Neuheiten bei der Bearbeitung in ArcGIS Desktop 10

Die ArcMap-Bearbeitungsumgebung in ArcGIS 10 wurde aktualisiert und bietet jetzt einen einfacheren Zugriff auf die Funktionen, eine neue Palette mit Feature-Vorlagen zum Erstellen von Features und eine interaktivere Fangumgebung. Infolgedessen können die gesamten Datenkompilierungs-Tasks mit weniger Mausklicks, vereinfachten Arbeitsabläufen und kürzeren Bearbeitungszeiten durchgeführt werden.

Erweiterungen der allgemeinen Bearbeitungsumgebung und Benutzeroberfläche

Der erste große Unterschied ist die neu gestaltete Werkzeugleiste "Editor". Elemente aus der Task-Liste wurden in einzelne Werkzeuge umgewandelt und werden jetzt in der Editor-Werkzeugleiste, der Topologie-Werkzeugleiste und in einigen anderen Bereichen bereitgestellt. Sie werden hier mit anderen Werkzeugen kombiniert, die in einer ähnlichen Umgebung verwendet werden. Andere Elemente, z. B. "Nach Linie auswählen" und "Nach Polygon auswählen", gehören jetzt zu den standardmäßigen Auswahlfunktionen und sind deshalb auch außerhalb der Bearbeitungsumgebung verfügbar. Die Liste "Ziel" (die auf einer Geodatabase-zentrierten Ansicht der Daten basiert) wurde durch das neue Konzept Feature-Vorlagen ersetzt. Vorlagen werden verwendet, um die Objekttypen zu definieren, die Sie in einer Karte oder in einem Layout erstellen.

Werkzeugleiste "Editor"

Starten einer Editiersitzung

In ArcGIS 10 gibt es hauptsächlich zwei Möglichkeiten, um eine Editiersitzung zu starten: Klicken Sie auf der Editor-Werkzeugleiste auf das Menü "Editor" oder klicken Sie mit der rechten Maustaste auf einen Layer im Inhaltsverzeichnis. Daraufhin wird automatisch eine Editiersitzung für den gesamten Workspace gestartet, der diesen Layer enthält. Wenn Sie das Menü Editor zum Starten der Bearbeitung eines Datenrahmens verwenden, der Daten aus mehreren Workspaces enthält, werden Sie aufgefordert, den zu bearbeitenden Workspace auszuwählen. Das Dialogfeld, das geöffnet wird, wenn Sie mehrere Workspaces in der Karte bearbeiten, wurde umgestaltet und die Layer in der Karte und die Workspaces, die sie enthalten, werden jetzt besser angezeigt.

Wenn in ArcMap Probleme auftreten, wenn Sie eine Editiersitzung mit den ausgewählten Daten beginnen, wird jetzt ein Dialogfeld mit einer Liste der spezifischen Fehlermeldungen angezeigt. Doppelklicken Sie auf ein Problem, um ein Hilfethema zu öffnen, das weitere Informationen und eine Lösung bereitstellt.

Beispielmeldungen, die möglicherweise angezeigt werden, wenn beim Starten einer Editiersitzung Probleme auftreten

Erstellen von Features mit Feature-Vorlagen

Features werden unter Verwendung von Feature-Vorlagen erstellt. In Feature-Vorlagen sind alle erforderlichen Informationen zum Erstellen eines Features definiert: der Layer, in dem ein Feature gespeichert wird, die Attribute, mit denen Features erstellt werden, sowie das zum Erstellen eines Features verwendete Standardwerkzeug. Vorlagen haben auch einen Namen, eine Beschreibung und Tags, die beim Suchen und Organisieren hilfreich sind. Wenn beim Beginn der Bearbeitung keine Vorlagen vorhanden sind, werden diese für jeden Layer im aktuellen Bearbeitungs-Workspace automatisch erstellt. Die Vorlagen werden im Kartendokument (.mxd) und in der Layer-Datei (.lyr) gespeichert.

Festlegen der Eigenschaften einer Feature-Vorlage, einschließlich des Namens, Standardwerkzeugs und der Standardattributwerte, die den neuen Features zugewiesen werden sollen.

Das Bearbeiten mit Vorlagen ist ein Vorgang, der sehr kartenorientiert ist. Vorlagen werden mit einem Symbol und einem benutzerdefinierten Namen angezeigt. Durch das Symbol wird dargestellt, wie mit der Vorlage erstellte Objekte auf der Karte angezeigt werden (basierend auf der Symbologie des Ziel-Layers und der Standardattribute). Nachdem ein Objekt erstellt wurde, können Vorlagen Ihren Anforderungen entsprechend hinzugefügt, aktualisiert, kopiert und gelöscht werden. Um ein neues Feature hinzuzufügen, klicken Sie im Fenster einfach auf den gewünschten Typ und definieren Sie das Feature in der Karte. Es ist nicht erforderlich, das Ziel zu definieren, den Task einzurichten und das Skizzenwerkzeug zu aktivieren.

Ein neues Fenster, das Fenster "Features erstellen", ist der zentrale Ort zum Erstellen und Verwalten von Vorlagen. Das Fenster "Features erstellen" umfasst drei Hauptkomponenten: eine Werkzeugleiste zum Verwalten der Vorlagen und ihrer Eigenschaften, eine Liste mit Vorlagen, die zum Erstellen neuer Features verwendet wurden, und ein Satz von Werkzeugen, mit denen die Form der Features definiert wird.

Fenster "Features erstellen"

Wenn Sie in der Karte Features erstellen, beginnen Sie stets im Fenster "Features erstellen". Durch Auswählen einer Feature-Vorlage im Fenster "Features erstellen" wird die Bearbeitungsumgebung für die Eigenschaften dieser Feature-Vorlage eingerichtet. Mit dieser Aktion wird der Ziel-Layer festgelegt, in dem die neuen Features gespeichert werden, es wird ein Werkzeug zum Konstruieren von Features aktiviert, und das Zuweisen der Standardattribute zum erstellten Feature wird vorbereitet. Um den Arbeitsplatz übersichtlich zu halten, werden Vorlagen im Fenster "Features erstellen" ausgeblendet, wenn Layer nicht sichtbar sind.

Im obersten Bereich des Fensters "Features erstellen" werden die Vorlagen in der Karte angezeigt, während im unteren Bereich des Fensters die Werkzeuge aufgelistet werden, die zum Erstellen von Features dieses Typs verfügbar sind. Die Verfügbarkeit der Werkzeuge zum Erstellen von Features oder der Konstruktionswerkzeuge hängt vom Typ der Vorlage ab, die Sie oben im Fenster ausgewählt haben. Wenn z. B. eine Linienvorlage aktiv ist, wird ein Werkzeugsatz zum Erstellen von Linien-Features angezeigt. Wenn Sie stattdessen eine Annotation-Vorlage auswählen, sind nur noch die Werkzeuge verfügbar, die zum Erstellen von Annotations verwendet werden können.

Die Werkzeugleisten "Annotation" und "Bemaßung" wurden in ArcGIS 10 entfernt, da die Werkzeuge jetzt in die Editor-Werkzeugleiste und das Fenster "Features erstellen" integriert sind. Der Vorgang zum Erstellen eines neuen Annotation- und Bemaßungs-Features ähnelt dem Erstellen anderer Feature-Typen: Wählen Sie eine Vorlage und ein Konstruktionswerkzeug aus und klicken Sie auf die Karte, um das Feature zu erstellen.

Weitere Informationen zum Verwenden von Feature-Vorlagen

Erstellen von Linien und Polygonen

Zum Erstellen von Features verwenden Sie in der Regel die Konstruktionswerkzeuge im Fenster "Features erstellen" und die Konstruktionsmethoden auf der Werkzeugleiste "Editor". Mit diesen Werkzeugen können Sie z. B. Linien, Kreisbögen, Tangentenkurven, Stützpunkte an Schnittpunkten oder Mittelpunkten, Stützpunkte basierend auf Entfernungen und Richtungen von anderen Features und neue Segmente durch Verfolgung vorhandener Segmente erstellen.

Um Segmente in Linien oder Polygonen zu erstellen, verwenden Sie in der Regel das Werkzeug "Linie" (mit Linienvorlagen) und das Werkzeug "Polygon" (mit Polygonvorlagen). Diese Werkzeuge werden zwar für unterschiedliche Vorlagentypen verwendet, verhalten sich aber ähnlich. Klicken Sie zum Erstellen von Segmenten einfach auf die Karte, in der Sie die Stützpunkte platzieren möchten.

Standardmäßig erstellen die Werkzeuge "Linie" und "Polygon" gerade Segmente zwischen den Stützpunkten, auf die Sie klicken. Diese Werkzeuge verfügen auch über zusätzliche Möglichkeiten zum Definieren der Form eines Features, z. B. zum Erstellen geschwungener Linien oder Nachzeichnen vorhandener Features. Diese Konstruktionsmethoden befinden sich auf der Werkzeugleiste "Editor". Um ein Endpunkt-Bogensegment zu erstellen, klicken Sie in der Palette der Editor-Werkzeugleiste auf den entsprechenden Konstruktionstyp und zeichnen die Kurve in die Karte ein. Sie können sogar nach jedem Segment einen anderen Konstruktionstyp wählen, sodass Sie genau die gewünschte Form erstellen können. Wenn Sie z. B. eine Straße mit einer Biegung zeichnen, soll ein Teil der Straße gerade und ein anderer Teil gebogen sein. Beginnen Sie dabei mit der Methode "Gerades Segment", digitalisieren Sie das gerade Segment, klicken Sie dann auf die Konstruktionsmethode für Endpunkt-Bogensegmente, und erstellen Sie die Kurve.

Viele Konstruktionsmethoden werden zwar genau so wie ihre Gegenstücke zum Skizzieren in älteren Versionen verwendet, aber es gibt trotzdem einige Unterschiede. Um z. B. ein neues Feature zu erstellen, indem Sie die Segmente in einem vorhandenen Feature nachzeichnen, können Sie jetzt einfach die Methode "Verfolgung" auswählen, den Mauszeiger in die Nähe des vorhandenen Features bewegen und dann durch Mausklick das Nachzeichnen beginnen. Es ist nicht mehr erforderlich, so wie früher das nachzuzeichnende Feature zuerst auszuwählen, wodurch in der Regel eingeschränkt wurde, welche Änderungen mit dem Werkzeug "Verfolgung" möglich waren. Darüber hinaus bietet ArcGIS 10 die Möglichkeit, geglättete Kurven mit der Bézier-Kurven-Segment-Methode zu skizzieren.

Neben den Werkzeugen "Linie" und "Polygon" gibt es noch andere Werkzeuge zum Erstellen von Linien und Polygonen. Mit dem Werkzeug "Freihand" können von Hand gezeichnete Features erstellt und automatisch in Bézier-Kurven geglättet werden. Mit den Werkzeugen "Kreis" und "Rechteck" können Sie Kreise und Rechtecke erstellen – entweder interaktiv, indem Sie die Maus ziehen, oder mithilfe von Tastenkombinationen an genauen Positionen. Diese Werkzeuge ähneln den Werkzeugen auf der Werkzeugleiste "Erweiterte Bearbeitung" in ArcGIS 9.3. Sie wurden in ArcGIS 10 jedoch verbessert (und aus dieser Werkzeugleiste entfernt). Das Werkzeug "Ellipse" ermöglicht es Ihnen, interaktiv ein neues Ellipsen-Feature zu erstellen oder die Position sowie große oder kleine Radien mithilfe von Verknüpfungen anzugeben. In früheren Versionen war es schwierig, bei der Bearbeitung ellipsenförmige Features zu erstellen. Wenn Sie Polygone erstellen, können Sie auch das Werkzeug "Polygon automat. schließen" auswählen, mit dem Sie benachbarte Polygone erstellen können, die sich nicht überlagern und die keine Lücken haben. Dieses Werkzeug ähnelt dem Editier-Task "Polygon automat. schließen", wurde jedoch zu einem eigenen Konstruktionswerkzeug entwickelt.

Weitere Informationen zu den Segmenttypen, die Sie erstellen können, finden Sie unter Segmentkonstruktionsmethoden.

Erstellen von Annotations

In ArcGIS 10 wurde die Werkzeugleiste "Annotation" entfernt und die Funktionen zum Erstellen und Bearbeiten von Annotations wurden in das Fenster "Features erstellen" und in das Fenster "Annotation-Konstruktion" integriert.

Das Fenster "Features erstellen" und die Werkzeugleiste "Editor" enthalten die zum Erstellen neuer Annotation-Features erforderlichen Werkzeuge. Im Fenster "Features erstellen" können Sie die Konstruktionsmethode für die neue Annotation auswählen: horizontal, geschwungen, Führungslinie usw. Nachdem Sie das zu verwendende Werkzeug ausgewählt haben, wird das Fenster "Annotation-Konstruktion" angezeigt. Darin können Sie den Text der neuen Annotation eingeben, die Positionierung des Steuerelements angeben und die standardmäßigen Annotation-Eigenschaften überschreiben, die in der Feature-Vorlage definiert sind.

Fenster "Annotation-Konstruktion"

Das standardmäßige Konstruktionswerkzeug ist eine der Eigenschaften einer Feature-Vorlage. Wenn Sie im Fenster "Features erstellen" eine Vorlage auswählen, wird das standardmäßige Konstruktionswerkzeug aktiviert. Wenn Sie z. B. eine Annotation erstellen, die die Namen von Straßen oder Flüssen angibt, ist es ratsam, das Annotation-Werkzeug "Entlang von Feature" zum standardmäßigen Konstruktionswerkzeug zu machen. Mit diesem Werkzeug werden Annotations erstellt, die entlang den Shapes von Polygonen oder Linien verlaufen. Um die Eigenschaften einer Feature-Vorlage festzulegen, doppelklicken Sie im Fenster "Features erstellen" darauf.

Sie können über die Editor-Werkzeugleiste und das Menü "Editier-Fenster" auf das Fenster "Nicht platzierte Annotations" zugreifen, in dem Sie ein beliebiges verankerbares Fenster öffnen können, das bei der Bearbeitung verwendet wurde. Das Fenster "Nicht platzierte Annotations" wurde früher über die Werkzeugleiste "Annotation" geöffnet.

Weitere Informationen zur Erstellung von Annotations

Erstellen von neuen Features mit Bearbeitungsbefehlen

Vorlagen werden stets beim Erstellen von Features verwendet. Wenn Sie Features mit einem Bearbeitungsbefehl wie "Puffer" oder "Verschmelzung" erstellen, wählen Sie im Dialogfeld für diese Befehle eine Vorlage aus. Wenn Sie ein vorhandenes Feature bearbeiten, müssen Sie keine Vorlage angeben.

Wenn Sie neue Features mit einem Bearbeitungsbefehl erstellen, statt sie zu skizzieren, wählen Sie im Dialogfeld für diese Befehle eine Vorlage aus. In früheren Versionen mussten Sie den Ziel-Layer festlegen, bevor Sie auf diese Befehle zugreifen konnten. Das bedeutet, dass der Befehl deaktiviert war, wenn der Ziel-Layer-Typ nicht richtig festgelegt war (z. B. Linien-Layer für "Parallel kopieren").

Neue Fangumgebung

Die vorhandene Fangumgebung ist sehr flexibel und leistungsstark. Für gelegentliche Benutzer ist sie jedoch manchmal zu kompliziert. ArcGIS 10 bietet vereinfachte Fangfunktionen mit mehr kartenbasierten Einstellungen, sodass die Fangumgebung möglichst wenig auf Layer-Basis verwaltet werden muss. Die Funktion "Fangen" ist standardmäßig aktiviert und ist nicht mehr nur innerhalb einer Editiersitzung verfügbar, sondern allgemein in ArcMap. Die Einstellungen der Funktion "Fangen" werden z. B. auch beim Georeferenzieren und beim Arbeiten mit dem Werkzeug "Messen" verwendet.

Alle Einstellungen, die Sie beim Arbeiten mit der Fangfunktion benötigen, befinden sich auf der Werkzeugleiste "Fangen". In der Standardeinstellung ist "Fangen" in ArcMap aktiviert und die aktiven Fangagenten oder -typen sind Punkte, Endpunkte, Stützpunkte und Kanten. In der Werkzeugleiste "Fangen" können Sie einzelne Typen aktivieren bzw. deaktivieren oder alle Fangfunktionen deaktivieren. Ein Fangagent ist aktiviert, wenn die Option in der Werkzeugleiste oder im Menü aktiviert ("gedrückt") ist. Wenn Sie die Fangfunktionen vollständig deaktivieren möchten, klicken Sie auf das Menü "Fangen" und entfernen Sie das Häkchen neben "Fangen verwenden".

Werkzeugleiste und Menü "Fangen"

Wenn das Fangen aktiviert ist, ändert sich das Zeigersymbol, während es über verschiedene Features in der Karte bewegt und gehalten wird. Für jeden Fangagent (Stützpunkt, Kante, Endpunkt, Schnittpunkt usw.) gibt es andere Rückmeldungen. Der Cursor ist z. B. ein Quadrat, wenn der Fangpunkt ein Stützpunkt oder ein Punkt ist, und wird zu einem Kästchen mit diagonalen Linien, wenn der Fangpunkt eine Kante ist. Sie können sofort feststellen, welcher Layer für die Fangfunktion definiert ist und welcher Fangtyp verwendet wird, wenn Sie auf das Aussehen des Cursors und den eingeblendeten Fang-Infotext achten.

In der neuen Fangumgebung ist es außerdem möglich, das Aussehen des Cursors und die eingeblendeten Fang-Infos anzupassen, und es werden neue Fangtypen, wie z. B. Schnittpunkt, tangential zu einer Kurve und Mittelpunkt, bereitgestellt.

Wenn Sie die angepasste Fangumgebung benötigen, die in älteren Versionen bereitgestellt wurde, können Sie im Dialogfeld "Editieroptionen" auf der Registerkarte "Allgemein" die klassischen Fangfunktionen aktivieren. Diese Einstellung deaktiviert die Werkzeugleiste "Fangen" für die Bearbeitung und stellt das Fenster "Fangumgebung" wieder her.

Bearbeiten im Fenster "Attribute"

Ein Bereich, der in älteren Versionen bei der Bearbeitung für Verwirrung sorgte, war die Verwendung von Feature-Class-Informationen aus der Geodatabase, statt diese Informationen in einem Feature-Layer in ArcMap bereitzustellen. Wenn die Bearbeitung konsequent auf Layer-Basis erfolgt, wird dadurch die Übersichtlichkeit erhöht, und es ist einfacher, andere Bereiche des Systems für die Kartenerstellung zu verwenden. Wenn Sie z. B. bei der Bearbeitung Attribute verwenden und die Sichtbarkeit eines Feldes deaktivieren, einen Feld-Aliasnamen festlegen oder die Darstellung von Zahlen in einem Feld ändern, wird das Feld auch während der Bearbeitung ausgeblendet oder mit dem Aliasnamen bzw. dieser Zahlenformatierung angezeigt. Sie können ein Feld auch als schreibgeschützt kennzeichnen. Das hat zur Folge, dass Sie das Feld zwar anzeigen, aber nicht bearbeiten können – unabhängig von den Datei- oder Datenbankberechtigungen. Wenn Sie die Layer-Eigenschaften im Fenster "Attribute" berücksichtigen, können Sie effizienter arbeiten, da nur die wichtigen Informationen angezeigt werden, die Sie aktualisieren müssen.

Das Fenster "Attribute", in dem Features mit einem Anzeigeausdruck ("Flurstück-ID") und verknüpfte tabellarische Informationen angezeigt werden

Einträge im Fenster "Attribute" werden mit dem Anzeigeausdruck angezeigt. Dieses Feld ist das nützlichste und zugleich ein eindeutiges Feld in einer Attributtabelle oder Tabelle. Ein Anzeigeausdruck ist eine verbesserte Version des Konzepts eines primären Anzeigefelds und er ermöglicht es, die Textzeichenfolge anzupassen. Sie können einen Anzeigeausdruck z. B. verwenden, um neuen Text einzugeben, vorhandenen Text zu ändern oder zu formatieren oder den Inhalt verschiedener Felder zu kombinieren. Der Ausdruck würde dann im Fenster "Attribute" neben dem Inhalt der Map-Tips und dem Dialogfeld "Identifizieren" angezeigt werden.

Im Fenster "Attribute" gibt es noch andere Erweiterungen, z. B. die Option zum Ändern der Fensterausrichtung (Attribute unter der Objektliste) und Verankern in der Anwendungsschnittstelle von ArcMap. Wenn Sie mit Datumsfeldern arbeiten, wird ein Popup-Kalender eingeblendet, der die Eingabe bestimmter Datumsangaben erleichtert. Im Fenster "Attribute" ist es auch einfacher, mit in Beziehung stehenden Datensätzen, Attribut-Tabellen und Layer-Eigenschaften zu interagieren.

Darüber hinaus wurde die Registerkarte "Felder" im Dialogfeld "Layer-Eigenschaften" umgestaltet, sodass es jetzt einfacher ist, Felder neu anzuordnen, zu aktivieren bzw. zu deaktivieren, zu sortieren sowie andere Anzeige- und Formatierungseigenschaften festzulegen. In der Reihenfolge, in der Felder auf der Registerkarte "Felder" aufgeführt sind, werden sie standardmäßig in ArcMap angezeigt, auch im Dialogfeld "Attribute" während der Bearbeitung.

Weitere Informationen zum Fenster "Attribute"

Neue Methode zum Anhängen von Dateien an Features

Eine neue Option in ArcGIS 10 sind Anlagen, mit denen zusätzliche, in Beziehung zu den Features stehende Informationen flexibel verwaltet werden können. Mithilfe von Anlagen können Sie Dateien zu einzelnen Features hinzuzufügen, bei denen es sich um Bilder, PDF-Dateien, Textdokumente oder andere Dateitypen handeln kann. Wenn ein Feature z. B. ein Gebäude darstellt, können Sie mehrere Fotos vom Gebäude, die aus unterschiedlichen Winkeln aufgenommen wurden, zusammen mit PDF-Dateien, die die Urkunde und Steuerinformationen des Gebäudes enthalten, anhängen.

Anlagen funktionieren ähnlich wie Hyperlinks, aber ermöglichen es Ihnen, mehrere Dateien mit einem Feature zu verknüpfen, die angehängten Dateien in der Geodatabase zu speichern und auf vielfältige Weise auf die Dateien zuzugreifen. Sie können Anlagen im Fenster Identifizieren, im Fenster Attribute (beim Bearbeiten), im Fenster "Attributtabelle" und über HTML-Popups anzeigen.

Da ArcGIS die Verknüpfung zwischen den Features und den Dateianlagen mithilfe einer Beziehungsklasse verwaltet, ist eine ArcEditor- oder ArcInfo-Lizenz erforderlich, um Anlagen hinzuzufügen und zu bearbeiten. Sie können Anlagen in ArcView anzeigen.

Um Anlagen zu einer vorhandenen Geodatabase hinzuzufügen, müssen Sie sie auf ArcGIS 10 aktualisieren. Zum Aktualisieren der Geodatabase klicken Sie im Inhaltsverzeichnis mit der rechten Maustaste und wählen "Eigenschaften" aus. Klicken Sie auf der Registerkarte Allgemein auf Geodatabase aktualisieren.

Neue Möglichkeiten zum Eingeben genauer Positionen

Das Dialogfeld "Absolut X, Y", das zum Erstellen von Punkten oder Stützpunkten an genauen Positionen verwendet wird, wurde umgestaltet. Es ist jetzt viel einfacher, Werte in unterschiedlichen Einheiten einzugeben. Zuvor konnten im Dialogfeld nur Karteneinheiten eingegeben werden – oder eine Abkürzung für die Einheit, z. B. "ft" für Fuß, "m" für Meter oder "dd" für Dezimalgrad.

Sie können Positionen als Koordinatenpaar aus Längen- und Breitengrad, als MGRS-Gitternetzposition (Military Grid Reference System), als UTM-Position (Universal Transverse Mercator) oder als USNG-Position (US National Grid) angeben. Wenn Sie ein Koordinatenpaar eingeben, werden im Dialogfeld zwei Felder angezeigt. Für Gitterpositionen wird nur ein Feld angezeigt.

Diese Änderung zeigt sich auch in anderen Befehlen mit ähnlichen Funktionen wie "Absolut X, Y", u. a. Funktionen zum Verschieben von Stützpunkten und Topologieelemente zu einer bestimmten Position ("Verschieben nach").

Einfacherer Zugriff auf Funktionen über kleine Werkzeugleisten

In vielen Fällen waren besonders leistungsstarke Bearbeitungsfunktionen nur über Tastenkombinationen oder über ein Kontextmenü verfügbar. Diese Verknüpfungen stehen weiterhin zur Verfügung, aber Sie können auf die Funktionen jetzt auch über die neuen kleinen Popup-Toolbars und Fenster, in denen viele der häufig verwendeten Optionen angezeigt werden, zugreifen.

Jedes Mal, wenn Sie auf die Karte mit einem Skizzenwerkzeug klicken, das zum Erstellen von Segmenten verwendet wird, wird die Werkzeugleiste "Feature-Konstruktion" angezeigt. Die Werkzeugleiste bietet eine Verknüpfung zu den Konstruktionsmethoden für Segmente auf der Editor-Werkzeugleiste, sodass Sie gerade oder Endpunkt-Bogensegmente erstellen und schnell auf eine andere Konstruktionsmethode zugreifen können. Die Werkzeugleiste "Feature-Konstruktion" enthält auch Befehle, um für das nächste Segment, das Sie erstellen, festzulegen, dass es parallel oder senkrecht zu einem anderen Segment sein muss.

Werkzeugleiste "Feature-Konstruktion" mit angezeigter Konstruktionsmethodenpalette

Die Werkzeugleiste "Stützpunkte editieren" wird angezeigt, wenn Sie die Stützpunkte eines Features bearbeiten. Mithilfe dieser Werkzeugleiste können Sie Stützpunkte auswählen und schnell hinzufügen oder entfernen. Sie können außerdem einen Rahmen um mehrere Stützpunkte ziehen, um diese gleichzeitig auszuwählen, zu verschieben oder zu löschen.

Werkzeugleiste "Stützpunkte editieren"

Darüber hinaus wird das Fenster "Annotation-Konstruktion" angezeigt, das Optionen zum Erstellen neuer Annotation-Features bereitstellt.

Bearbeiten vorhandener Features

Für die Bearbeitung werden derzeit eine Reihe von Werkzeugen und Befehlen unterstützt, mit denen vorhandene Features geändert werden können, z. B. kann die Geometrie eines Features umgestaltet oder ein vorhandenes Feature geteilt werden.

Um ein Feature in vorherigen Versionen zu bearbeiten, mussten Sie sicherstellen, dass das richtige Feature ausgewählt war, und dann einen Editier-Task sowie das zu verwendende Werkzeug auswählen. In ArcGIS 10 wurde diese Vorgehensweise vereinfacht: Die am häufigsten verwendeten Editier-Tasks wurden in einzelne Werkzeuge weiterentwickelt, die eine Aufforderung anzeigen, ein Feature auszuwählen, wenn noch kein Feature ausgewählt ist. Um z. B. ein Polygon zu teilen oder umzugestalten, können Sie auf der Editor-Werkzeugleiste auf die Werkzeuge Polygone ausschneiden oder Feature umformen klicken, ein Feature auswählen und dann die Linie für den Bearbeitungsvorgang zeichnen. Um ein Feature zu ändern, wählen Sie ein Feature aus und klicken Sie auf der Editor-Werkzeugleiste auf die Schaltfläche "Stützpunkte editieren" (ähnlich dem früheren Task "Feature verändern"). Sie können außerdem weiterhin mit dem Werkzeug "Editieren" auf ein Feature doppelklicken, um die Stützpunkte zu bearbeiten.

Die primären Editierwerkzeuge auf der Werkzeugleiste "Editor" sind während einer Editiersitzung im Allgemeinen aktiviert. Wenn ein Werkzeug nicht verwendet werden kann, da bestimmte Kriterien nicht erfüllt werden, wird eine Meldung angezeigt, die Informationen zu den Anforderungen des Werkzeugs und der vorgesehenen Verwendung bietet. Dies erleichtert es für Sie, die richtige Auswahl für die jeweilige Situation zu treffen und das Werkzeug erfolgreich zu verwenden.

Bearbeiten von Stützpunkten und Segmenten

Wenn Sie die Stützpunkte und Segmente eines Features bearbeiten möchten, können Sie das Feature auswählen und auf die Schaltfläche "Stützpunkte editieren" klicken oder mit dem Werkzeug "Editieren" auf das Feature doppelklicken. Zu den wichtigsten Verbesserungen gehört die Möglichkeit, mehrere Stützpunkte auf dem Bildschirm auszuwählen und gleichzeitig zu verschieben, zu bearbeiten oder zu löschen. In älteren Versionen mussten Sie das Fenster "Eigenschaften: Editierskizze" (eine Tabelle der Stützpunkte) verwenden, und es war nicht möglich, mehrere Stützpunkte grafisch auszuwählen. In ArcGIS 9.3 mussten Sie das Dialogfeld "Eigenschaften: Editierskizze" verwenden, um mehrere Stützpunkte gleichzeitig auszuwählen. In ArcGIS 10 können Sie Stützpunkte mit dem Werkzeug "Editieren" interaktiv auswählen, löschen oder verschieben. Außerdem können Sie mit der rechten Maustaste auf ein Segment klicken und den Typ ändern. Sie können z. B. ein gerades Segment in eine Kurve oder ein Bézier-Kurven-Segment ändern. Es ist auch einfacher Endpunkt-Bogensegmente zu bearbeiten. Sie können z. B. Kurven neu gestalten, indem Sie darauf klicken und diese ziehen, einen bestimmten Radius festlegen oder die Bézier-Ziehpunkte neu positionieren. In vorherigen Versionen konnten Bézier-Kurven nur in kartografischen Repräsentationen von Geodatabases bearbeitet werden, aber jetzt können Sie Bézier-Kurven in jeder Feature-Class erstellen und bearbeiten.

Wenn das Werkzeug "Editieren" aktiv ist und Sie die Form eines Features bearbeiten, ändert sich der Mauszeiger des Werkzeugs "Editieren" von einem schwarzen Pfeil in einen weißen Pfeil, um anzuzeigen, dass Sie Stützpunkte direkt auswählen und Segmente direkt bearbeiten können. Der schwarze Zeiger wird angezeigt, wenn Sie mit ganzen Features und nicht mit den einzelnen Stützpunkten und Segmenten arbeiten, die das Feature ausmachen.

Mit der Werkzeugleiste "Stützpunkte editieren" können Sie einfach Stützpunkte auswählen, hinzufügen und entfernen. Nachdem Sie die Bearbeitung des Stützpunktes abgeschlossen haben, müssen Sie die Skizze fertig stellen.

  • Mit dem Werkzeug Skizzen-Stützpunkte ändern Werkzeug "Skizzen-Stützpunkte ändern" können Sie Stützpunkte auswählen und Segmente bearbeiten.
  • Um einen Stützpunkt hinzuzufügen, klicken Sie auf das Werkzeug Stützpunkt hinzufügen Werkzeug "Stützpunkt hinzufügen" und dann auf das Segment an der Position, an der der Stützpunkt hinzugefügt werden soll.
  • Zum Löschen eines Stützpunkts klicken Sie auf das Werkzeug Stützpunkt löschen Werkzeug "Stützpunkt löschen" und dann auf den Stützpunkt, den Sie löschen möchten. Um mehrere Stützpunkte zu löschen, ziehen Sie einen Rahmen um die Stützpunkte auf.

Das Werkzeug "Topologiebearbeitung" bietet auch die Möglichkeit, mehrere Stützpunkte zu bearbeiten und Segmenttypen zu ändern. Auf diese Weise können Sie die Formen von Features, die eine gemeinsame Kante haben, in einem Bearbeitungsvorgang aktualisieren. Wenn z. B. eine Waldgrenze an einen See angrenzt, können Sie die gemeinsame Kante auswählen und mit dem Werkzeug "Topologiebearbeitung" die Stützpunkte auf der Kante für beide Features gleichzeitig bearbeiten. Die Editier-Tasks Kante umformen und Kante verändern wurden auch in Werkzeuge umgewandelt und befinden sich auf der Werkzeugleiste "Topologie". Diese Werkzeuge aktualisieren die Form aller Features, die gemeinsam die ausgewählte Kante oder Grenze aufweisen. Sie bieten sich deswegen an, wenn Sie zwei benachbarte Features umformen möchten. (Mit den Werkzeugen "Feature umformen" und "Feature verändern" auf der Editor-Werkzeugleiste kann nur eine einzelne, ausgewählte Linie oder ein einzelnes, ausgewähltes Polygon aktualisiert werden.)

Auswählen von Features

Wenn Sie das Werkzeug "Editieren" oder "Annotation editieren" verwenden und auf die Karte klicken, um ein Feature auszuwählen, wird ein kleines Symbol Auswahlfeld angezeigt, wenn an der Stelle, auf die Sie geklickt haben, mehrere Features zur Auswahl stehen. Über dieses Symbol, das als Auswahlfeld bezeichnet wird, können Sie die Auswahl verfeinern und das gewünschte Feature auswählen, wenn sich mehrere Features überlappen. Es ist weiterhin möglich, die zur Auswahl stehenden Features mithilfe der Tastenkombination N zu durchlaufen. Das Auswahlfeld stellt zusätzlich eine grafische Methode zur Auswahl eines Features bereit.

Auswahl über das Feld, das angezeigt wird, wenn Sie auf eine Stelle klicken, an der mehrere überlappende Features zur Auswahl stehen

Bearbeiten von M-Werten und Z-Werten

Das Fenster "Eigenschaften: Editierskizze" vereinfacht die gleichzeitige Bearbeitung der M-Werte und Z-Werte mehrerer Stützpunkte. Sie können z. B. Stützpunkte in der Liste danach sortieren, ob sie ausgewählt sind, und zu aktualisierende Stützpunkte an den Anfang der Liste verschieben. Für die Bearbeitung von Routen wurden außerdem die früheren Editier-Tasks in Werkzeuge auf der Werkzeugleiste "Routenbearbeitung" umgewandelt und diese nutzen die neue Bearbeitungsumgebung und Feature-Vorlagen.

Bearbeitungsinformationen zu Stützpunkten im Fenster "Eigenschaften: Editierskizze"

Bessere Rückmeldungen beim Bearbeiten

In ArcGIS 10 erhalten Sie bessere Rückmeldungen auf dem Bildschirm, wenn Sie Features digitalisieren, ändern oder verschieben. Wenn Sie Features erstellen oder verschieben, wird eine symbolisierte Vorschau (WYSIWYG) des Features angezeigt, statt einer einfachen Editierskizze oder eines Drahtgittermodells wie in älteren Versionen. Auf der Registerkarte "Allgemein" des Dialogfelds "Editieroptionen" können Sie außerdem die in den Stützpunkten und Segmenten einer Editierskizze verwendeten Farben und Symbolgrößen einfach ändern. Zuvor war es erforderlich, Code zu schreiben oder die Systemregistrierung zu navigieren, um diese Symbole zu ändern.

Wenn Sie z. B. Features in einem dunklen Raster-Bild verfolgen, könnten Sie die Farben ändern, damit die Skizze besser zu sehen ist. Sie können die zum Zeichnen der Stützpunkte und der sie verbindenden Segmente verwendeten quadratischen Felder ändern. Das ausgewählte Stützpunktsymbol zeigt, wie ein aktivierter Stützpunkt angezeigt wird, z. B. wenn Sie einen Rahmen um ihn ziehen oder ihn im Fenster "Eigenschaften: Editierskizze" aktivieren.

Sie können die symbolisierte Vorschau (WYSIWYG) zu deaktivieren, sodass Features beim Skizzieren oder Verschieben als Drahtgittermodell angezeigt werden. Das Abschalten der symbolisierten Darstellung ist möglicherweise beim Verfolgen eines Luftbilds oder bei der Arbeit mit großen Umriss-Liniensymbolen nützlich. Wenn Sie diese Einstellung deaktivieren, werden beim Arbeiten mit Editierskizzen die im Dialogfeld "Editieroptionen" angegebenen Skizzensymbole verwendet.

Neue Geodatabase-Topologieregeln

ArcGIS 10 enthält einen Satz neuer Geodatabase-Topologieregeln. Um diese Regeln zu einer Topologie hinzuzufügen, müssen Sie Ihre Geodatabase auf ArcGIS 10 aktualisieren. Die neuen Regeln lauten:

Eine Beschreibung dieser Topologieregeln und aller anderen Topologieregeln in ArcGIS finden Sie unter Geodatabase-Topologieregeln und Reparatur von Topologiefehlern.

Neue Befehle zum Erstellen und Teilen von Polygonen

Der Befehl "Features konstruieren" auf der Werkzeugleiste "Topologie" wurde in zwei einzelne Befehle aufgeteilt, um die Verwendung zu erleichtern: Polygone konstruieren und Polygone teilen. In älteren Versionen war es manchmal schwierig, mit dem Befehl "Features konstruieren" zu arbeiten, da er sowohl mit Linien als auch mit Polygonen verwendet werden konnte und mit diesem Befehl neue Features erstellt oder vorhandene geteilt werden konnten.

In ArcGIS 10 können Features mit dem neuen Befehl "Polygone konstruieren" erstellt und mit dem neuen Befehl "Polygone teilen" geteilt werden. Beide Befehle können über die Werkzeugleiste "Topologie" aufgerufen werden. Sie können diese Werkzeuge auch ohne eine Geodatabase- oder Karten-Topologie verwenden, Sie benötigen jedoch eine ArcEditor- oder ArcInfo-Lizenz.

Sie können das Geoverarbeitungswerkzeug Feature zu Linie verwenden, um Linien aus vorhandenen Features zu erstellen.

Neue Befehle zum Erstellen von Punkten an einer Linie und Teilen von Linien in eine gleiche Anzahl von Teilen

Der Befehl "Unterteilen" wurde entfernt und durch die Funktionen im Menü "Editor" > Befehl Punkte konstruieren und durch eine neue Option im Menü "Editor" > Befehl "Teilen" ersetzt.

Mit dem Befehl "Punkte konstruieren" werden neue Punkt-Features in einem bestimmten Abstand entlang einer ausgewählten Linie erstellt. Verwenden Sie den Befehl "Punkte konstruieren" z. B., um Versorgungsmasten entlang einer elektrischen Leitung zu platzieren. Sie können eine bestimmte Anzahl von Punkten erstellen, die gleichmäßig verteilt sind, oder Sie können Punkte basierend auf Entfernungen oder M-Werten in einem von Ihnen gewählten Intervall erstellen.

Mit dem Befehl "Teilen" im Menü "Editor" können Sie eine Linie in eine gleiche Anzahl neuer Features teilen. Sie können die Option "Teilen" z. B. verwenden, um eine Linie in Teile zu trennen, die dieselbe Länge haben.

Neue Methode zum Erstellen geodätischer Features

ArcGIS 10 umfasst neue Werkzeuge zum Erstellen von Features, die beim Zeichnen geodätische Messungen berücksichtigen. Der Befehl "Geodätisch konstruieren" auf der Werkzeugleiste "Erweiterte Bearbeitung" öffnet ein Fenster, in dem Sie mehrere unterschiedliche Feature-Typen erstellen können, z. B. eine geodätische Linie, einen geodätischen Kreis oder eine Loxodrome.

Neue Geoverarbeitungs-Toolbox "Editing"

Die Toolbox Editing enthält eine Reihe von Geoverarbeitungswerkzeugen, mit denen Sie Massenbearbeitungen von Daten ausführen können. Diese Werkzeuge sind hilfreich zum Ausführen von Datenbereinigungen, insbesondere wenn die Daten aus einer anderen Quelle wie CAD importiert wurden.

Neue Methode zum Bearbeiten von Daten aus ArcGIS Server

Bei Daten aus ArcGIS Server können Sie eine lokale Kopie des Service in eine Geodatabase herunterladen, um die Daten in ArcMap bearbeiten zu können. Dieser Arbeitsablauf kann nützlich sein, wenn die Mitarbeiter in Ihrem Unternehmen an verschiedenen Standorten arbeiten. Der Arbeitsablauf stellt außerdem eine gebräuchliche Methode bereit, um die gleichen Daten auf mehreren Clients zu bearbeiten, z. B. über das Web oder mithilfe von Desktop-Anwendungen.

Nachdem die Serverdaten in die lokale Geodatabase kopiert wurden, gleicht das Verhalten der Feature-Classes dem Verhalten aller anderen. Die Vorgehensweise zum Starten einer Editiersitzung und Hinzufügen oder Löschen von Features ist dieselbe. Wenn Sie mit der Bearbeitung der lokalen Layer fertig sind, müssen Sie diese synchronisieren, damit der Service mit Ihren Änderungen aktualisiert wird. Zugriff auf den Server ist nur erforderlich, wenn Sie die lokale Kopie erstellen oder den Server mit den Änderungen in der lokalen Kopie aktualisieren. Die Bearbeitung kann offline erfolgen.

Die Daten werden standardmäßig in eine neue File-Geodatabase ausgecheckt, die automatisch für Sie erstellt wird. Sie können die Daten auch in einer vorhandenen ArcSDE-Geodatabase speichern. Wenn Sie davon ausgehen, dass die Daten häufig aktualisiert werden, wird ArcSDE empfohlen, da Sie auf diese Weise die Daten wiederholt auschecken und die Aktualisierungen synchronisieren können.

Weitere Informationen zum Bearbeiten von Daten aus ArcGIS Server

Andere Änderungen

Nachfolgend finden Sie weitere Änderungen an der Benutzeroberfläche und an Befehlen.

Unterstützung für vorhandene Lösungen und Arbeitsabläufe

Aufgrund der besseren Benutzerfreundlichkeit der Feature-Vorlagen wird empfohlen, sich zur Bearbeitung mit deren Verwendung vertraut zu machen. Organisationen, die den auf Vorlagen basierenden Workflow nicht übernehmen können, steht jedoch eine Option zur Verfügung, mit der die ArcGIS 9-Bearbeitungsumgebung wiederhergestellt werden kann. So können Organisationen, die auf umfangreiche Bearbeitungsanpassungen angewiesen sind, den Übergang zum auf Feature-Vorlagen gestützten Workflow nach eigenem Ermessen vornehmen. Sie können zur Verwendung der Feature-Vorlagen zurückkehren, wenn Sie für die Migration zu diesem Workflow bereit sind.

Die Einstellung finden Sie im Dienstprogramm "AdvancedArcMapSettings", das sich im Verzeichnis "\Utilities" befindet, in dem Sie ArcGIS installiert haben. Diese Option verhindert die Nutzung zahlreicher Funktionen zur Feature-Erstellung, da die Benutzeroberfläche und die Bearbeitungsmethoden deren Darstellung und Verwendung in ArcGIS 9 zurücksetzen. Jedes mit Feature-Vorlagen verwendete Benutzeroberflächenelement wird aus ArcMap entfernt. In der Editor-Werkzeugleiste werden beispielsweise die Skizzenwerkzeugpalette, die Ziel-Layer-Liste und die Task-Liste angezeigt. Editier-Tasks werden beim Erstellen und Bearbeiten von Features in Verbindung mit dem Ziel-Layer verwendet. Zum Erstellen dieser Feature-Typen werden die Annotation- und die Bemaßungs-Werkzeugleiste und nicht die Werkzeuge im Fenster "Features erstellen" verwendet.

Wenn das klassische Fangen aktiviert ist, müssen Sie es deaktivieren, um die Werkzeugleiste "Fangen" für die Bearbeitung verwenden zu können. Wenn das klassische Fangen aktiviert ist, gelten für Funktionen außerhalb der Bearbeitungsumgebung, z. B. beim Georeferenzieren und beim Arbeiten mit dem Werkzeug "Messen", weiterhin die Einstellungen auf der Werkzeugleiste "Fangen".

Flurstückbearbeitung

In ArcGIS 10 werden mit der Werkzeugleiste "Flurstückeditor" neue Funktionen zum Bearbeiten von Flurstücken eingeführt. Die Werkzeugleiste "Flurstückeditor", die im Rahmen einer ArcEditor- oder ArcInfo-Lizenz bereitgestellt wird, ersetzt die Erweiterung Survey Analyst – Cadastral-Editor.

Werkzeugleiste "Flurstückeditor"

Die Werkzeugleiste "Flurstückeditor" wird für Parcel Fabric-Datasets verwendet. Das Parcel Fabric-Dataset ersetzt das Cadastral Fabric-Dataset der Erweiterung Survey Analyst-Cadastral Editor.

Eine Parcel Fabric ist ein Dataset, in dem Flurstücke gespeichert, verwaltet und bearbeitet werden. Eine Parcel Fabric wird unter einem Feature-Dataset erstellt und erbt ihren Raumbezug vom Feature-Dataset.

Parcel Fabric-Datasets

Eine Parcel Fabric speichert eine zusammenhängende Fläche aus miteinander verbundenen Flurstücken oder ein Flurstücknetzwerk. Flurstücke in einer Fabric werden durch Polygon-, Linien- und Punkt-Features definiert. Polygone werden durch eine Reihe von Grenzlinien definiert, die Dimensionen als Attribute in der Linientabelle speichern. Dimensionen in Flurstücklinien sollten im Idealfall mit den aufgezeichneten Dimensionen (Datensatz, Vermessung oder Plan) übereinstimmen.

Die räumliche Genauigkeit in der Parcel Fabric wird durch eine Anpassung der kleinsten Quadrate der Fabric verbessert und verwaltet. Durch die gemeinsame Verarbeitung von Passpunkten mit aufgezeichneten Dimensionen werden neue, genauere Koordinaten für Flurstückecken abgeleitet.

Parcel Fabric

Weitere Informationen zu Parcel Fabrics

Weitere Informationen zum Datenmodell der Parcel Fabric

Migrieren von Daten in die Parcel Fabric

Mit dem neuen Geoverarbeitungswerkzeug Eine Topologie in eine Parcel Fabric laden im Toolset "Datenmigration" der neuen Toolbox "Parcel Fabric" können vorhandene Flurstückdaten in eine Parcel Fabric migriert werden. Mit dem Werkzeug können vorhandene flurstückbasierte Polygon- und Linien-Features migriert werden, die Bestandteil einer überprüften, fehlerfreien Topologie sind, die den erforderlichen Satz von Regeln und verwendet.

Weitere Informationen zum Migrieren von Flurstückdaten in eine Parcel Fabric mithilfe der Topologie

Parcel Fabric-Bearbeitungsumgebung

Folgende Editierwerkzeuge sind für eine Parcel Fabric verfügbar:

  • Flurstückpolygonzug

    Für ein einzelnes Flurstück auf einem Vermessungsplan oder in einem Vermessungsdatensatz werden Bemaßungen für jede Flurstückgrenze in einer Reihenfolge eingegeben, dass ein geschlossenes Polygon gebildet wird.

  • Flurstückkonstruktion

    Flurstückkonstruktionslinien werden verwendet, um Fabric-Flurstücke zu erstellen. Viele Flurstücke können aus einem Netzwerk von Flurstückkonstruktionslinien erstellt werden. Flurstückkonstruktionslinien können mit COGO-Werkzeugen durchlaufen, digitalisiert oder erstellt werden. Auch Linien aus externen Datenquellen können als Flurstückkonstruktionslinien eingefügt werden.

  • COGO-Werkzeuge

    COGO-Werkzeuge werden zum Hinzufügen und Berechnen von Flurstück-Polygonzuglinien und Flurstückkonstruktionslinien bereitgestellt.

  • Peilungsbasis

    Beim Unterteilen eines Flurstücks in der Parcel Fabric können Sie mithilfe des Werkzeugs "Peilungsbasis" das ursprüngliche Flurstück nach der Peilungsbasis des neuen Unterteilungsplans ausrichten und drehen.

  • Teilen von Flurstücken mit Flurstückkonstruktionslinien

    Ein Flurstück oder mehrere ausgewählte Flurstücke können mithilfe von Flurstückkonstruktionslinien unterteilt werden.

  • Flurstückabschnitt nach Fläche

    Flurstücke können nach der Fläche geteilt werden, sodass neue Flurstücke entstehen. Flurstücke können in gleiche Breiten oder nach proportionaler Fläche oder in gleiche Flächen geteilt werden.

  • Restflurstücke

    Wenn vorhandene Flurstücke durch neue Flurstücke ersetzt werden oder wenn Flurstücke unterteilt werden, können Restflurstücke aus den Flächen erstellt werden, die nicht durch die neuen Flurstücke abgedeckt sind.

  • Zusammenführen von Flurstücken

    Neue Flurstücke können durch das Zusammenführen vorhandener Flurstücke in der Fabric erstellt werden. Unzusammenhängende Flurstücke können zu Multipart-Flurstücken zusammengeführt werden.

  • Natürliche Grenzen

    In der Parcel Fabric werden natürliche Grenzen als Linientexte bezeichnet. Sie werden mit dem Werkzeug "Linientext" erstellt. Eine Reihe von vorhandenen Liniensegmenten kann mit dem Werkzeug "Linientext" auch in eine natürliche Grenze konvertiert werden.

  • Multipart-, Kreisring- und Inselflurstücke

    Multipart-, Kreisring- und Inselflurstücke werden mit Teileverbindungslinien in der Parcel Fabric erstellt und verwaltet.

Siehe Kurzer Überblick über die Flurstückbearbeitung in der Parcel Fabric.


7/10/2012