Leeren-Regel

Die Leeren-Regel definiert, wie Echtzeitdaten im Systemspeicher gespeichert werden. Tracking Analyst speichert Echtzeitdaten vollständig im Arbeitsspeicher, um die Performance zu verbessern. Um die belegte Speichermenge zu beschränken, müssen Echtzeitdaten von Zeit zu Zeit aus dem Systemspeicher entfernt werden (Leeren-Vorgang).

Die Leeren-Regel ist das Verfahren, mit dem in Tracking Analyst angegeben wird, wie viele Daten für einen Echtzeit-Tracking-Service entfernt werden und wie häufig dies erfolgt. Für jeden Tracking-Service wird eine individuelle Leeren-Regel definiert. Normalerweise können Sie zwischen zwei Leeren-Regeln wählen: "Älteste Datensätze entfernen" und "Alle bis auf neueste(s) löschen".

Das Auswählen der richtigen Leeren-Regel für den Echtzeit-Tracking-Service ist in Bezug auf Funktion und Performance von entscheidender Bedeutung.

Leeren-Einstellungen im Dialogfeld "Eigenschaften: Tracking-Service"
Die Einstellungen für die Leeren-Regel befinden sich im Dialogfeld "Eigenschaften: Tracking-Service".

Automatischer Leeren-Vorgang und Leeren-Schwellenwert

Im Dialogfeld "Eigenschaften: Tracking-Service" können Sie mit der Option Automatisch steuern, ob das Bereinigen durchgeführt werden soll. Der Leeren-Schwellenwert ist die Anzahl von Datensätzen, die im Arbeitsspeicher gespeichert sein müssen, bevor Tracking Analyst die Daten bereinigt. In den meisten Fällen ist es ratsam, die Option Automatisch zu aktivieren. Wenn die automatische Bereinigung deaktiviert ist, werden keine Daten aus dem Arbeitsspeicher entfernt, und im Arbeitsspeicher wird immer mehr Speicherplatz belegt. Dies ist nur ohne Probleme möglich, wenn Sie wissen, dass die Dateneinspeisung nur langsam erfolgt und dafür nicht viel Arbeitsspeicher verbraucht wird. Sie sollten die Option Automatisch auch deaktivieren, wenn Sie Änderungen an den Leeren-Einstellungen vornehmen. Wenn Sie die automatische Bereinigung deaktivieren, können Sie beobachten, wie schnell die Daten zunehmen, und bestimmen, wie hoch der Leeren-Schwellenwert festgelegt werden muss.

VorsichtVorsicht:
Tracking Analyst sollte nicht längere Zeit unbeobachtet ausgeführt werden, wenn die Option "Automatisch" deaktiviert ist, weil ein erhöhtes Risiko einer Speicherauslastung besteht und der Computer dadurch instabil werden kann.

Älteste Datensätze entfernen

Die Regel "Älteste Datensätze entfernen" ist hilfreich, wenn Sie für die Tracking-Objekte Verlaufsdaten anzeigen möchten. Bei Verwendung der Regel "Älteste Datensätze entfernen" werden die ältesten Datensätze gemäß ihrer Zeitstempel aus der Geodatabase entfernt. Mit zwei Parametern wird bestimmt, wann das Bereinigen der Daten erfolgt: dem Leeren-Schwellenwert (Anzahl an im Arbeitsspeicher gespeicherten Datensätzen) und einem Prozentsatz von zu entfernenden Daten, wenn der Schwellenwert erreicht ist.

Der Schwellenwert entspricht der maximal zulässigen Anzahl an Features, die im Arbeitsspeicher gespeichert werden können. Wenn dieser Grenzwert erreicht ist, wird das Leeren der Geodatabase ausgelöst. Während der Bereinigung wird die Anzahl an Datensätzen entfernt, die im Parameter Prozentsatz zum Leeren angegeben sind. Nehmen wir z. B. an, dass der Parameter Schwellenwert auf 10.000 und der Parameter Prozentsatz zum Leeren auf 20 festgelegt wurde. Sobald die Gesamtzahl der Datensätze im Speicher 10.000 erreicht, wird ein Leeren-Vorgang ausgeführt, bei dem die ältesten 2.000 Datensätze gelöscht werden.

Alle bis auf neueste(s) löschen

Die Regel "Alle bis auf neueste(s) löschen" ist nützlich, wenn Sie viele Entitäten verfolgen und jeweils nur an deren aktuellen Positionen und Attributen interessiert sind. Wenn Sie z. B. eine Flotte von Auslieferungsfahrzeugen verfolgen, ist es meist so, dass nur die aktuelle Position eines Fahrzeuges wichtig ist. Auch für die Überwachung von Erfassungsnetzwerken eignet sich häufig die Regel "Alle bis auf neueste(s) löschen". Einige Sensoren können nur dann Signale generieren, wenn sich Zustände ändern. Daher kann es der Fall sein, dass einige Sensoren mit hoher Aktivität viel Speicherplatz benötigen und Daten von Sensoren mit geringerer Aktivität aus der Datenbank entfernt werden, wenn Sie die Regel "Älteste Datensätze entfernen" verwenden. Sie können dieses Problem lösen, indem Sie die Einstellung "Alle bis auf neueste(s) löschen" verwenden.

Die Einstellung "Alle bis auf neueste(s) löschen" sollte zusammen mit kontinuierlichen Beobachtungen verwendet werden, für die eine Spur-ID definiert ist. Wenn Daten empfangen werden, werden die Ereignisse basierend auf ihren Spur-IDs nach Spuren gruppiert. Bei der Einstellung "Alle bis auf neueste(s) löschen" wird die vorherige Beobachtung für jede Spur gelöscht, sobald eine neue Beobachtung eingeht. Das ist sinnvoll, wenn Sie nur die aktuelle Position und die Attribute der verschiedenen Tracking-Objekte anzeigen möchten.

Sie können die gleiche Visualisierung erzielen, indem Sie die Einstellung "Älteste Datensätze entfernen" verwenden und nur die aktuellsten Ereignisse symbolisieren. Dies kann jedoch risikoreich sein, weil ggf. ganze Spuren aus dem Arbeitsspeicher gelöscht werden, falls die zugehörige aktuellste Beobachtung in der Gruppe der ältesten Datensätze enthalten ist.

VorsichtVorsicht:
Eine mögliche Einschränkung der Regel "Alle bis auf neueste(s) löschen" besteht darin, dass es schwierig sein kann, schnelle Objekte auf der Karte zu identifizieren oder auszuwählen. Wenn Sie versuchen, ein Objekt auszuwählen, kann es sein, dass Tracking Analyst bereits eine neue Datenmeldung für das Objekt empfangen hat. In diesem Fall wird das Objekt ggf. gelöscht, bevor Sie darauf klicken können.

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7/10/2012