Gründe für die Freigabe von GIS-Daten als KML
Gründe für die Freigabe von GIS-Daten als KML
Keyhole Markup Language (KML) ist ein Format, das Geometrie, Symbologie, Beschreibungen, Attribute, Bilder und Verhalten in einer einzigen Quelle kapselt. KML ermöglicht ArcGIS Desktop-Benutzern, ihre Layer und Karten für andere Benutzer freizugeben, von denen viele keine GIS-Experten sind, indem sie alle Elemente angezeigter GIS-Daten in einer einzigen Quelle bündeln, die ganz einfach verfügbar gemacht werden kann.
Darüber hinaus wird zur Darstellung von Elementattributen HTML genutzt, was eine enorme Flexibilität beim Erstellen erlaubt. Diagramme, Bilder und Tabellen können z. B. alle als Feature-Inhalt hinzugefügt werden. HTML unterstützt außerdem das Hinzufügen von Verhalten zu Features, die den Informationen einen Mehrwert verleihen, z. B. Links zu Webinhalten oder parameterbasierte Anforderungen an Online-Services.
KML kann in vielen Anwendungen angezeigt werden, darunter Google Earth, Google Maps, ArcGlobe und ArcGIS Explorer.
Gängige Anwendungsbeispiele zur Freigabe von GIS-Daten als KML
Dies sind die drei gängigsten Situationen, in denen ArcGIS Desktop-Benutzer KML erstellen.
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Freigabe vorhandener GIS-Daten als KML
Zum Beispiel die Veröffentlichung der neuesten Erdbebendaten durch die Behörde USGS (United States Geological Survey). ArcGIS Desktop-Benutzern steht mit ArcMap, ArcGlobe und ArcScene eine hervorragende Plattform zum Erstellen von KML zur Verfügung. Zum Erstellen von KML aus GIS-Daten müssen zunächst die primären Anzeigeeigenschaften (Geometrie, Symbologie, HTML-Darstellung von Attributen) der freizugebenden Daten definiert werden. Die Geometrie für GIS-Features wird in das Shape-Feld der Quelldaten eingebettet. Feature-Geometrie wird erstellt und mit den räumlichen Bearbeitungsfunktionen von ArcMap gepflegt. Während GIS-Daten in jedem beliebigen Raumbezugssystem vorliegen können, z. B. in einem metrischen UTM-Koordinatensystem, werden die Daten bei der Freigabe in KML auf geographische Koordinaten projiziert. Die Symbologie für GIS-Features und Bilder wird definiert, wenn die Quelldaten in ArcMap, ArcGlobe oder ArcScene als Layer angezeigt werden. Beim Hinzufügen der Daten wird Standardsymbologie zugewiesen, die der Benutzer dann ändern kann. Da die KML-Symbologie nur einen Teil der Symbologieoptionen von ArcGIS umfasst, ist die Verwendung von komplexen Optionen wie Multilayer-Symbolen nicht ratsam. Die HTML-Darstellung für Features in einem Layer kann im Dialogfeld "Layer-Eigenschaften" auf der Registerkarte "HTML" konfiguriert werden. Hier kann der Benutzer angeben, ob Feature-Attribute als einfache Tabelle mit Feldnamen und Werten angezeigt werden oder erweiterte Anzeigeoptionen verwendet werden. Mit dem Werkzeug "HTML-Popup" können Sie in einer Vorschau sehen, wie der Inhalt in KML angezeigt wird. Weitere Informationen zum Vorbereiten vorhandener GIS-Daten für KML
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Bereitstellen eines geographischen Kontexts für HTML-Inhalt
Zum Beispiel die Georeferenzierung von Zeitungsartikeln. In einigen Fällen ist der HTML-Inhalt die primäre Informationsquelle, und die Geometrie ist lediglich ein geographischer Kontext. In diesen Fällen liegt der Schwerpunkt nicht auf den GIS-Daten, sondern auf den HTML-Informationen. Durch die Integration einer Position in eine HTML-Seite wird der Zugriff auf den Inhalt auf Grundlage der Position auf einem virtuellen Globus möglich. Dies ermöglicht außerdem die visuelle Darstellung der räumlichen Beziehung zwischen diesem Inhalt und anderen räumlich aktivierten Inhalten. Zur Georeferenzierung von HTML muss der HTML-Inhalt einige Eigenschaften aufweisen, die in eine Position konvertiert werden können. Zum Beispiel enthalten Zeitungsartikel in der Regel einen Ortsnamen, der einfach in eine Position auf der Erdkugel geokodiert werden kann. Wenn eine Reihe positionierter Features vorliegt, kann der HTML-Inhalt für jede Position entweder direkt in der Geodatabase gespeichert oder über eine URL referenziert werden. Der Vorteil der ersten Option liegt darin, dass alle Daten in der Geodatabase gekapselt werden, sodass eine Internetverbindung nicht zwingend erforderlich ist. Die zweite Option dagegen bietet die Möglichkeit, den HTML-Inhalt getrennt von den Positionsinformationen zu aktualisieren. In jedem Fall wird die HTML-Darstellung des Layers auf der Registerkarte "HTML-Popup" im Dialogfeld "Layer-Eigenschaften" konfiguriert, und mit dem Werkzeug "HTML-Popup" können Sie in einer Vorschau sehen, wie der Inhalt in KML angezeigt wird. Weitere Informationen zu HTML im GIS-Kontext
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Erstellen von neuen Features als KML
Zum Beispiel das schnelle Skizzieren eines vorgeschlagenen Entwicklungsstandorts zur Freigabe für andere Benutzer. Benutzer können KML-Elemente dynamisch erstellen, indem sie mit der KML-fähigen Erweiterung ArcSketch Features über vorhandenen geographischen Daten skizzieren. ArcSketch ermöglicht die Vorab-Erstellung von Layer-Symbologie und stellt eine Palette mit Symbolen bereit, aus denen Benutzer auswählen können, während sie die Geometrie neuer Features auf der Karte skizzieren. Durch die Kombination der schnellen symbolisierten Bearbeitung von GIS-Daten in ArcSketch mit der Einstellung von Layer-Eigenschaften für HTML-Popups können GIS-Daten sehr effizient zur Freigabe als KML erstellt werden. Nach Abschluss der ArcSketch-Editiersitzung wird automatisch eine KML-Datei mit Geometrie, Symbologie und HTML-Inhalt für die bearbeiteten Features erstellt. Weitere Informationen zum Erstellen neuer Features als KML mit ArcSketch
Erstellen von KML
ArcGIS Desktop-Benutzer können auf einfache Weise KML-Dateien aus vorhandenen Layern und Karten erstellen, indem sie eine der im Toolbox-Fenster im Toolset "Konvertierung" verfügbaren Geoverarbeitungsfunktionen zum Exportieren in KML ausführen. Mit diesen Werkzeugen können Sie entweder einen einzelnen Layer oder eine ganze Karte in KML exportieren.
Eine mit ArcGIS Desktop erstellte KML-Datei ist ein "Schnappschuss" (ein Auszug) der aktuellen GIS-Daten. Wenn die GIS-Daten regelmäßig aktualisiert werden, muss die KML-Datei ebenfalls entsprechend aktualisiert werden.
Wenn KML-Dateien Bilddaten (Raster-Daten oder Vektordaten, die als Raster angezeigt werden) enthalten, wird eine reduzierte Bildversion zur Aufnahme in die KMZ-Datei (gezippte KML-Datei) exportiert. Da dieses Bild in der KMZ-Datei enthalten ist, erfolgt beim Vergrößern des Inhalts kein Wechsel zu einer höheren Auflösung.
Um dynamische Inhalte oder Bilddaten als KML bereitzustellen, müssen Sie mithilfe von ArcGIS Server KML-Netzwerk-Links erstellen. Hiermit können Sie dynamische Daten und unterschiedliche, von der Ansichtsentfernung abhängige Auflösungen bereitstellen.
Zum Erstellen von KML-Netzwerk-Link-Services können die gleichen Layer und Karten verwendet werden wie zum Erstellen einer KML-Datei. ArcGIS Server-Benutzer nutzen die Anwendung "Manager" zum Veröffentlichen von KML-Services.
Weitere Informationen zum Aktivieren von Karten-Services als KML über ArcGIS Server
Freigabe von KML
Nachdem Sie eine KML-Datei erstellt haben, können Sie diese direkt an andere Benutzer versenden oder im Internet veröffentlichen. Durch die Veröffentlichung von KML auf einer Webseite wird der Inhalt von Suchmaschinen wie z. B. Google katalogisiert und kann von Benutzern gefunden werden, die im Internet danach suchen.
Für über ArcGIS Server veröffentlichte KML-Netzwerk-Links wird der Service sowohl in Form der Netzwerk-Link-Verbindungsinformationen als auch in Form einer gekapselten KML-Datei, die den Netzwerk-Link enthält, verfügbar gemacht. Die meisten Nutzer von KML, darunter Google Earth, ArcGlobe und ArcGIS Explorer, unterstützen beide Formen.