Migrieren eines .ISDef zu einem Mosaik-Dataset

Dieses Thema gilt nur für ArcEditor und ArcInfo.

Mosaik-Dataset im Vergleich zu Image-Service-Definition

Das Mosaik-Dataset ist ein neues, vollständig unterstütztes Geodatabase-Datenmodell in ArcGIS 10, optimiert für das Bilddatenmanagement. Es ist das empfohlene Datenmodell zum Arbeiten mit Sammlungen von Raster- und Bilddaten und wurde entworfen, um die Image-Service-Definition zu ersetzen.

Das Mosaik-Dataset kann als Dataset in ArcCatalog, ArcMap und ArcGlobe angezeigt werden. Es kann als Katalog oder wie ein Raster-Dataset-Layer verwendet werden. Es kann auch mit anderen Geoverarbeitungswerkzeugen als Datenquelle verwendet werden.

Die Image-Service-Definition (.ISDef) ist eine ursprünglich für die Image Server-Technologie entwickelte Datenstruktur. Für das Erstellen und Verwenden einer .ISDef ist die Installation der Image-Service-Definition-Editor-Komponente erforderlich, um die Anzeige in ArcMap zu ermöglichen. Sie kann nicht als Datenquelle verwendet werden.

Erstellen und Bearbeiten

In der Tabelle unten sind die Gemeinsamkeiten und die Unterschiede zwischen dem Erstellen und Bearbeiten eines Mosaik-Datasets im Vergleich zu einer Image-Service-Definition aufgeführt.

Mosaik-Dataset

Image-Service-Definition (.ISDef)

Das Mosaik-Dataset wird mit Kernwerkzeugen im Toolset "Mosaik-Dataset" der Toolbox "Data Management" erstellt, z. B. dem Werkzeug "Mosaik-Dataset erstellen".

Die Image-Service-Definition wird mit der Werkzeugleiste "Image-Service-Definition-Editor" in ArcMap erstellt, die als Komponente von ArcGIS Image Server (Versionen 9.2 – 10) installiert wird.

Zum Erstellen oder Bearbeiten eines Mosaik-Datasets ist eine ArcEditor- oder ArcInfo-Lizenz erforderlich. Es kann jedoch mit der ArcView-Lizenz angezeigt werden oder als Dataset verwendet werden.

Die Image-Service-Definition kann in ArcMap mit einer ArcView-Lizenz und der ArcGIS Image Server-Editor-Komponente und -Lizenz erstellt und bearbeitet werden.

Es handelt sich um ein einzelnes Dataset in einer Geodatabase, das Folgendes umfasst:

  • Grenze – Polygon, das die Ausdehnung der Bilder im Mosaik-Dataset definiert
  • Footprints – Polygon für jedes Bild
  • Tabellen – Attribut, Raster-Typ, Protokolle usw.
  • Seamline – Optionale Polygone für jedes Bild

Ein Satz von Ordnern, der XML-Dateien und Shapefiles enthält, die Folgendes umfassen:

  • Grenze – Polygon-Shapefile, das die Ausdehnung der Bilder im Mosaik-Dataset definiert
  • Footprints – Polygon-Shapefile für jedes Bild; auch verwendet, um die Attribute für jedes Bild zu verwalten
  • Seamline – Optionale Polygone für jedes Bild

Übersichten – Standardmäßig werden sie in einem Ordner außerhalb der Geodatabase gespeichert, mit dem gleichen Namen wie die Geodatabase und der Erweiterung ".Overviews". Wenn Sie eine ArcSDE-Geodatabase verwenden, werden sie standardmäßig in der Geodatabase gespeichert.

Service-Overviews – Standardmäßig werden sie in einem Ordner außerhalb des .ISDef-Ordners gespeichert, mit dem gleichen Namen wie .ISDef (<Name>.ISDef) und der Erweiterung ".DerivedImages" (<Name>.DerivedImages).

Es werden Funktionen hinzugefügt, um die On-the-fly-Verarbeitung, z. B. NDVI, Strecken und panchromatische Schärfung zu definieren.

Es werden Prozesse hinzugefügt, um die On-the-fly-Verarbeitung, z. B. NDVI, Strecken und panchromatische Schärfung zu definieren.

Es werden Änderungen am Mosaik-Dataset über die Benutzeroberfläche oder durch ArcObjects vorgenommen. Es gibt keine zu bearbeitenden XML-Dateien.

Die Eigenschaften der Bilder, die Verarbeitung und die Image-Service-Definition werden in XML-Dateien verwaltet, die bearbeitet werden können.

Automatisierung kann durch die Geoverarbeitungsumgebung oder ArcObjects implementiert werden.

Automatisierung kann durch ISCommands implementiert werden, die für ArcGIS Image Server einmalig sind.

Das Mosaik-Dataset wird von der Größe der Geodatabase beschränkt. So ist eine File-Geodatabase beispielsweise auf 2 TB beschränkt.

Diese Einschränkung bezieht sich nicht auf die Gesamtgröße aller Bilddateien, außer wenn sie auch innerhalb der gleichen Geodatabase gespeichert werden.

Die Image-Service-Definition wird von der Größe des Footprint-Shapefiles beschränkt, die 2 GB beträgt.

Diese Einschränkung bezieht sich nicht auf die Gesamtgröße aller Bilddateien.

Bilddaten werden mit Raster-Typen hinzugefügt.

Bilddaten werden mit Raster-Typen hinzugefügt.

Die Pfade zu den Bilddateien sind hart kodiert.

Die Pfade zu den Bilddateien sind hart kodiert.

Die Polygone können mit der ArcMap-Bearbeitungsumgebung bearbeitet werden.

Die Polygone können mit der ArcMap-Bearbeitungsumgebung bearbeitet werden.

Vergleich zwischen Mosaik-Dataset und .ISDef

Bereitstellung

Das Mosaik-Dataset wird direkt von ArcGIS Server mit der Image-Erweiterung als Image-Service bereitgestellt (eine zu ArcGIS Server hinzugefügte Lizenz, nicht eine separat installierte oder registrierte Komponente).

Die .ISDef muss verarbeitet werden, um die .ISCDef zu erstellen. Die ArcGIS Image Server-Komponenten (Server, Server Manager und Service-Provider) müssen installiert und bei ArcGIS Server registriert sein. Dann kann sie von ArcGIS Server als Image-Service veröffentlicht werden, oder die .ISCDef wird direkt von ArcGIS Image Server bereitgestellt.

Sie können einen Verbindung mit Image-Services in ArcGIS Desktop durch eine Verbindung zu ArcGIS Server herstellen. Es ist kein separater Client erforderlich.

Migrieren

Nachfolgend sind die Schritte aufgelistet, um die .ISDef zu einem Mosaik-Dataset zu migrieren:

Schritte:
  1. Erstellen Sie ein Mosaik-Dataset.
  2. Importieren Sie die .ISDef mithilfe des Werkzeugs Raster zu Mosaik-Dataset hinzufügen, das den Raster-Typ "Image-Service-Definition" verwendet.

    Zeigen Sie auf die Datei "ImageService.ISDef" im .ISDef-Ordner.

    Optional könnten Sie den Raster-Typ "Raster-Prozessdefinition" angeben und auf den Ordner zeigen, der die Raster-Prozessdefinitionsdateien (.RPDefs) enthält.

  3. Ändern Sie optional die Metadaten und Funktionen im Mosaik-Dataset, um sie an die Image-Service-Definition anzupassen.

    Die Metadaten und Prozesse, die für jedes Bild vorhanden sind, werden importiert, wenn die Daten hinzugefügt werden; auf die Image-Service-Definition angewendete Optionen werden jedoch nicht automatisch übertragen.

Wenn Sie die Image-Service-Definition zu einem Mosaik-Dataset migrieren, werden die in .RPDefs enthaltenen Informationen für jedes Raster importiert. Dies schließt die Prozesse (Funktionen), Footprint-Geometrie und Attribute ein. Alle Prozesse oder Einstellungen, die für die gesamte Image-Service-Definition festgelegt wurden, müssen für das Mosaik-Dataset neu definiert werden, z. B. Mosaik-Methoden-Einstellungen, Metadaten, Image-Service-Definitionsprozesse und Übertragungskomprimierungseinstellungen.

Sobald Sie die Raster hinzufügen, wie in Schritt 2 oben beschrieben, sollten Sie die Image-Service-Definition nicht länger benötigen. Die Service-Overviews oder abgeleitete Bilder, die Sie erstellt haben, werden jedoch neben der Image-Service-Definition (standardmäßig) gespeichert und werden jetzt vom Mosaik-Dataset aufgerufen; daher dürfen Sie diese Dateien nicht löschen.

Wenn Sie die .ISDef zu einem Mosaik-Dataset migrieren, müssen Sie ggf. auch die Pfade zur Quelle oder zu abgeleiteten Bildern aktualisieren. Sie können dies in ArcMap oder mit den Geoverarbeitungswerkzeugen durchführen, wie unter Reparieren der Pfade in einem Mosaik-Dataset beschrieben.

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7/10/2012