Arbeiten mit Video-Layern und Zeit

Wie viele andere GIS-Datenquellen verfügen Video-Layer oft über eine zeitliche Komponente. Dies bedeutet, dass das Video einen Zeitpunkt und eine Dauer aufweist. Sie können die Zeiteigenschaften für Video-Layer in ArcGlobe auf der Registerkarte "Zeit" des Dialogfelds "Layer-Eigenschaften" definieren, einschließlich der Informationen z. B. zu Startzeit, Dauer und Zeitzone des Videos. So ist die Definition der Zeit für sehr unterschiedliche Videoquellen möglich, z. B. ein Echtzeit-Sicherheitskameravideo, ein Zeitraffer-Witterungsvideo, das einen ganzen Tag umfasst, oder sogar ein simuliertes geologisches Video, das Tausende von Jahren umfasst.

Notwendigkeit der Definition der Zeit für Video-Layer

Für Video-Layer müssen keine zeitlichen Informationen definiert werden, damit diese in ArcGlobe angezeigt werden können. Sie können immer einzeln wiedergegeben werden, indem man mit der rechten Maustaste auf den Layer im Inhaltsverzeichnis klickt und dann "Wiedergabe" auswählt. Diese Art der Wiedergabe von Video-Layern stellt sicher, dass alle Videobilder angezeigt werden. Es ist die intuitivste Möglichkeit der Anzeige von auf der Oberfläche des Globus drapierten Videos.

Wenn Sie jedoch einen bestimmten Zeitpunkt ansehen möchten, wobei Ihr Video-Layer mit anderen Videos und zeitaktivierten Daten synchronisiert ist, müssen Sie die zeitlichen Eigenschaften Ihres Video-Layers definieren. Durch diese Art der Anzeige von Video-Layern wird nicht sichergestellt, dass alle Videobilder angezeigt werden, da das interaktive Fenster Zeitschiebregler nur einen Satz an vordefinierten Zeitpunkten oder Ticks anzeigt, die allen zeitaktivierten Layern gemein sind. Der Einfluss mehrerer Datenquellen kann leicht zu Zeitintervallen führen, die bedeutend gröber sind, als das, was der Video-Layer enthält. Der Vorteil liegt darin, dass Sie den Schieberegler auf einen bestimmten Zeitpunkt schieben und all Ihre zeitbezogenen Datenquellen synchron sehen können.

Im hier angegebenen Bild werden die zeitlichen Ausdehnungen und die Zeitschrittintervalle für drei Layer in einem ArcGlobe-Dokument dargestellt. Jeder beschriftete Abschnitt wird in der folgenden Tabelle weiter definiert.

Zeitliche Ausdehnungen und die Zeitschrittintervalle für drei Layer in einem ArcGlobe-Dokument

Beschriftetes Feature

Beschreibung

Video-Layer

Dies ist ein Beispiel für eine 30-minütige Sicherheitsaufnahme mit 10 Bildern pro Sekunde und Startzeitpunkt um 01:07 Uhr am 01.01.2001.

Wetter-Layer

Dies ist ein Beispiel für fünf Stunden Niederschlagsbilder bei einstündigen Schnappschüssen, die um 00:00 Uhr am 01.01.2001 begannen.

Verkehr-Layer

Dies ist ein Beispiel für drei Stunden Verkehrsstaudaten in Intervallen von fünf Minuten, die um 00:40 Uhr am 01.01.2001 begannen.

Position aller Layer synchronisiert

Wenn der Zeitschieberegler an die Position verschoben wird, die durch die vertikale, gestrichelte Linie markiert ist, sehen Sie, dass alle drei Layer auf 01:20 Uhr am 01.01.2001 synchronisiert wurden.

Zeiteigenschaften für Video-Layer

Damit für einen Video-Layer die Zeit berücksichtigt wird, aktivieren Sie auf der Registerkarte Zeit des Dialogfelds Layer-Eigenschaften die Option Zeit auf diesem Layer aktivieren. So können Sie einen bestimmten Zeitpunkt innerhalb des Video-Layers ansehen, indem Sie den Schieberegler im Fenster Zeitschieberegler anpassen. Es ermöglicht Ihnen außerdem, andere mit dem Video-Layer synchronisierte Daten mit aktivierten Zeiteigenschaften anzuzeigen.

Unten finden Sie ein Bild, in dem die unterschiedlichen Zeiteigenschaften für Video-Layer beschriftet sind. Jede Eigenschaft wird in der Tabelle nach dem Bild weiter definiert.

Definition der Zeiteigenschaften für Video-Layer in ArcGlobe über die Registerkarte "Zeit" im Dialogfeld "Layer-Eigenschaften"

Eigenschaft

Beschreibung

Startzeit

Über das Startdatum und den Startzeitpunkt wird der Zeitpunkt festgelegt, der im ersten Bild des Videos aufgezeichnet wurde.

Zeitschrittintervall

Hierüber wird die Granularität der Zeitdaten definiert. Es handelt sich gewissermaßen um die Häufigkeit, in der Zeitwerte für die Daten aufgezeichnet wurden.

Bei Video-Layern ist dieser Wert die Zeitspanne, die jedes Bild darstellt. Diese Zeitspanne kann sehr kurz sein, z. B. 100 Millisekunden (beispielsweise bei einer Überwachungskamera, die Video mit 10 Bildern/Sekunde aufzeichnet).

Live-Übertragung (keine Endzeit)

Die Option für die Live-Übertragung ist ein Indikator dafür, ob das Video eine Endzeit hat, z. B., ob die Quelle ein kontinuierlicher Stream von Bildern ist, z. B. von einer Live-Webkamera.

Ist diese Option aktiviert, werden vom Video-Layer auch nach dem Anfangsdatum und -zeitpunkt Bilder von der Quelle abgefragt, wenn der Layer in ArcGlobe hinzugefügt wurde.

Zeitzone

Hierüber wird die Zeitzone festgelegt, in der die Daten aufgezeichnet wurden. Dies ist wichtig, wenn Sie Datasets aus unterschiedlichen Zeitzonen visualisieren möchten.

Sommerzeit

Hierüber wird angegeben, dass die Quelldaten mit Zeitwerten erfasst wurden, die Sommerzeit darstellen.

Anzeigen eines Zeitpunkts für einen Video-Layer

Sobald für Ihr Video Zeiteigenschaften aktiviert und konfiguriert wurden, können Sie ein bestimmtes Zeitintervall innerhalb des Videos über das Fenster Zeitschieberegler ansehen. Fügen Sie das Fenster zur Anzeige hinzu, indem Sie auf das Steuerelement Zeit Fenster "Zeitschieberegler" öffnen auf der Werkzeugleiste "Werkzeuge" klicken. Verschieben Sie den Schieberegler dann einfach in die gewünschte Zeitschrittweite und über den Video-Layer erfolgt die Wiedergabe des Bildes für diesen Zeitpunkt. Wenn die angegebene Zeit außerhalb des Bereichs des Videos liegt, wird ein Platzhalterbild angezeigt, um anzugeben, dass das Video für diesen Zeitpunkt keinen Inhalt hat.

Wiedergeben von Video-Layern über den Zeitschieberegler

Ein Video, das über Zeiteigenschaften verfügt, kann auch mit der Schaltfläche Wiedergabe im Fenster Zeitschieberegler angezeigt werden. Sie sollten jedoch beachten, dass der Zeitschieberegler die Bildrate in Echtzeiteinheiten definiert, wodurch alle im Video-Layer definierten Eigenschaften überschrieben werden. Bei einem Video einer Sicherheitskamera, das in 20 Bildern pro Sekunde wiedergegeben wird, wird, wenn über den Zeitschieberegler ein Zeitintervall von einer Sekunde festgelegt ist, nur jedes 20. Bild angezeigt, wenn die Wiedergabe des Video-Layers über den Zeitschieberegler erfolgt.

TippTipp:
  • Um einen Video-Layer über das Fenster Zeitschieberegler bei voller Auflösung anzuzeigen, machen Sie den Video-Layer zum einzigen zeitaktivierten Layer in ArcGlobe und definieren die Eigenschaft Zeitschrittintervall des Layers in Millisekunden, um eine Anpassung der Bildrate des Videos zu erreichen. Beispielsweise ist für einen Video-Layer mit 20 Bildern pro Sekunde ein Zeitschrittintervall von 50 Millisekunden nötig.
  • Wenden Sie sehr kleine Zeitschrittintervalle auf mehrere Layer nur mit äußerster Sorgfalt an. Beispielsweise hätte die Definition von einem 50-Millisekunden-Zeitschrittintervall eine Erstellung von Milliarden von Zeitintervallen auf dem Zeitschieberegler zur Folge, wenn einer der zeitaktivierten Layer mehrere Jahre darstellt.

7/10/2012