können Toolboxes nicht auf dieselbe Weise in Paketen zusammengefasst werden wie Karten und Layer.

Überlegungen

Nachdem Sie die für das Werkzeug benötigten Ressourcen zusammengefasst haben und noch bevor Sie die .zip-Datei erstellen, müssen Sie verschiedene Punkte berücksichtigen.

Daten

Sämtliche von den Werkzeugen verwendete Daten müssen sich im Ordner "ToolShare" oder in dessen Unterordnern befinden. In der oben dargestellten "ToolShare"-Ordnerstruktur würden die Daten im Ordner ToolData abgelegt werden und für jedes Werkzeug müsste die Option Relative Pfadnamen speichern (statt absoluter Pfade) aktiviert werden.

Weitere Informationen zu relativen Pfaden für Werkzeuge

Wenn Sie ein Kartendokument (.mxd) freigeben, müssen alle in der Karte verwendeten Daten im gleichen Ordner gespeichert werden wie das Kartendokument. Sie können die Daten entweder selbst kopieren, wobei hierbei die Option Relative Pfadnamen für Datenquellen speichern aktiviert sein muss, oder das Werkzeug Karte konsolidieren verwenden.

Weitere Informationen zu relativen Pfadnamen in ArcMap

Zwischendaten und Scratch-Daten

Die Modelle und Skripte erfordern wahrscheinlich einen Speicherort für das Schreiben von Zwischen- und Scratch-Daten. Bei diesem Speicherort handelt es sich um einen Ordner oder eine Geodatabase auf der lokalen Festplatte des Benutzers. Normalerweise sollte der Benutzer die Umgebungseinstellung für den Scratch-Workspace festlegen und diese Umgebungseinstellung als Speicherort zum Schreiben von Zwischendaten und Scratch-Daten verwenden.

Weitere Informationen zum Verwalten von Zwischendaten in Modellen

Lizenzierungsprobleme

Der Benutzer, der die Werkzeuge empfängt, verfügt möglicherweise nicht über die erforderlichen Produkte und Lizenzen für die Ausführung der Werkzeuge. Auch wenn die Empfänger die erforderliche Erweiterung installiert haben, haben sie möglicherweise keine Lizenz zum Verwenden der Erweiterung in der aktuellen Sitzung erhalten. Wenn ein Benutzer keine entsprechende Lizenz hat, wird das Werkzeug mit der Fehlermeldung beendet, dass die Erweiterung nicht aktiviert ist. Der Benutzer muss dann eine Lizenz beziehen, indem er im Menü Anpassen der aktuellen Anwendung (z. B. ArcCatalog oder ArcMap) auf Erweiterungen klickt und die erforderliche Erweiterung aktiviert.

Wenn die erforderliche Erweiterung nicht installiert ist, wird das Werkzeug möglicherweise nicht in der Toolbox angezeigt.

Selbstverständlich sollten Sie die erforderlichen Erweiterungen dokumentieren und sicherstellen, dass die Benutzer über die erforderlichen Erweiterungen informiert sind. Für einige Benutzer ist dies aber möglicherweise noch nicht ausreichend. Eine besonders ungünstige Situation liegt vor, wenn sämtliche Werkzeuge in der Toolbox von einer nicht installierten Erweiterung abhängen und, wie oben beschrieben, beim Öffnen der Toolbox nichts angezeigt wird. Eine mögliche Lösung besteht darin, in die bereitgestellte Toolbox ein Skriptwerkzeug zu integrieren, das eine Überprüfung auf die erforderlichen Erweiterungen durchführt und ggf. Meldungen über Probleme ausgibt. Ein entsprechendes Skriptwerkzeug hängt von keiner Erweiterung ab und wird stets in die Toolbox geladen. Dieses Werkzeug zur Überprüfung auf Erweiterungen kann dann ausgeführt werden und zeigt Informationsmeldungen an.

Weitere Informationen zum Überprüfen von Lizenzen in Skripten

DetailinformationenDetailinformationen:
Genau genommen ist es nicht das Werkzeug, das von der Erweiterung abhängt. Es geht vielmehr um die Frage, ob Datentypen verwendet werden, die nur mit einer Erweiterung installiert werden. Beispielsweise wird der Datentyp "Hierarchie-Einstellungen für Network Analyst" nur mit Network Analyst installiert. Beim Laden eines Werkzeugs sucht ArcGIS nach allen von diesem Werkzeug verwendeten Datentypen. Wenn ein Datentyp nicht gefunden wird, wird das Werkzeug nicht geladen und nicht in der Toolbox angezeigt.

Skripte

Skripte, die Sie zum gemeinsamen Nutzen bereitstellen möchten, sollten automatisch eine Prüfung auf korrekte Lizenz- und Produktstufen durchführen.

Weitere Informationen zum Überprüfen auf Lizenz- und Produktstufen in Skripten

Sie können das Skript in die Toolbox einbetten. Wenn Sie das Skript einbetten, verfügen Sie über keine separate Skriptdatei, die freigegeben werden muss.

Weitere Informationen zum Einbetten von Skripten

Wenn die Python-Skripte jedoch Module importieren, die Sie erstellt haben, oder falls Sie die Skripte nicht in die Toolbox einbetten, müssen Sie sicherstellen, dass die entsprechenden Skripte und Module sich im Ordner "ToolShare" befinden.

Weitere Informationen zum Freigeben von Python-Modulen

Systemwerkzeuge

Auf jedem System, auf dem ArcGIS installiert ist, befinden sich Systemwerkzeuge. Sie müssen keine Systemwerkzeuge in die benutzerdefinierte Toolbox kopieren oder dem Skript (mithilfe von arcpy.AddToolbox()) eine System-Toolbox hinzufügen.

Veröffentlichen mit ArcGIS Server

Mit ArcGIS Server können Sie Services unternehmensweit (Intranet) und über das World Wide Web (Internet) verfügbar machen. Zu den Services zählen Toolboxes und Karten. Das gemeinsame Nutzen von GIS-Ressourcen auf ArcGIS Server bringt dieselben Vorteile mit sich wie das gemeinsame Nutzen von beliebigen Daten mit anderen Servertechnologien – zentrale Verwaltung der Daten, Unterstützung mehrerer Benutzer und regelmäßige Aktualisierung der Daten auf den Client-Computern. Ein weiterer Vorteil, insbesondere für die Geoverarbeitung, ist die Ausführung der Werkzeuge auf dem Servercomputer, bei der die Ressourcen (z. B. Lizenzen) auf dem Servercomputer verwendet werden.

Weitere Informationen zur Geoverarbeitung mit ArcGIS Server

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7/10/2012