Überlegungen zu Raumbezügen für Geoverarbeitungs-Services

Alle Geodatasets in ArcGIS enthalten einen Raumbezug. Ein Raumbezug besteht aus einem Koordinatensystem, einer Toleranz, einer Auflösung sowie einer x,y- und z-Domäne. Das Koordinatensystem definiert die Karteneinheiten, z. B. Meter, Füße oder Längen- und Breitengrad und die Kartenprojektion der Daten. Koordinatensysteme können nicht projiziert (geographisches Koordinatensystem) oder projiziert (State Plane oder UTM zum Beispiel) sein.

Weitere Informationen zu Raumbezügen

Koordinatentransformationen von Ausgabedaten werden von ArcGIS Server behandelt

HinweisHinweis:

Alle ArcGIS Server-Clients können Ausgabedaten in einem beliebigen Koordinatensystem anfordern. ArcGIS Server führt alle Koordinatenkonvertierungen automatisch aus und sendet die Daten im vom Client angeforderten Koordinatensystem an diesen zurück. Sie müssen keine Änderungen an Modellen oder Skripten vornehmen.

Das Koordinatensystem wirkt sich auf die Werkzeug-Performance aus

Geoverarbeitungswerkzeuge, mit denen Daten transformiert werden, z. B. Werkzeuge in der Toolbox "Analysis" oder Toolbox "Spatial Analyst", verwenden zum Verarbeiten von Daten ein Koordinatensystem. Das Standardkoordinatensystem ist das Koordinatensystem des ersten Eingabe-Geodatasets. Diese Standardeinstellung ist nicht immer sinnvoll. Nehmen Sie z. B. das Werkzeug Überschneiden (Intersect), mit dem die geometrische Überschneidung mehrerer Feature-Classes berechnet wird. Angenommen, in "Überschneiden (Intersect)" werden fünf Feature-Classes eingegeben. Die erste Feature-Class-Eingabe weist ein UTM-Koordinatensystem auf. Die restlichen vier Feature-Classes weisen ein Albers-Koordinatensystem auf. Weil die erste Feature-Class im UTM-Koordinatensystem angegeben wird, erfolgt für die restlichen vier Feature-Classes eine Koordinatentransformation von Albers in UTM, bevor das Werkzeug "Überschneiden (Intersect)" die Überschneidung berechnet. Diese Transformation führt zu einer Leistungseinbuße. Es wäre weitaus effizienter, eine Feature-Class von UTM in Albers zu transformieren, als vier Feature-Classes von Albers in UTM zu transformieren. Sie können die Performance mit einem von zwei Verfahren erhöhen:

Neben einzelnen Werkzeugen, die ein Koordinatensystem zum Verarbeiten von Daten bestimmen, können ArcGIS Server-Clients ein Verarbeitungskoordinatensystem festlegen. Dies wird nicht empfohlen, und in der Praxis wird das Verarbeitungskoordinatensystem von wenigen Clients festgelegt, jedoch ist es als Möglichkeit vorhanden. Wenn der Client ein Verarbeitungskoordinatensystem festlegt, wird dieses von allen Werkzeugen in einem Modell verwendet. Beispielsweise kann der Client das Verarbeitungskoordinatensystem auf WGS84 (ein geographisches Koordinatensystem) festlegen. Im obigen Beispiel bedeutet das, dass alle fünf Datasets in WGS84 transformiert werden, bevor das Werkzeug Überschneiden (Intersect) die Überschneidung berechnet. Sie können das Festlegen des Verarbeitungskoordinatensystems durch Clients überschreiben, indem Sie die Umgebungsvariable "Ausgabe-Koordinatensystem" festlegen.

Wann sollte die Umgebungseinstellung für das Koordinatensystem festgelegt werden?

Die Umgebungseinstellung für das Koordinatensystem wirkt sich auf jedes Werkzeug aus, das mehrere Geodatasets akzeptiert. Ziehen Sie die Hilfeseite des Werkzeugs zurate. Auf ihr wird das Koordinatensystem als eine der Umgebungseinstellungen aufgelistet, die sich auf das Werkzeug auswirken.

Worauf sollte die Einstellung festgelegt werden?

Im Allgemeinen legen Sie das Koordinatensystem auf das Koordinatensystem des größten Datasets fest (das Dataset mit den meisten Features oder Raster-Zellen). Es soll eine möglichst geringe Anzahl von Features transformiert werden, und wenn das Koordinatensystem auf das Dataset (oder die Datasets) mit den meisten Features festgelegt wird, wird eine geringere Anzahl von Features transformiert.

Wie wird die Umgebungseinstellung für das Koordinatensystem festgelegt?

Die Umgebungseinstellung für das Ausgabe-Koordinatensystem kann für einen einzelnen Prozess (ein Prozess besteht aus einem Werkzeug sowie dessen Eingabe- und Ausgabedaten) oder für das gesamte Modell festgelegt werden. Das Festlegen der Umgebungseinstellung auf Prozessebene wirkt sich nur auf die Ausführung des einzelnen Prozesses aus. Das Festlegen der Umgebungseinstellung auf Modellebene wirkt sich auf alle Prozesse in dem Modell aus.

So legen Sie das Koordinatensystem auf Prozessebene fest

  1. Klicken Sie in ModelBuilder mit der rechten Maustaste auf ein Werkzeug.
  2. Klicken Sie auf Variable erstellen > Aus Umgebung > Ausgabekoordinaten > Ausgabe-Koordinatensystem. Eine neue Variable mit dem Namen Ausgabe-Koordinatensystem wird erstellt und mit dem Werkzeug verbunden.
  3. Doppelklicken Sie auf Ausgabe-Koordinatensystem, und geben Sie das geeignete Koordinatensystem ein. Dies ist i. d. R. das Koordinatensystem der größten Geodataset-Eingabe für das Werkzeug.

So legen Sie das Koordinatensystem auf Modellebene fest

  1. Klicken Sie in ModelBuilder auf Modell > Modelleigenschaften. Alternativ können Sie im Fenster ArcToolbox oder Katalog mit der rechten Maustaste auf das Modell klicken und anschließend auf Eigenschaften klicken.
  2. Klicken Sie auf die Registerkarte Umgebung.
  3. Erweitern Sie die Option Ausgabekoordinaten.
  4. Aktivieren Sie Ausgabe-Koordinatensystem.
  5. Klicken Sie auf die Schaltfläche Werte.
  6. Erweitern Sie im Dialogfeld Umgebungseinstellungen die Option Ausgabekoordinaten.
  7. Wählen Sie in der Liste "Ausgabe-Koordinatensystem" den Eintrag Wie unten angegeben aus.
  8. Klicken Sie auf die Schaltfläche Durchsuchen, um ein vorhandenes Koordinatensystem zu suchen, oder wählen Sie in der Dropdown-Liste eine Modellvariable aus.

Weitere Informationen zum Festlegen von Modellumgebungen

Weitere Informationen zu Umgebungseinstellungen

Ein Beispiel für die Verwendung von Koordinatensystemen finden Sie unter Beispiel für GP-Service: Ausschneiden und senden. Dieses Modell gibt eine ZIP-Datei aus, die eine File-Geodatabase enthält, und das Modell kann geändert werden, sodass die Geodatasets in der Ausgabe-File-Geodatabase ein Koordinatensystem Ihrer Wahl aufweisen.

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3/6/2012