Was ist eine direkte Verbindung zu einer SQL Server-Geodatabase?
Eine direkte Verbindung zu einer Geodatabase ist eine Verbindung, die mit den Verbindungsmethoden des Datenbankmanagementsystems (DBMS) und den Direktverbindungstreibern der Client-Anwendung hergestellt wird. Die Verbindung wird direkt vom Client zum DBMS ohne Verwendung eines ArcSDE-Dienstes hergestellt. Direkte Verbindungen werden auch als zweischichtige Verbindungen bezeichnet.
Wenn Sie eine direkte Verbindung zur Geodatabase verwenden, werden viele Prozesse, die sonst auf dem Server stattfinden, auf den Client-Computern ausgeführt. Außerdem werden bestimmte Einschränkungen, die beim Herstellen einer Verbindung normalerweise von ArcSDE erzwungen werden, z. B. die Kennwortlänge, stattdessen vom DBMS erzwungen.
Beispiele für die Verwendung einer direkten Verbindung sind:
- Sie möchten keinen ArcSDE-Dienst verwalten.
- Durch die Direktverbindungsarchitektur werden die ArcSDE-Funktionen auf den Desktop verschoben. Dadurch wird die ArcSDE-Last vom Server entfernt, und zusätzliche Ressourcen für das DBMS werden frei, wodurch eine bessere Skalierbarkeit auf dem Datenbankserver erzielt wird.
Direkte Verbindungen können schneller sein, wenn der Server stark ausgelastet ist, weil die Verarbeitung auf dem Client-Computer stattfindet. Anstatt die Informationen auf dem Server verarbeiten zu müssen, auf dem ggf. die Anforderungen vieler Benutzer gleichzeitig abgearbeitet werden müssen, und die Informationen über das Netzwerk zurück an den Client zu senden, werden auf dem Client-Computer meist nur wenige Tasks gleichzeitig verarbeitet.
- Wenn Sie die Betriebssystemauthentifizierung für die ArcGIS-Verbindungen zu einer ArcSDE-Geodatabase für SQL Server verwenden möchten und ArcSDE und SQL Server auf separaten Servern installiert sind, müssen Sie eine direkte Verbindung verwenden.
Instanzen, für die Sie keine direkte Verbindung verwenden sollten:
- Wenn der Desktop-Computer nicht über genügend Ressourcen zum Verarbeiten der ArcSDE-Prozesse verfügt, verwenden Sie eine ArcSDE-Dienst-Verbindung. Sie können auch eine gemischte Umgebung nutzen, in der Desktopcomputer, die die ArcSDE-Prozesse verwalten können, eine direkte Verbindung zur Geodatabase verwenden, während andere Desktopcomputer, die keine Prozesse verwalten können, zum Herstellen der Verbindung einen ArcSDE-Dienst verwenden.
- Falls Sie die Vorteile der Speicherverwaltungsfunktionen von ArcSDE 64 Bit nutzen möchten, müssen Sie für Verbindungen einen ArcSDE-Dienst verwenden. Die für ArcSDE-Clients wie ArcGIS Desktop installierten Direktverbindungstreiber sind für 32 Bit ausgelegt. Es ist daher nicht sinnvoll, eine direkte Verbindung zu einer ArcSDE 64 Bit-Geodatabase zu verwenden.
ArcSDE schreibt Fehlermeldungen in die Datei "sdedc_<dbms>.log". Wenn Sie die Umgebungsvariable SDEHOME festgelegt haben, wird diese Datei im Verzeichnis "etc" an diesem Speicherort gespeichert. Falls das ArcGIS-Installationsverzeichnis einen Ordner "etc" enthält, wird die Datei dort abgelegt. Trifft keine dieser Möglichkeiten zu, wird die Protokolldatei im temporären Verzeichnis abgelegt.
Was geschieht, wenn eine direkte Verbindung von einer Client-Anwendung zu einem DBMS herstellt wird, in dem eine ArcSDE-Geodatabase gespeichert ist?
Die im Folgenden beschriebene Ereignisabfolge findet beim Herstellen einer direkten Verbindung von einer ArcSDE-Client-Anwendung zum DBMS statt.
- Der DBMS-Server erkennt lokale Verbindungen oder Remote-Verbindungen. Jedes der von ArcSDE unterstützten DBMS verwendet eine eigene Methode, um die Verbindungen von Client-Anwendungen anzunehmen. Stellen Sie sicher, dass Sie die Verbindungsinformationen ordnungsgemäß eingeben. Wenn Sie immer noch keine Verbindung herstellen können, testen Sie die Verbindung mit dem nativen SQL-Dienstprogramm des DBMS.
- Die Client-Anwendung überprüft, ob die ArcGIS Server-Lizenz installiert wurde. Wenn die Client-Anwendung eine gültige ArcGIS Server-Lizenz abruft, die in der Tabelle sde_server_config gespeichert ist, wird eine Verbindung zur Datenbank hergestellt.