Funktionsweise des Werkzeugs "Polygon zu Multipatch interpolieren" (3D Analyst)

Das Werkzeug Polygon zu Multipatch interpolieren erzeugt eine Multipatch-Feature-Class, die ein TIN- oder Terrain-Dataset und eine Polygon-Feature-Class als Eingabe verwendet. Der Anteil der TIN-Oberfläche im Polygon wird als Multipatch-basiertes Feature extrahiert. Multipatches erfassen die 3D-Abbildung der TIN- oder Terrain-Dataset-Oberfläche in ihrer Geometrie, einschließlich Innenflächen und Umfänge. Attribute in den Eingabe-Datensätzen werden in die Ausgabe übertragen.

Für jedes Eingabe-Polygon werden die Grenzen auf der TIN- oder Terrain-Dataset-Oberfläche profiliert. Höhen werden mithilfe der linearen Interpolation ermittelt. Die Referenzpunkterfassung erfolgt an jedem Eingabestützpunkt und an den Stellen, an denen die Grenzlinie Oberflächendreieckskanten und -knoten schneidet. Durch diese natürliche Verdichtung wird die vollständige Definition der linearen Oberfläche mithilfe einer minimalen Anzahl von Referenzpunkten erfasst. Anschließend werden alle Knoten innerhalb des Polygons extrahiert. Die Knoten werden in einem neuen speicherresidenten TIN neu trianguliert, und die 3D-Polygongrenze wird als Clip-Polygon umgesetzt. Die Dreiecke dieses neuen TIN werden dann als Streifenfolge extrahiert, die der Definition eines Multipatch-basierten Features dient.

Der Parameter {max_strip_size} gibt die maximale Anzahl von Stützpunkten an, die in einem bei der Multipatch-Erstellung verwendeten Dreiecksstreifen zulässig sind. ArcGIS selbst gibt keine bestimmte Größenbeschränkung oder -präferenz vor, dies kann jedoch bei einigen 3D-Grafikkarten der Fall sein. Dreiecksstreifen werden direkt in die 3D-Grafik-Anwendungsprogrammschnittstelle (API) zum Rendern eingegeben. Der Standardwert für {max_strip_size} ist 1024.

Der {z_factor} wird zum Umrechnen von Z-Werten in eine andere Maßeinheit (z. B. von Fuß in Meter) verwendet. Die aus dem Eingabe-TIN oder -Terrain abgeleiteten Höhen werden während der Multipatch-Erstellung mit diesem Faktor multipliziert.

Das Werkzeug Polygon zu Multipatch interpolieren bietet sich an, wenn die 3D-Oberfläche in einer polygonalen Fläche als Feature behandelt werden soll. Ein Beispiel für seine Verwendung ist die Optimierung einer Polygondrapierung in ArcScene. Die Polygone sollen sich der Oberfläche anpassen, und zwar sowohl im Umfang als auch hinsichtlich ihrer Innenflächen. Das Problem ist, dass Polygone nur durch ihre Grenzlinien definiert werden. Ihre Innenflächen sind im 3D-Raum nicht definiert. Aus diesem Grund werden Polygone nicht wie vom Benutzer erwartet dargestellt. Eine Lösung ist das Rastern der Polygone und Drapieren der Raster, was in ArcGlobe "on-the-fly" erfolgt. Eine weitere Möglichkeit ist das Verwenden dieses Werkzeugs zum Konvertieren der Polygone in Multipatches (eine Geometrie, deren Innenfläche im 3D-Raum definiert ist) und das Rendern der Multipatches.

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7/10/2012