Überlegungen bei der Erstellung von Karten für ArcGIS Server

Damit eine Karte auf dem Server verfügbar ist, müssen Sie die Karte in ArcMap erstellen, sie auf dem ArcGIS Server veröffentlichen und dann den resultierenden Karten-Service verwenden. Für einen Großteil der Vorgänge, die Sie mit ArcGIS Server ausführen können, ist in der ursprünglichen Erstellungsphase etwas Vorbereitung erforderlich. Dieses Thema umfasst Fragen, die Sie beim Erstellen einer Karte in Betracht ziehen können, die Sie auf ArcGIS Server veröffentlichen möchten.

Allgemeine Tipps

Die folgenden Tipps sind wichtig für alle Kartendokumente, die auf ArcGIS Server veröffentlicht werden:

Kann die Karte für hohe Performance gecacht werden?

Wenn die Karte Daten enthält, die sich mit großer Wahrscheinlichkeit nicht ändern, sollten Sie das Cachen der Karte für hohe Performance in Betracht ziehen. Wenn Sie die Karte cachen, erstellen Sie einen Satz von vorab gerenderten Kartenbildern bei bestimmten Maßstabsebenen. Das tatsächliche Caching erfolgt, nachdem Sie die Karte als Service veröffentlicht haben. Wenn Sie jedoch wissen, dass Sie die Karte cachen werden, beeinflusst dies den Kartenerstellungsprozess. Sie möchten die Karte so erstellen, dass sie bei allen Maßstäben, die Sie cachen werden, gut aussieht. Sie können alle kartografischen Werkzeuge ohne Auswirkung auf die Performance verwenden, da die gecachten Kacheln nur Bilder der Daten sind; das tatsächliche Rendering und die Label-Engines werden nach dem Erstellen des Caches nicht verwendet.

Wenn Sie die Karte nicht cachen können, beeinträchtigen das Rendering und die Label-Engines die Performance des Karten-Service.

Weitere Informationen zum Karten-Caching

Performance-Tipps für nicht gecachte Karten

Sie sollten immer dann einen Karten-Cache erstellen, wenn es angemessen ist. Wenn Sie jedoch große Mengen von Daten haben, die sich häufig ändern, können Sie möglicherweise keinen Karten-Cache erstellen und beibehalten. In diesem Fall können Sie anhand der folgenden Tipps die Performance der Karte verbessern. Durch Analysieren der Karte mit der Werkzeugleiste Karten-Service-Publishing können Sie schnell einige verbesserungswürdige Bereiche in Ihrem Kartendokument identifizieren.

  • Legen Sie maßstabsabhängiges Rendering für Daten-Layer fest – Verwenden Sie maßstabsabhängiges Rendering, um sicherzustellen, dass nicht benötigte Layer nicht gezeichnet werden, wenn die Anzeige der Karte verkleinert wird. Datenintensive oder ausführliche Layer sind möglicherweise nur dann besser geeignet, wenn die Karte auf einen größeren Maßstab vergrößert wird.

  • Entfernen Sie nicht verwendete Layer und Datenrahmen – Überprüfen Sie das Seitenlayout und die Datenansichten, und stellen Sie sicher, dass das Kartendokument keine Datenrahmen und Layer aufweist, die nicht dem Zweck der Karten dienen. Wenn die Seitenlayout-Ansicht beispielsweise Datenrahmen enthält, die in keiner Anwendung angezeigt werden, die den Service verwendet, entfernen Sie die Datenrahmen.

  • Verwenden Sie Definitionsabfragen angemessen – Eine Definitionsabfrage kann als Filter fungieren, um die Datenmenge in der Karte einzuschränken und zu bewirken, dass sie schneller gezeichnet wird. Wenn Sie beispielsweise eine Karte eines Bundeslandes zeichnen und die Feature-Class Daten für das gesamte Land enthält, können Sie mithilfe einer Definitionsabfrage nur die Features anzeigen, die innerhalb der Grenzen des Bundeslandes liegen. Beachten Sie, dass einige komplexe Abfragen tatsächlich eine negative Auswirkung auf die Performance haben können.

  • Vereinfachen Sie die Layer-Symbologie – Bei MXD-basierten Karten-Services kann das Zeichnen von komplexen Symbolen viel länger dauern als mit einfachen Symbolen. Verwenden Sie, wenn möglich, einfache Linien- und Füllsymbole, und vermeiden Sie Symbologie, die mehrere Layer, komplizierte Strichmuster, Querstriche oder Umrisse enthält. Die Darstellungs-Performance kann auch durch Symbole für Straßenschilder beeinträchtigt werden.

    Wenn Sie ein Bildfüllsymbol verwenden, können Sie die Performance durch Verwendung einer EMF-Datei anstelle einer BMP-Datei verbessern.

    Eine einfache Möglichkeit zur Vereinfachung einiger Symbole in der Karte besteht darin, den Style ESRI_Optimized zu verwenden. Dieser Style enthält sowohl Liniensymbole als auch Füllsymbole, die eine bessere Performance bieten und trotzdem annähernd identisch mit den entsprechenden Symbolen im Esri Standard-Style dargestellt werden. Im Thema Organisieren von Style-Inhalten in der ArcGIS Desktop-Hilfe finden Sie weitere Informationen zur Verwendung dieses Styles.

    TippTipp:

    Verwenden Sie, wenn möglich, eine Karten-Service-Definitionsdatei (MSD) anstelle einer MXD-Datei zur Veröffentlichung des Service. MSD-basierte Services nutzen eine optimierte Drawing-Engine, die in der Lage ist, sowohl einfache, als auch komplexe Symbole schnell zu rendern. Sie müssen nicht alle Symbole vereinfachen, wenn Sie eine MSD-Datei verwenden.

    Wenn Sie einen gecachten Karten-Service erstellen, wirkt sich das Vereinfachen der Karte nicht auf die Geschwindigkeit der Bereitstellung der fertigen Karte aus; es wirkt sich nur auf die Geschwindigkeit der Cache-Erstellung aus. Wenn das Erstellen des Caches bereits verhältnismäßig lange dauert, müssen Sie sich um Symbolvereinfachung keine Sorgen machen.

  • Verwenden Sie Annotations statt Beschriftungen – Da der Computer bei Beschriftungen Entscheidungen im Hinblick auf die Platzierung treffen muss, ist die Verwendung eines Annotation-Layers in der Regel schneller.

  • Vereinfachen Sie Beschriftungen – Wenn die Karte Beschriftungen enthält, verwenden Sie Gewichtungen für Konflikte zwischen Beschriftungen und Features sparsam. Die Performance wird auch durch Halos, Versätze und andere Beschriftungseffekte beeinträchtigt.

  • Legen Sie maßstabsabhängiges Rendering für Daten-Layer fest – Wenn die Anzeige einer Karte verkleinert wird, müssen mehr Beschriftungen gezeichnet werden. Dies nimmt Zeit in Anspruch. Untersuchen Sie das Kartendokument, und ermitteln Sie, ob einige Beschriftungen bei einem kleineren Maßstab möglicherweise nicht gezeichnet werden müssen.

  • Verwenden Sie dasselbe Koordinatensystem für die Daten und die Karte – Wenn die Quelldaten und das Kartendokument unterschiedliche Koordinatensysteme aufweisen, müssen die Daten on-the-fly projiziert werden; dadurch wird die Performance beeinträchtigt. Verwenden Sie für optimale Performance dasselbe Koordinatensystem sowohl für die Daten als auch für das Kartendokument. Wenn dies nicht möglich ist, stellen Sie sicher, dass entsprechende geographische Transformationen auf die Layer angewendet werden, die on-the-fly projiziert werden müssen.

Werden Sie diese Karte mit dem Web ADF-Editor-Task verwenden?

Wenn Sie diese Karte in einer Web ADF-Bearbeitungsanwendung verwenden, gibt es einige Dinge, die Sie während des Kartenerstellungsprozesses ausführen können, um zu beeinflussen, wie der Task aussieht und sich verhält.

Am wichtigsten ist, dass die editierbaren Layer in der Karte aus einer ArcSDE-Geodatabase stammen, die mit dem Editor-Task verwendet werden soll. Bei kleinen Bereitstellungen kann dies ArcSDE sein, das Microsoft SQL Server Express verwendet; bei größeren Bereitstellungen kann dies ArcSDE mit einem Unternehmens-RDBMS, wie z. B. Oracle, sein. Andere Layer in der Karte, die nicht bearbeitet werden, müssen aus einer ArcSDE-Geodatabase stammen.

Verwenden Sie Symbole, die auf Einzelwerten basieren, wenn Sie möchten, dass der Benutzer des Editor-Tasks den zu erstellenden Feature-Typ schnell auswählen kann. Die Symbole im Einzelwert-Renderer werden in den Schaltflächen des Editor-Tasks widergespiegelt.

Das Bild oben zeigt, wie der Editor-Task aussieht, wenn auf den Gebäude-Layer der Karte ein eindeutiger Einzelwert-Renderer angewendet wird. Der Renderer basiert auf einem Gebäudetypfeld. Der Task macht Schaltflächen für das Erstellen der einzelnen Gebäudetypen verfügbar. Durch Klicken auf die grüne Schaltfläche können die Benutzer beispielsweise ein Wohngebäude erstellen.

Eine andere Möglichkeit der Unterstützung von Benutzern des Editor-Tasks besteht darin, die Datasets so zu konfigurieren, dass sie Attributdomänen verwenden. Wenn Sie eine Domäne in einem Feld verwenden, kann der Benutzer des Tasks den Wert mithilfe einer Dropdown-Liste ausfüllen, anstatt den Wert einzugeben. Diese Dropdown-Listen sind hilfreich, wenn Sie Attribute schnell eintragen und Fehler bei der Dateneingabe verhindern möchten. In der Abbildung unten ist eine Dropdown-Liste dargestellt, die im Editor-Task angezeigt wird, wenn eine Domäne für das Straßenklassenfeld verwendet wird.

Werden Sie die Karte mit Geoverarbeitung in einer Webanwendung verwenden?

Wenn Sie Geoverarbeitung in einer Webanwendung ausführen, können Sie wählen, ob Sie einen verknüpften Karten-Service angeben möchten, der die Symbologie für die Task-Eingaben und die Task-Ausgaben bestimmt. Hierfür müssen Sie das Modell in ArcToolbox auswählen und es in das ArcMap-Inhaltsverzeichnis ziehen, wo es ein Werkzeug-Layer wird. Sie können die Eingabe- und die Ausgabesymbole des Werkzeug-Layers festlegen, bevor Sie den Service veröffentlichen.

Wenn Sie der Karte keinen Werkzeug-Layer hinzufügen und die Karte in einer Geoverarbeitungs-Webanwendung verwenden, werden die Ergebnisse auf dem Client gezeichnet. Bei dieser Methoden können Sie keine komplexen Symbole verwenden.

Eine ausführliche Besprechung des Web ADF-Geoverarbeitungs-Tasks und des Zeichnens der Ergebnisse auf dem Server (und nicht auf dem Client) finden Sie im Lernprogramm: Veröffentlichen eines Geoverarbeitungs-Service.

Werden Sie verteilte Geodatabase-Vorgänge mit dieser Karte auf dem Server ausführen?

Wenn Sie die ArcMap-Werkzeugleiste Verteilte Geodatabase mit diesem Karten-Service verwenden möchten, müssen Sie einen Geodatabase-Layer einschließen, wenn Sie die Karte erstellen. Wenn Sie die Karte als Service veröffentlichen, können Sie die Funktion "Geodaten-Zugriff" aktivieren. Dadurch wird ein verknüpfter Geodaten-Service mit demselben Namen erstellt. Wenn sowohl die Karte als auch die Geodaten-Services ausgeführt werden, können Sie eine Datenextraktion und -replikation auf dem Server ausführen, der die ArcMap-Schnittstelle verwendet.

Werden Sie eine Netzwerkanalyse mit dieser Karte auf dem Server ausführen?

Wenn Sie diese Karte für eine Netzwerkanalyse auf dem Server verwenden werden, müssen Sie einen Netzwerkanalyse-Layer einschließen, der auf ein Netzwerk-Dataset verweist. Wenn Sie den Karten-Service veröffentlichen, haben Sie die Möglichkeit, die Funktion "Netzwerkanalyse" zu aktivieren. Dadurch wird ein Web-Service zum Ausführen der Netzwerkanalyse-Tasks in der Karte erstellt.

Werden Sie diese Karte auf einem mobilen Gerät anzeigen?

Mit der Funktion "Mobiler Datenzugriff" können Sie den Inhalt eines Karten-Service zur Anzeige auf einem mobilen Gerät extrahieren. Wenn Sie wissen, dass die Karte auf einem mobilen Gerät angezeigt wird, gestalten Sie sie einfach. Sie sollten eine Generalisierung der Daten erwägen, z. B. die Polygonglättung und eine reduzierte Rasterauflösung für Hintergrund- oder Referenz-Layer. Auf diese Weise kann die Karte schneller gezeichnet werden.

Möchten Sie, dass Copyrightinformationen in Webanwendungen, die Sie mit dieser Karte erstellen, sichtbar ist?

Wenn Manager eine Web Mapping-Anwendung erstellt, wird im Kartendokument nach Copyrightinformationen gesucht. Wenn Copyrightinformationen gefunden werden, wird ein Link in der Ecke der Karte angezeigt, auf den der Benutzer klicken kann, um die Urheberrechtshinweise in einem unverankerten Fenster anzuzeigen. Wenn Sie möchten, dass Copyrightinformationen auf diese Art und Weise verfügbar sind, müssen Sie die Eigenschaften für den Datenrahmen oder den Layer in ArcMap anzeigen. Klicken Sie auf die Registerkarte Allgemein, und geben Sie die Copyrightinformationen in das Textfeld Quellennachweis ein.

Wenn Sie die Karte in REST-basierten Anwendungen verwenden, die mit der ArcGIS API for JavaScript, Flex oder Silverlight erstellt wurden, sollten Sie eine Beschreibung eingeben. Die Beschreibung ist im Services-Verzeichnis verfügbar und kann von REST-basierten Anwendungsentwicklern verwendet werden, um eigene Bestätigungs- und Informationsfenster zu implementieren. Durch die Beschreibung wird auch das Suchen nach dem Service vereinfacht.

Wie sollen die Beschreibungen der Layer-Namen und der Karten-Features im Inhaltsverzeichnis der Webanwendung aussehen?

Die Beschreibungen der Layer-Namen und der Karten-Features im Inhaltsverzeichnis der Webanwendung spiegeln alle Beschreibungen der Layer-Namen und der Karten-Features wider, die Sie im Inhaltsverzeichnis von ArcMap eingegeben haben. Die Überschrift ist im Inhaltsverzeichnis der Web Mapping-Anwendung nicht verfügbar, es wird jedoch der Service-Name angezeigt. Einen Vergleich des ArcMap-Inhaltsverzeichnisses und des Web ADF-Inhaltsverzeichnisses finden Sie in den folgenden Abbildungen.


7/10/2012