Datei "dbinit.sde"
In der Datei "dbinit.sde" können Umgebungsvariablen gespeichert werden, mit denen die Art und Weise gesteuert wird, wie die Verbindung zwischen einem ArcSDE-Dienst oder -Client und einer Datenbank hergestellt wird. Diese Datei befindet sich im Verzeichnis "%SDEHOME%\etc" (Windows) bzw. "$SDEHOME/etc" (UNIX und Linux).
Wenn Sie eine direkte Verbindung mit der Geodatabase herstellen, können Sie ein etc-Verzeichnis an dem Client-Installationspfad erstellen und dort eine Kopie der Datei "dbinit.sde" ablegen, die gelesen wird, wenn der Client direkt eine Verbindung mit der Geodatabase herstellt.
Standardmäßig ist die Datei "dbinit.sde" leer. Wenn Sie die Verbindung zur Datenbank mit Befehlen/Parametern für Umgebungsvariablen steuern möchten, müssen Sie diese der Datei hinzufügen. Sie können der Datei "dbinit.sde" auch Kommentare hinzufügen, um festzuhalten, warum Sie eine bestimmte Variable festlegen bzw. deaktivieren. Kommentare sind alle Zeilen, die mit einem Nummernzeichen (#) beginnen.
Die Befehle in der Datei "dbinit.sde" akzeptieren zwei Schlüsselwörter: "set" und "unset". Der Befehl "set" aktiviert die Systemvariable und weist ihr den Wert zu, der auf das Gleichheitszeichen folgt. Die Syntax des Befehls "set" lautet wie folgt:
set <environment variable>=<value>
Der Befehl "unset" deaktiviert die Systemvariable. So kann vermieden werden, dass eine unerwünschte Variable, die in der Login-Umgebung festgelegt wurde, beim Start von ArcSDE noch gültig ist. Die Syntax des Befehls "unset" lautet wie folgt:
unset <environment variable>
Bei ArcGIS 9.2 und höheren Versionen können Sie alle Variablen, die auf TRUE festgelegt werden können, sowohl mit "set <Umgebungsvariable>=FALSE" bzw. "set <Umgebungsvariable>=0" als auch mit "unset <Umgebungsvariable>" deaktivieren. In Versionen vor ArcGIS 9.2 konnten Sie eine Variable nur mit dem Befehl "unset" deaktivieren.
Die Datei "dbinit.sde" wird jedes Mal gelesen, wenn die ArcSDE-Instanz gestartet wird, oder, wenn sich die Datei "dbinit.sde" in einem etc-Verzeichnis am Client-Installationsverzeichnis befindet, wenn der Benutzer eine Verbindung herstellt. Die Parameter, die in der Datei "dbinit.sde" definiert werden, setzen gleichnamige Parameter aus anderen Quellen außer Kraft.
Die Verwendung dieser Datei ist optional. Wenn Sie diese Datei füllen, sind Sie nicht mehr von Systemvariablen abhängig, die beim Login eines Benutzers festgelegt werden, was besonders auf UNIX-/Linux-Plattformen sehr nützlich ist. Auf diesen Plattformen übernimmt ArcSDE die Umgebungsvariablen aus der Shell des Benutzers, der ArcSDE startet. Zu dieser Liste der Umgebungsvariablen kommen die Variablen hinzu, die in der Datei "dbinit.sde" festgelegt sind. Auch wenn die Variable in der Shell des Benutzers bereits vorhanden ist, verwendet ArcSDE die Informationen aus der Datei "dbinit.sde". Alle Variablen, die in "dbinit.sde" deaktiviert sind, werden aus der Variablenliste entfernt.
Auf Windows-Plattformen können Sie die Datei "dbinit.sde" einsetzen, um beispielsweise eine Verbindung zu einer Instanz herzustellen, die sich von der Instanz in der Windows-Registrierung unterscheidet, oder um SDEVERBOSE festzulegen und damit zu steuern, dass die Meldungen beim Starten und Beenden des gsrvr-Prozesses an "sde.errlog" übermittelt werden.
Umgebungsvariablen, die Auswirkungen auf "giomgr" haben, müssen von dem Benutzer festgelegt werden, der den Dienst gestartet hat, andernfalls werden die Variablen nicht gelesen. Sobald eine Umgebungsvariable festgelegt wurde, muss das System neu gestartet werden, bevor der Dienstmanager sie lesen kann.
Eine Liste der Variablen, die Sie in der Datei "dbinit.sde" festlegen bzw. deaktivieren können, finden Sie unter Umgebungsvariablen.