Überlegungen zur Datenspeicherung mit ArcGIS Server
Beim Bereitstellen von ArcGIS Server müssen Sie auswählen, wo die Quelldaten für die GIS-Services gespeichert werden sollen. In diesem Thema werden einige geeignete Szenarien zum Verwenden von ArcSDE-Geodatabases und File-Geodatabases erläutert.
Verwendung von ArcSDE- im Vergleich zu File-Geodatabases
Es wird im Allgemeinen empfohlen, dass Sie die Quelldaten für die Services mithilfe einer Unternehmens-ArcSDE-Geodatabase verwalten. ArcSDE bietet hoch verfügbare Unterstützung, Sicherung und Wiederherstellung, Parallelität, Skalierbarkeit und einen tendenziell hervorragenden Durchsatz. Dieser Empfehlung geht jedoch die Annahme voraus, dass Ihr Unternehmen einen dedizierten Datenbankadministrator hat, der die Unternehmens-ArcSDE-Geodatabase optimieren, anpassen und verwalten kann.
Wenn Ihr Unternehmen keinen Datenbankadministrator vor Ort hat, und die veröffentlichten Daten relativ statisch sind, dann ist die Verwendung einer File-Geodatabase möglicherweise eine gute Alternative. File-Geodatabases bieten im Allgemeinen hervorragende Performance, ohne dass zusätzliche Konfiguration oder Optimierung erforderlich ist. Abhängig von den Eigenschaften der GIS-Daten können in einigen Fällen zusätzliche Optimierung und Feinanpassung einer Unternehmens-ArcSDE-Geodatabase erforderlich sein, um die Performance einer File-Geodatabase zu übertreffen.
Bevor Sie sich entschließen, eine File-Geodatabase zu verwenden, beachten Sie, dass einige Funktionen der ArcSDE-Geodatabases, wie z. B. Versionierung, Geodatabase-Replikation und Archivierung historischer Daten, in File-Geodatabases nicht verfügbar sind. Außerdem sind Standard-DBMS-Funktionen wie Protokollierung, Sicherung und Wiederherstellung und Failover-Konfiguration in File-Geodatabases nicht verfügbar.
Überlegungen zu File-Geodatabases
Wenn Sie eine File-Geodatabase als Datenquelle verwenden, sollten Sie eine identische Kopie der File-Geodatabase auf jedem SOC-Computer platzieren. Beispielsweise sollte in einer verteilten ArcGIS Server-Bereitstellung mit drei SOCs auf verschiedenen Servern jeder SOC auf eine eigene Kopie der File-Geodatabase zugreifen. Die SOCs sollten nicht über das Netzwerk auf die gleiche File-Geodatabase zugreifen.
Diese Konfiguration minimiert den Netzwerkverkehr durch Datenübertragung zwischen den unterschiedlichen ArcGIS Server-Komponenten und reduziert E/A-Konflikte beim Zugriff auf die File-Geodatabases. Zu den Faktoren, die potenzielle Datenträger-E/A-Konflikte für eine gemeinsam genutzte File-Geodatabase beeinflussen, zählen u. a. die Anzahl der Layer im Karten-Service, die Art der Daten in der File-Geodatabase und das Dateispeichergerät.
File-Geodatabases funktionieren gut, wenn im schreibgeschützten Modus von parallel ausgeführten Prozessen darauf zugegriffen wird, aber sie bleiben für die Bearbeitung gesperrt, solange sie intensiv beansprucht werden. Aus diesem Grund muss die Replikatsynchronisierung in Szenarien, wo die File-Geodatabase eine Veröffentlichungs-Geodatabase ist (in unidirektionalen Replikationsabläufen), in Zeiträumen der Inaktivität im Karten-Service oder durch Freigabe der File-Geodatabase durch den Karten-Service stattfinden. Sie können die Geodatabase freigeben, indem Sie den Service beenden oder – für Bereitstellungen mit mehreren SOCs – indem Sie die SOC-Computer vorübergehend vom SOM trennen und sie dann erneut verbinden, nachdem die File-Geodatabase aktualisiert wurde.
File-Geodatabases und Karten-Caching
File-Geodatabases funktionieren gut für Karte-Caching-Szenarien. Sie können die vielen Aufrufe an die ArcSDE-Datenbank vermeiden, die über das Netzwerk hinweg auftreten würden, indem Sie eine identische File-Geodatabase auf jedem Computer platzieren, der am Cache beteiligt ist. Dies kann die Last der Datenbank verringern und das Caching beschleunigen.
Sie können diese File-Geodatabases mithilfe der unidirektionalen Replikation aus ArcSDE erstellen. Sie können sogar in die Projektion der Karte replizieren, die gecacht wird. Ein häufiges Beispiel ist das Caching einer Webkarte in der von ArcGIS Online, Bing Maps und Google Maps verwendeten Projektion "WGS 1984 Web Mercator (Auxiliary Sphere)". Dies ist normalerweise keine empfohlene Projektion zum Speichern der Unternehmens-Datasets in ArcSDE, aber es ist eine gute Projektion zum Caching einer Webkarte aus einer File-Geodatabase.