WCS-Services
Der Web Coverage Service (WCS) des Open Geospatial Consortium, Inc. (OGC) stellt eine offene Spezifikation zur Freigabe von Raster-Daten über das Web bereit. Mit ArcGIS Server können Sie WCS-Services aus Bildsammlungen, Karten oder Geodatabases veröffentlichen, die Raster enthalten.
Ein WCS-Service gibt Daten in einem Format zurück, das als Eingabe für Analyse- und Modellierungsvorgänge verwendet werden kann. Er unterscheidet sich somit von OGC WMS-Services, die nur ein Bild der Daten zurückgeben. Die durch WCS-Services verfügbar gemachten Raster-Datasets werden als Coverages bezeichnet. Nicht zu verwechseln mit den in früheren Versionen von ArcGIS verfügbaren Vektor-Datasets, die auch als Coverages bezeichnet wurden.
Es gibt drei Verwendungsmöglichkeiten für WCS-Services:
- GetCapabilities – Gibt Metadaten auf Service-Ebene und eine kurze Beschreibung der Datenerfassung zurück.
- DescribeCoverage – Gibt eine vollständige Beschreibung eines oder mehrerer Coverages zurück.
- GetCoverage – Gibt ein Coverage in einem bekannten Coverage-Format zurück.
Weitere Informationen zu WCS-Services finden Sie unter http://www.opengeospatial.org/standards/wcs.
Erstellen eines WCS-Service
In ArcGIS Server wird WCS als Funktion eines Karten-Service, eines Image-Service oder eines Geodaten-Service verfügbar gemacht. Um einen WCS-Service zu erstellen, müssen Sie einen dieser drei Services erstellen und die WCS-Funktion aktivieren. Da WCS-Services zum Bereitstellen von Raster-Daten verwendet werden, sind folgende Quellen für WCS-Services möglich:
- Eine Karte, die Raster-Layer oder Mosaik-Layer enthält
- Ein Raster-Dataset oder Mosaik-Dataset
- Eine Layer-Datei, die auf ein Raster-Dataset oder Mosaik-Dataset verweist
- Eine Geodatabase, die Raster-Daten enthält
Für die Veröffentlichung als WCS-Coverage müssen die Quell-Raster-Daten über einen gültigen Raumbezug verfügen.
- Um die WCS-Funktion für einen Karten-Service zu aktivieren, erstellen Sie mithilfe von ArcMap das Kartendokument mit den Raster-Layern, die Sie bereitstellen möchten. Denken Sie bei diesem Schritt daran, dass nur die in der Karte enthaltenen Raster-Daten im WCS-Service bereitgestellt werden; die Layer-Eigenschaften sowie sämtliche Feature-Daten werden aus dem WCS-Service ausgeschlossen. Wenn Sie das Kartendokument gespeichert haben, veröffentlichen Sie es entweder mit Manager oder ArcCatalog als Karten-Service. Der Service kann dann von jedem Client verwendet werden, der die OGC-WCS-Spezifikation unterstützt.
- Um die WCS-Funktion für einen Image-Service zu aktivieren, bereiten Sie zunächst das Raster-Dataset, Mosaik-Dataset oder die Layer-Datei vor, die auf ein Raster-Dataset oder ein Mosaik-Dataset verweist, das Sie veröffentlichen möchten. Veröffentlichen Sie es dann mit ArcCatalog oder ArcGIS Server Manager mit aktivierter WCS-Funktion als Image-Service.
- Um die WCS-Funktion für einen Geodaten-Service zu aktivieren, erstellen Sie eine Geodatabase (File-, Personal- oder ArcSDE-Geodatabase), laden Sie die Raster-Daten, die Sie bereitstellen möchten, in die Geodatabase, und veröffentlichen Sie die Geodatabase anschließend mit ArcCatalog oder ArcGIS Server Manager mit aktivierter WCS-Funktion als Geodaten-Service.
Ein WCS-Service, der über einen Kartenserver oder Geodaten-Server erstellt wurde, enthält möglicherweise mehrere Coverages, da ein Kartendokument ebenso wie ein Geodaten-Server auch mehrere Layer enthalten kann, die auf Raster-Daten verweisen. Ein aus einem Image-Service entstandener WCS-Service enthält nur ein WCS-Coverage.
Nach der Veröffentlichung des Service können Sie auf der Registerkarte Funktionen im Dialogfeld Service-Eigenschaften weitere Eigenschaften für den WCS-Service festlegen. Wenn Sie mehr Flexibilität hinsichtlich dessen wünschen, wie die Funktionen vom Service veröffentlicht werden, können Sie externe Capabilities-Dateien verwenden.
Weitere Informationen zum Verwenden von externen Capabilities-Dateien mit WCS-Services
Zum Beispiel unterstützen mit ArcGIS Server erstellte WCS-Services nur ihr natives Raumbezugssystem und WGS84. Da ArcGIS Server Tausende vordefinierter Raumbezugssysteme unterstützt, können diese Raumbezugssysteme einem WCS-Service hinzugefügt und mithilfe von externen WCS-Capabilities-Dateien für WCS-Clients veröffentlicht werden.
Von ArcGIS Server werden die WCS-Versionen 1.0.0, 1.1.0 und 1.1.1 unterstützt.
Sonderzeichen
Die folgenden Zeichen dürfen in den Service-Eigenschaften nicht enthalten sein: &, <, >, ", '. Wenn Sie eines dieser Zeichen verwenden müssen, können Sie es durch die entsprechende Escape-Sequenz aus der folgenden Tabelle ersetzen:
& |
& |
< |
< |
> |
> |
" |
" |
' |
' |
Sichern von WCS-Services
Ein WCS-Service stellt ArcGIS Server-Karten-, Geodaten- oder Image-Services für WCS-Benutzer bereit. Die Sicherheit für einen WCS-Service wird dadurch verwaltet, dass die Sicherheit des ihm übergeordneten Karten-, Geodaten- oder Image-Service gesteuert wird. Wenn einer bestimmten Rolle, z. B. einer Rolle mit der Bezeichnung "Planners", der Zugriff auf eine Karte verweigert wird, dann können Mitglieder der Rolle "Planners" nicht auf die Karte zuzugreifen, weder über SOAP oder REST (Representational State Transfer) noch über eine WCS-Schnittstelle.
ArcGIS Server unterstützt eine Reihe unterschiedlicher Authentifizierungsschemas. Services, auf die über OGC-Schnittstellen zugegriffen werden soll, sollten mit HTTP Basic, HTTP Digest oder der integrierten Windows-Authentifizierung gesichert werden. Die meisten OGC-Clients (sowohl Esri Clients als auch andere Clients) können diese weit verbreiteten Standardauthentifizierungsschemas erkennen und verarbeiten.
Herstellen einer Verbindung mit dem WCS-Service
Um eine Verbindung mit einem WCS-Service herzustellen, müssen Sie die URL kennen. Wenn einen WCS-Service mit ArcGIS Server veröffentlichen, weist die entsprechende URL folgendes Format auf:
Http://<Servername>/<Instanzname>/Services/< Ordnername (falls vorhanden) >/< Service-Name >/< Service-Typ (kann MapServer, ImageServer, oder GeoDataServer sein) >/WCSServer?
Wenn Sie beispielsweise einen Ordner namens "Japan" haben, in dem der Karten-Service "Tokyo" enthalten ist und der auf einem Computer mit der Bezeichnung "myServer" und dem Instanzennamen "arcgis" ausgeführt wird, so sieht die URL wie folgt aus:
http://myServer/arcgis/services/Japan/Tokyo/MapServer/WCSServer?
Bei einem Image-Service namens "IdahoImages", der auf "myServer" unter dem Instanzennamen "PublicLands" ausgeführt wird, würde die URL für den WCS-Service wie folgt lauten:
http://myServer/PublicLands/services/IdahoImages/ImageServer/WCSServer?
Unterstützte Ausgabeformate
Unterstützte Ausgabeformate für WCS-Services sind GeoTIFF, NITF, HDF, JPEG, JPEG2000 und PNG. Weitere Informationen dazu, wie diese Bildformate in ArcGIS unterstützt werden, erhalten Sie im Thema Technische Spezifikationen für Raster-Dataset-Formate in der ArcGIS Desktop-Hilfe.
Client-Typen für WCS-Services
Ein Webbrowser ist der einfachste Client für einen WCS-Service. WCS-Anforderungen können über HTTP gestellt werden, und die Antworten oder Ausnahmen werden durch den Browser zurückgegeben. WCS-Services unterstützen drei Operationen: GetCapabilities, DescribeCoverage und GetCoverage. Durch URL-Parameter kann ein Client mithilfe dieser Operationen Service-Metadaten, Coverage-Informationen und Coverages vom WCS-Service erhalten. Weitere Informationen zur WCS-Spezifikation finden Sie unter http://www.opengeospatial.org/standards/wcs. Im Folgenden finden Sie Beispiele für WCS-Anforderungen an ArcGIS Server-WCS-Services:
-
GetCapabilities – Gibt Metadaten auf Service-Ebene und eine kurze Beschreibung der Datenerfassung zurück.
http://rasterserver/arcgis/services/Redlands/ImageServer/WCSServer?
SERVICE=WCS&
VERSION=1.0.0&
REQUEST=GETCAPABILITIES
DescribeCoverage – Gibt eine vollständige Beschreibung eines oder mehrerer Coverages zurück.
http://rasterserver/arcgis/services/Redlands/ImageServer/WCSServer?
SERVICE=WCS&
VERSION=1.0.0&
REQUEST=DescribeCoverage&
COVERAGE=1 (wobei 1 für den Namen des Coverages steht)
GetCoverage – Gibt ein Coverage in einem bekannten Format zurück. Die unterstützten Formate sind GeoTIFF, NITF, HDF, JPEG, JPEG2000, and PNG.
http://rasterserver/arcgis/services/Redlands/ImageServer/WCSServer?
SERVICE=WCS&
VERSION=1.0.0&
REQUEST=GetCoverage&
COVERAGE=1&
CRS=EPSG:4326&
RESPONSE_CRS=EPSG:4326&
BBOX=-123.16302068,45.26023952,-122.34267034,45.67147138&
WIDTH=500&HEIGHT=500&
FORMAT=jpeg
Für WCS-Services, die aus Mosaik-Datasets stammen, werden zwei GetCoverage-Parameter hinzugefügt.
TIME – Unterstützt Zeitabfragen durch Angabe einer Zeitinstanz oder einer Zeitspanne. Mögliche Formante sind JJJJMMTThhmmss, JJJJMMTT, JJJJMM oder JJJJ.
TIME=1999 (Zeit im Jahr 1999)
TIME=1980/2010 (Zeit von 1980 bis 2010)
TIME=1999-12-31T14:30:30/2000-01-01T14:30:30
IMAGE – Unterstützt die Abfrage einzelner Raster:
IMAGES=1,2 (wobei die Zahlen für die Objekt-IDs der Katalog-Tabelle der Image-Services stehen)
ArcCatalog und ArcMap können für WCS-Services als Clients fungieren. Ein WCS-Coverage kann in ArcMap (ähnlich einem Raster-Layer) angezeigt werden, über das Dialogfeld Daten exportieren in ein Raster-Dataset exportiert werden und mit Geoverarbeitungswerkzeugen verwendet werden, die einen Raster-Layer als Eingabe verwenden. Weitere Informationen erhalten Sie unter Hinzufügen eines WCS-Service in ArcMap.
Um zu verhindern, dass Benutzer große Datenmengen herunterladen, können Sie die Bildgrößenbeschränkung für die GetCoverage-Anforderung (durch die Parameter MaxImageWidth und MaxImageHeight definiert) auf der Registerkarte Funktionen des Dialogfeldes Service-Eigenschaften festlegen. Klicken Sie auf den Text WCS in der Liste der Funktionen, um die Eigenschaften anzuzeigen (achten Sie darauf, das Kontrollkästchen nicht zu deaktivieren).
Darüber hinaus sind viele Anwendungen von Drittanbietern für das Arbeiten mit WCS und anderen OGC-Services verfügbar.