Funktionen, die die Eigenschaften eines "ST_Raster"-Werts zurückgeben
Für jede in diesem Thema aufgeführte Raster-Eigenschaft sind eine oder mehrere Funktionen vorhanden, mit denen Sie bestimmen können, ob das Raster über eine Eigenschaft verfügt oder welchen Wert eine Eigenschaft hat.
Diese Funktionen können eigenständig in SELECT-SQL-Anweisungen oder als Teil der Where-Klausel in einer UPDATE-Anweisung verwendet werden, um die zu aktualisierenden Werte zu beschränken. Alternativ dazu können Sie die Funktionen auch in eine SELECT-Anweisung als Teil eines Skripts einbinden, um eine Raster-Eigenschaft zu bestimmen, bevor Sie diese Eigenschaft ändern.
Beschreibung
Sie können allgemeine oder bestimmte Eigenschaften eines "ST_Raster"-Werts mithilfe der Funktion "describe" abrufen.
Wenn Sie die Funktion "describe" ohne Angabe von Argumenten verwenden, werden allgemeine Eigenschaften zurückgegeben. Alternativ dazu können Sie ein Argument in die Funktion "describe" einbinden, um eine bestimmte Eigenschaft abzurufen. Mögliche Argumente, die mit der Funktion "describe" verwendet werden können, sind "colormap" und "storage".
Wenn Sie das Argument "colormap" angeben, werden die allgemeinen Eigenschaften des "ST_Raster"-Werts und der Colormap-Index zurückgegeben, der auf das Raster angewendet wurde. Falls für den Raster-Wert keine Colormap vorhanden ist und Sie die Colormap beschreiben, erhalten Sie eine Fehlermeldung.
Beim Verwenden des Arguments "storage" werden zusätzlich zu den allgemeinen Raster-Eigenschaften die folgenden Informationen zurückgegeben:
- Minimalwerte innerhalb jedes Bands und jeder Pyramidenebene
- Maximalwerte innerhalb jedes Bands und jeder Pyramidenebene
- Mittelwert jedes Bands und jeder Pyramidenebene
- Standardabweichung der Pixelwerte jedes Bands und jeder Pyramidenebene
- Gesamtzahl der Pixel im Raster-Wert
- Komprimierte Größe des Raster-Werts unterteilt nach Band und Pyramidenebene
Pixelwert
Die folgenden Pixelwerte werden für "ST_Raster"-Spalten unterstützt:
- 1bit: 1-Bit-Daten
- 4bit: 4-Bit-Daten
- uint8: 8-Bit-Ganzzahl (ohne Vorzeichen)
- int8: 8-Bit-Ganzzahl (mit Vorzeichen)
- uint16: 16-Bit-Ganzzahl (ohne Vorzeichen)
- int16: 16-Bit-Ganzzahl (mit Vorzeichen)
- uint32: 32-Bit-Ganzzahl (ohne Vorzeichen)
- int32: 32-Bit-Ganzzahl (mit Vorzeichen)
- float: Gleitkommazahl mit einfacher Genauigkeit
- double: Gleitkommazahl mit doppelter Genauigkeit
Verwenden Sie die "ST_Raster"-Funktion "getPixelType", um zu bestimmen, über welche Pixelwerte ein bestimmter "ST_Raster"-Wert verfügt.
Statistiken
Wenn für einen Raster-Wert eine Statistik vorhanden ist, kann ArcGIS Desktop das Raster beim Rendern strecken, damit es besser zu sehen ist. Die Raster-Statistik ist auch erforderlich, um Geoverarbeitungswerkzeuge mit Raster zu verwenden.
Um zu ermitteln, ob für einen "ST_Raster"-Wert eine Statistik berechnet wird, verwenden Sie die "ST_Raster"-Funktion "hasStats".
Sie können die Funktion "hasStats" auch in der Where-Klausel einer UPDATE-Anweisung verwenden, um die Aktualisierung nur auf die Raster zu beschränken, die keine Statistik aufweisen, oder nur auf die Datensätze, für die eine Statistik berechnet wird.
Komprimierung
Die folgenden Komprimierungstypen können für "ST_Raster"-Werte verwendet werden:
- NONE: Zum Speichern der Daten wurde keine Komprimierung verwendet.
- LZ77: LZ77 verwendet eine Längenkomprimierung, die verlustfrei ist und am besten für Daten mit niedriger Variabilität geeignet ist oder wenn keine anderen Komprimierungsalgorithmen verwendet werden können.
- JPEG: JPEG steht für Joint Photographic Experts Group, den Ausschuss, der den Komprimierungsstandard entwickelt hat. JPEG ist ein verlustbehafteter Komprimierungstyp. Die JPEG-Komprimierung kann nur auf 8-Bit-Daten angewendet werden, die keinen Colormap-Index haben.
- JP2: Hierbei handelt es sich um den auf einem Wavelet basierenden Komprimierungstyp JPEG 2000. Dieser Komprimierungstyp kann auf 8-Bit- oder 16-Bit-Daten angewendet werden.
Sie können die Funktion "getCompressionType" verwenden, um zu ermitteln, welche Art der Komprimierung auf einen "ST_Raster"-Wert angewendet wurde.
Am häufigsten wird die LZ77-Komprimierung verwendet. Für Dreiband-Raster-Daten mit 8 Bit oder Graustufendaten mit hoher Variabilität wird jedoch die JPEG-Komprimierung verwendet. Normalerweise ist die JPEG2000-Komprimierung für 16-Bit-Daten reserviert.
Typ der Pyramideninterpolation
Die Pyramideninterpolation ist ein Algorithmus, der beim Erstellen von Pyramiden für einen Raster-Wert angewendet wird. Bei der Interpolation werden Werte für Zellen in einem Raster-Wert basierend auf anderen Raster-Werten vorhergesagt.
In Verbindung mit "ST_Raster"-Werten werden drei Typen von Pyramideninterpolation verwendet: nächster Nachbar, bilinear und bikubisch. Mithilfe der Funktion "getInterpolationType" können Sie bestimmen, welcher Typ von Interpolation beim Erstellen einer Pyramide für einen bestimmten "ST_Raster"-Wert verwendet wurde.
Die bilineare Interpolation wird am häufigsten verwendet, weil sie ein glatteres Bild ergibt. Bei der bilinearen Interpolation werden die Pixelwerte der Vorgängerebene jedoch nicht beibehalten. Außerdem kann sie nicht für Daten verwendet werden, die über eine Colormap verfügen, und sie sollte nicht für Pixeldaten mit weniger als 8 Bit verwendet werden.
Anstelle der bilinearen Interpolation wird in der Regel die Pyramideninterpolation "Nächster Nachbar" genutzt.
Falls keine Pyramide für den Raster-Wert vorhanden ist, den Sie mit der Funktion "getInterpolationType" abfragen, wird ein Nullwert zurückgegeben.
Interleave-Typ
Interleave-Typen sind Schemas zum Speichern der tatsächlichen Pixelwerte eines Bildes.
"ST_Raster" unterstützt die Interleave-Typen "Band Interleaved by Pixel (BIP)" und "Band Sequential (BSQ)". Mithilfe der Funktion "getInterleaveType" können Sie ermitteln, welcher Typ für einen bestimmten "ST_Raster"-Wert verwendet wurde.