Kurzer Überblick über die Verwendung von Vorbedingungen

Vorbedingungen können verwendet werden, um die Reihenfolge von Vorgängen in einem Modell explizit zu steuern. Es kann z. B. festgelegt werden, dass ein Prozess nach einem anderen Prozess ausgeführt wird, indem die Ausgabe des ersten Prozesses als Vorbedingung des zweiten Prozesses definiert wird. Jede Variable kann als Vorbedingung zur Werkzeugausführung festgelegt werden, und jedes Werkzeug kann mehrere Vorbedingungen haben.

Beispiel 1 – Festlegen einer Datenvariablen als Vorbedingung

In diesem Beispiel werden zwei separate, aber verwandte Prozesse durch eine Vorbedingung verbunden, sodass ein Prozess vor dem anderen ausgeführt wird. Beim ersten Prozess ("Feature-Dataset erstellen") wird ein Feature-Dataset in einer neuen Datei-Geodatabase erstellt. Der zweite Prozess schneidet eine Feature-Class auf ein Untersuchungsgebiet zu und schreibt die Ausgabe dann in das neu erstellte Feature-Dataset.

Beispiel für eine Vorbedingung

Wenn das oben beschriebene Modell ausgeführt wird, gibt es keine Möglichkeit, die Reihenfolge der Vorgänge zu steuern. Das Werkzeug Ausschneiden wird möglicherweise ausgeführt, bevor sein Ausgabeverzeichnis erstellt worden ist, und das kann zu einem Fehler führen. Ein Ansatz, dies zu vermeiden, besteht darin, zuerst die Prozesse File-Geodatabase erstellen und Feature-Dataset erstellen auszuführen, indem Sie mit der rechten Maustaste auf den Prozess klicken und dann Ausführen auswählen. Zuletzt führen Sie den Prozess Ausschneiden aus.

Diese Methode, bei der einzelne Werkzeuge ausgeführt werden, funktioniert allerdings nur in ModelBuilder. Was tun, wenn das Modell außerhalb von ModelBuilder ausgeführt werden muss oder wenn Sie sofort das gesamte Modell ausführen müssen, statt nacheinander die einzelnen Werkzeuge auszuführen?

Vorbedingungen können verwendet werden, um die Reihenfolge von Vorgängen in einem Modell explizit zu steuern. Im Modell unten ist die neue Variable Neues Feature-Dataset als Vorbedingung für das Werkzeug Ausschneiden festgelegt. Daraufhin wird das Werkzeug Ausschneiden erst ausgeführt, nachdem das neue Feature-Dataset erstellt worden ist.

Beispiel für eine Vorbedingung

Beispiel 2 – Festlegen einer booleschen Variablen als Vorbedingung

Im Beispiel oben wurde eine Feature-Dataset-Variable als Vorbedingung für ein Werkzeug verwendet. Wenn eine boolesche Variable als Vorbedingung verwendet wird, verhält sie sich anders als Datenvariablen wie Feature-Datasets oder Feature-Classes. Mit booleschen Variablen liest ModelBuilder den Wert TRUE bzw. FALSE der Variablen, statt zu bestimmen, ob die Daten erstellt wurden. Wenn der Wert TRUE lautet, ist die Vorbedingung erfüllt, und das abhängige Werkzeug wird ausgeführt. Lautet der Wert FALSE, ist die Vorbedingung nicht erfüllt, und das abhängige Werkzeug wird nicht ausgeführt. Im Beispiel unten ist die boolesche Variable Neues Feature-Dataset als Vorbedingung für ein Werkzeug festgelegt.

Festlegen einer booleschen Variablen als Vorbedingung

Aus der booleschen Vorbedingungsvariable wird ein Modellparameter erstellt. Daher wird ihr Wert verfügbar gemacht, wenn das Modellwerkzeug-Dialogfeld geöffnet wird. Wenn Sie im Werkzeugdialogfeld den Parameter Modell ausführen aktivieren, wird die Variable auf TRUE festgelegt, und der abhängige Prozess im Modell (Feld hinzufügen) wird ausgeführt. Wenn der Parameter Modell ausführen nicht aktiviert, wird die boolesche Variable auf FALSE festgelegt, und wenn das Modell ausgeführt wird, wird der abhängige Prozess im Modell nicht ausgeführt, da die Vorbedingung nicht erfüllt wurde. Wenn der Parameter nicht aktiviert wird, wird während der Ausführung des Modells eine Warnmeldung ausgegeben: "Der Prozess wurde nicht ausgeführt, weil die Bedingung falsch ist".

Ausführen mit deaktiviertem booleschen Parameter

Weitere Informationen zum Erstellen von Modellvariablen von anderen Typen finden Sie unter Erstellen von Variablen.

Beispiel 3 – Festlegen einer Variablen vom Typ "long integer" als Vorbedingung

Wenn eine Long-Variable (eine lange Ganzzahl) als Vorbedingung festgelegt wird, verhält sie sich genauso wie eine boolesche Variable. Wenn der Wert der Long-Variablen eine positive Ganzzahl ist, wird sie zu TRUE ausgewertet, und der abhängige Prozess wird ausgeführt. Ist ihr Wert Null (0) oder negativ, wird sie zu FALSE ausgewertet, und der abhängige Prozess wird nicht ausgeführt.

Festlegen einer Long-Variablen als Vorbedingung

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7/10/2012