Geodatabase-Verbindungen in ArcGIS Desktop
Durch eine Verbindung zur Spatial-Database wird eine Datei auf dem Client-Computer erstellt, die die Verbindungsinformationen zu einer ArcSDE-Geodatabase enthält. Sie erstellen die Verbindungsdatei unter dem Knoten "Datenbankverbindungen" im Kataloginhaltsverzeichnis, indem Sie im Dialogfeld Verbindung zur Spatial-Database die jeweiligen Verbindungsinformationen angeben.
Wenn Sie die Daten aus dieser Verbindung als Quelle für einen Service verwenden, z. B. für einen Geoverarbeitungs- oder Geokodierungs-Service, müssen Sie die Verbindungsdatei ggf. in einem freigegebenen Verzeichnis im Netzwerk platzieren. Weitere Informationen zum Freigeben einer Verbindungsdatei finden Sie in den Themen Vorbereiten von Ressourcen zur Veröffentlichung als Services und Geoverarbeitungsaspekte für ArcSDE-Daten.
Einige Informationen, die Sie im Dialogfeld Verbindung zur Spatial-Database angeben, sind erforderlich, andere sind optional (je nach Anforderungen Ihres Standorts). Sie können beispielsweise entscheiden, ob Sie Versionsinformationen sowie den Benutzernamen und das Kennwort für die Datenbank als Teil der Verbindungsdatei speichern möchten.
Datenbankinformationen
Sie geben Informationen zur Datenbankverbindung in den ersten drei Textfeldern des Dialogfeldes "Verbindung zur Spatial-Database" an.
Server
Geben Sie im Textfeld "Server" den Namen des Servers ein, auf dem sich die Datenbank befindet, zu der Sie eine Verbindung herstellen möchten.
Wenn Sie eine direkte Verbindung herstellen, ist diese Angabe nicht erforderlich, sie wird jedoch empfohlen. Wenn Sie den Servernamen nicht angeben, wird er nicht auf der Registerkarte "Quelle" des Inhaltsverzeichnisses in ArcMap angezeigt.
Service
Im Textfeld "Service" müssen Sie entweder die Portnummer für den ArcSDE-Dienst, den Namen des ArcSDE-Diensts oder die Zeichenfolge für die direkte Verbindung für den DBMS-Typ angeben, zu dem Sie eine Verbindung herstellen.
Eine Beschreibung der Syntax von Direktverbindungen finden Sie unter Herstellen einer direkten Verbindung zwischen ArcGIS Desktop und einer Geodatabase in PostgreSQL.
Es ist in der Regel am einfachsten, die Portnummer anzugeben, wenn Sie die Verbindung über einen ArcSDE-Dienst herstellen. Wenn Sie stattdessen den Dienstnamen verwenden, müssen der Dienstname und die zugehörige Portnummer in der Dienstedatei auf dem Client-Computer enthalten sein. Wenn Sie viele Clients haben, die eine Verbindung über einen ArcSDE-Dienst herstellen, würde die Aktualisierung dieser Dateien auf jedem Client-Computer mehr Zeit benötigen als das Angeben der Portnummer für den Dienst im Dialogfeld "Verbindung zur Spatial-Database".
Datenbank
Geben Sie im Textfeld "Datenbank" den Namen der Datenbank ein, zu der Sie eine Verbindung herstellen möchten. Wenn Sie eine Verbindung zu einer Oracle-Datenbank herstellen, lassen Sie dieses Textfeld leer.
Anmeldeinformationen
Zum Erstellen einer Verbindung zu einer Spatial-Database stehen zwei Login-Optionen zur Verfügung: Datenbankauthentifizierung oder Betriebssystemauthentifizierung.
Der angegebene Datenbankbenutzername oder die vollständig qualifizierte Betriebssystemanmeldung, die für die Verbindung verwendet wird, darf nicht länger als 30 Zeichen sein.
Datenbankauthentifizierung
Wenn Sie im Dialogfeld "Verbindung zur Spatial-Database" auf "Datenbankauthentifizierung" klicken, um dies zu aktivieren, müssen Sie in den Textfeldern "Benutzername" und "Kennwort" einen gültigen Datenbankbenutzernamen bzw. ein gültiges Kennwort angeben.
Sie müssen zum Erstellen einer Verbindung Ihren Benutzernamen und Ihr Kennwort nicht eingeben. In diesem Fall werden Sie jedoch dazu aufgefordert, wenn eine Verbindung hergestellt wird.
Deaktivieren Sie die Option "Benutzername und Kennwort speichern", wenn Sie Ihre Login-Informationen nicht als Teil der Verbindung speichern möchten. Dies erhöht die Sicherheit der Datenbank. Allerdings müssen Sie in diesem Fall bei jedem Verbindungsaufbau einen Benutzernamen und ein Kennwort eingeben.
Betriebssystemauthentifizierung
Wenn Sie die Betriebssystemauthentifizierung aktivieren, müssen Sie im Verbindungsdialogfeld keinen Benutzernamen und kein Kennwort eingeben. Die Verbindung wird mit dem Benutzernamen und Kennwort hergestellt, die beim Betriebssystem-Login verwendet werden. Falls es sich bei den Login-Daten für das Betriebssystem nicht um ein gültiges Geodatabase-Login handelt, kann keine Verbindung hergestellt werden.
Wenn Sie eine Verbindung zu einer in Oracle, DB2, Informix oder PostgreSQL gespeicherten Geodatabase mit Betriebssystemauthentifizierung herstellen, müssen Sie eine direkte Verbindung zu der Datenbank verwenden. Weitere Informationen zu direkten Verbindungen finden Sie unter Was ist eine direkte Verbindung zu einer Geodatabase in PostgreSQL?.
Verbindungsdetails
Geben Sie im Abschnitt "Verbindungsdetails" des Dialogfeldes "Verbindung zur Spatial-Database" die Geodatabase-Version an, zu der Sie eine Verbindung herstellen möchten. Die Standardverbindung wird zur Version "sde.DEFAULT" hergestellt. Wenn Sie eine Verbindung mit einer anderen Version herstellen möchten, klicken Sie auf "Ändern". Dadurch wird das Dialogfeld "Verbindungsdetails" geöffnet. Hier können Sie entweder eine transaktionale Version oder eine historische Version auswählen, zu der eine Verbindung hergestellt werden soll.
Damit ArcGIS Desktop ermitteln kann, welche Versionen verfügbar sind, muss eine Verbindung zur Geodatabase hergestellt werden. Wenn die angegebenen Server- oder Login-Daten nicht korrekt sind, können Sie die Version daher nicht ändern.
Wenn Sie die Option "Namen der transaktionalen Version mit der Verbindungsdatei speichern" aktiviert lassen, wird mithilfe dieser Verbindungsdatei immer eine Verbindung zur angegebenen transaktionalen Version hergestellt. Ist diese Option nicht aktiviert, wird der Benutzer jedes Mal, wenn er mithilfe dieser Verbindungsdatei eine Verbindung herstellt, zum Auswählen einer Version aufgefordert. Wenn Sie eine historische Version für die Verbindung ausgewählt haben, lautet der Name dieses Kontrollkästchens "Historische Details mit der Verbindungsdatei speichern". Wenn dieses aktiviert ist, wird durch diese Verbindungsdatei immer eine Verbindung zur Version eines angegebenen historischen Markers bzw. eines bestimmten Zeitpunktes hergestellt.
Das Speichern der Version ist z. B. erwünscht, wenn Sie SQL Server verwenden und die Systemtabellen im DBO-Schema erstellt haben und eine spezifische Verbindungsdatei für eine Benutzerschema-Geodatabase in Oracle erstellen möchten oder wenn Sie meist eine Verbindung zu einer bestimmten Transaktions- oder historischen Version herstellen.
Wenn Sie häufig Verbindungen zu verschiedenen transaktionalen und historischen Versionen der Geodatabase herstellen, sollten Sie die Option "Namen der transaktionalen Version mit der Verbindungsdatei speichern" bzw. "Historische Details mit der Verbindungsdatei speichern" deaktivieren. In diesem Fall werden Sie bei jeder Verwendung der Verbindungsdatei nach den fehlenden Verbindungseigenschaften gefragt.
Funktionsfähigkeit prüfen
Nachdem Sie alle Informationen für die Verbindung zur Spatial-Database angegeben haben, wird empfohlen, dass Sie unten im Dialogfeld "Verbindung zur Spatial-Database" auf "Verbindung testen" klicken. Wenn der Verbindungstest Fehler ergibt, wenden Sie sich an den Datenbankadministrator, um sicherzustellen, dass die Datenbank funktionsfähig ist und alle im Dialogfeld angegebenen Informationen richtig sind. Sie können diese Verbindung durch Klicken auf "OK" zwar hinzufügen, Daten können jedoch erst abgerufen werden, wenn Sie das Problem behoben haben.