Karten-Caching auf Grundlage von Feature-Grenzen

Mit den Karten-Caching-Werkzeugen von ArcGIS Server können Sie die Kachelerstellung räumlich auf die Grenzen einer Feature-Class beschränken. Verwenden Sie hierzu die Option Bestimmte Flächen mit einer Feature-Class aktualisieren am unteren Rand des Werkzeugs "Cache-Kacheln für Kartenserver verwalten".

Das Caching basierend auf der Feature-Class-Grenze ermöglicht Ihnen, Kacheln nur an den Positionen zu erstellen, an denen Sie diese benötigen, und leere oder irrelevante Bereiche auszuschließen. Wenn Sie z. B. ein Land cachen, können Sie eine Feature-Class der größten städtischen Gebiete bereitstellen. Hiermit fordern Sie an, dass der Server nur Kacheln erstellt, die diese städtischen Gebiete darstellen. Die verbleibenden Gebiete können bei Bedarf gecacht werden, wenn der Client dies anfordert. Durch dieses Verfahren sparen Sie Zeit und Speicherplatz, der sonst zum Erstellen der nicht benötigten Kacheln für ländliche Gebiete verwendet worden wäre.

In der folgenden Abbildung ist ein theoretisches Raster mit Kacheln zu sehen, die erstellt würden, wenn die Feature-Class nur den Staat Kalifornien enthielte. Mit der Option Bestimmte Flächen mit einer Feature-Class aktualisieren vermeiden Sie die Erstellung nicht benötigter Kacheln im Ozean und in den benachbarten Staaten. Diese nicht benötigten Kacheln wären eingeschlossen worden, wenn Sie die standardmäßige rechteckige Ausdehnung verwendet hätten.

Abbildung der Kachelerstellung auf Grundlage von Feature-Grenzen

Verfolgen des Status des Caches

Durch das Caching basierend auf der Feature-Class wird nicht nur Speicherplatz eingespart, Sie können so auch den Status des Caches verfolgen. Mit dem Werkzeug "Cache-Kacheln für Kartenserver verwalten" können Sie markieren, bei welchen Features Kacheln für die zugehörigen Flächen erstellt wurden. Wenn Sie die Statusverfolgung verwenden, wird der Feature-Class, für die das Caching ausgeführt wird, ein Feld Gecacht hinzugefügt. Wurden Kacheln für die Ausdehnung eines Features erstellt, lautet der Wert im Feld "Gecacht" dieses Features Ja.

Wenn Sie das Werkzeug Bestimmte Flächen mit einer Feature-Class aktualisieren erneut für die gleiche Feature-Class ausführen, erstellt das Werkzeug nur für Datensätze Kacheln, deren Feld "Gecacht" nicht auf "Ja" festgelegt ist. Dies ist hilfreich, wenn der vorherige Caching-Auftrag unterbrochen wurde, und schneller als die Option Leere Kacheln erneut erstellen, die jede Kachel im Cache überprüft. Wenn Sie nicht möchten, dass das Werkzeug am Abbruchspunkt fortfährt, müssen Sie entweder das Feld "Gecacht" entfernen, einen anderen Wert als "Ja" festlegen oder das Feld zum Ignorieren der Statusverfolgung aktivieren.

TippTipp:

Durch Aktivierung der Statusverfolgung gelingt eine Wiederherstellung nach fehlgeschlagenen Caching-Aufträgen viel schneller als über die Option Leere Kacheln erneut erstellen.

Empfehlungen

Die folgenden Tipps unterstützen Sie bei der effizienten Erstellung von Caches auf Grundlage einer Feature-Class:

Beschränken des Cachings auf Grundlage der Feature-Class auf große Maßstäbe

Bei kleinen Maßstäben werden relativ wenige Kacheln erstellt, sodass es kaum einen Unterschied macht, ob Sie basierend auf der Feature-Class cachen oder nicht. Durch Erstellen aller Kacheln mit einem kleinen und mittleren Maßstab wird sichergestellt, dass Benutzer beim Öffnen der Karte und Zoomen keine Kacheln übersehen oder Kacheln bedarfsbasiert erstellen müssen.

Um doppelte Beschriftungen zu vermeiden, zeichnen die Caching-Werkzeuge vor dem Zuschneiden des Bilds in Kacheln der angeforderten Größe ein Bild einer großen Fläche oder Superkachel. Bei Aktivierung des Antialiasings ist die Superkachel 2048 x 2048 Pixel groß, andernfalls 4096 x 4096. Wenn das Feature die Grenze einer Superkachel schneidet, muss die gesamte Superkachel erstellt werden. Dies bedeutet, dass sich das Caching basierend auf einer Feature-Class in Form von Zeit- und Speicherplatzeinsparungen erst wirklich bemerkbar macht, wenn die Ansicht gezoomt wird. Bei einer großen Anzahl von Features auf der gesamten Karte zeigt das Caching basierend auf der Feature-Class möglicherweise keine große Wirkung, da die meisten Features eine Superkachel schneiden.

Generalisieren von Feature-Grenzen

Wenn die Feature-Class zu viele Stützpunkte enthält, kann dies die Caching-Werkzeuge verlangsamen. Sie benötigen jedoch nur wenige Stützpunkte. Da durch die Caching-Werkzeuge meist quadratische Flächen gezeichnet werden, spielt es keine Rolle wie detailliert die Features in der Feature-Class sind. Die Feature-Class muss nicht jede Insel, jeden Kai und jeden Zulauf enthalten.

Mit dem Werkzeug Polygon vereinfachen können Sie Stützpunkte systematisch aus der Feature-Class entfernen, ohne das allgemeine Shape zu ändern. Wenn die Feature-Class aus einem Modell abgeleitet wurde, sollten Sie "Polygon vereinfachen" als letzten Schritt im Modell ausführen. Einige Werkzeuge, z. B. Puffer, können der Feature-Class eine unverhältnismäßig hohe Anzahl von Stützpunkten hinzufügen.

Die folgenden Abbildungen zeigen, dass sehr ähnliche Sätze von Kacheln erstellt werden, egal ob Sie eine detaillierte oder eine generalisierte Feature-Class verwenden. In der zweiten Feature-Class wurden die meisten der Stützpunkte mit dem Werkzeug "Polygon vereinfachen" entfernt. Die grauen Quadrate stellen eine 4096 x 4096 Pixel große Superkachel im Maßstab 1:4500 dar.

Vermeiden kleiner Features

Um die effizienteste CPU-Auslastung zu erreichen, sollten Sie kleine Features zur Definition Ihrer Caching-Aufträge vermeiden. Jede Service-Instanz (ArcSOC.exe-Prozess) ist zu jedem beliebigen Zeitpunkt der Erstellung eines Kachelbereichs, der 128 Kacheln breit und 128 Kacheln hoch ist, zugewiesen. Kein anderer ArcSOC.exe-prozess kann Kacheln in diesem Bereich erstellen. Wenn Ihr Feature kleiner ist, arbeitet möglicherweise nur ein ArcSOC.exe-Prozess am Caching. Wenn eine Grenze einer der 128 x 128-Regionen Ihr Feature überschneidet, arbeiten möglicherweise zwei oder mehr ArcSOC.exe-Prozesse an dem Cache, die Grenze basiert jedoch auf dem Kachelungsursprung und es ist nicht immer möglich, zu berechnen, wo sie hinfällt.

Es wird empfohlen, große Features zur Definition Ihrer Caching-Aufträge zu erstellen. Große Features enthalten viele dieser 128 x 128-Kachelbereiche, sodass Ihr ArcSOC.exe-Prozess die meiste Zeit ausgelastet sein wird.

Zusammenführen vieler Features in wenigen Features

Eine Möglichkeit, große Features aus kleinen Features zu erhalten, ist die Verwendung des Werkzeugs Zusammenführen (Dissolve). Diese Werkzeug nimmt mehrere individuelle Features und konvertiert diese zu einem Multipart-Feature. Ein weiteres nützliches Werkzeug mit einem ähnlichen Effekt ist Polygone aggregieren, das kleine Polygone entfernt oder kleine Polygone in eine größere Polygonform kombiniert. Beide Werkzeuge helfen Ihnen, Ihre Service-Instanzen beim Caching am effizientesten zu nutzen.

Verfolgen des Status mithilfe von Regionen

Nachdem Sie die Feature-Class wie oben beschrieben zusammengeführt haben, können Sie diese in mehrere große Regionen unterteilen, sodass Sie weiterhin den Status verfolgen können. Das Suchen nach der besten Größe für die Regionen kann zu einer Herausforderung werden. Sie möchten, dass die Regionen groß genug sind, dass Sie Ihre ArcSOC.exe-Prozesse wie oben beschrieben so effizient wie möglich nutzen können, die Regionen sollen aber gleichzeitig klein genug sein, dass Sie nicht zu viel Arbeit verlieren, falls die Kachelerstellung fehlschlägt.

Eine effektive Möglichkeit, Regionen für Caching zu erstellen, besteht darin, mit dem Werkzeug Netz erstellen ein Gitter zu erstellen und es auf die Feature-Class-Grenze zuzuschneiden. Sie können eine Kopie des ausgeschnittenen Gitters in ArcMap geöffnet lassen und so die Meldungen der Caching-Werkzeuge verfolgen, z. B. "Bearbeitung Feature mit OID = 8", "Bearbeitung Feature mit OID = 9" usw.

Aus diesem Grund empfiehlt sich eventuell eine manuelle Nachbearbeitung der gerasterten Feature-Class, bei der Sie kleinere Features mit den größeren Nachbar-Features zusammenführen. In der Grafik oben können Sie sehen, wie kleine Inseln mit ihren benachbarten Regionen zusammengeführt werden, um die Aufnahme sehr kleiner Features zu vermeiden.

Verwandte Themen


3/6/2012