Konfigurationsschlüsselwörter für File-Geodatabases

Wenn Sie ein Dataset in einer File-Geodatabase erstellen, können Sie ein Konfigurationsschlüsselwort auswählen, um festzulegen, wie die Daten gespeichert werden. Jedes Schlüsselwort optimiert die Speicherung für einen bestimmten Datentyp und führt zu leichten Verbesserungen der Speichereffizienz und Leistung. Es sind sieben Schlüsselwörter verfügbar. Diese Schlüsselwörter können nicht angepasst werden.

In den meisten Fällen geben Sie das Schlüsselwort DEFAULTS an, wann Sie eine Feature-Class oder ein Raster in einer File-Geodatabase erstellen. DEFAULTS kann in den meisten Fällen verwendet werden. Zu den einzigen Ausnahmen zählen folgende:

Wenn Sie kein Konfigurationsschlüsselwort angeben, wird DEFAULTS verwendet.

Schlüsselwort

Auswirkung auf die Datenspeicherung

DEFAULTS

Speichert Daten bis zu 1 TB.

Text wird im UTF8-Format gespeichert.

TEXT_UTF16

Speichert Daten bis zu 1 TB.

Text wird im UTF16-Format gespeichert.

MAX_FILE_SIZE_4GB

Beschränkt die Datengröße auf 4 GB.

Text wird im UTF8-Format gespeichert.

MAX_FILE_SIZE_256TB

Speichert Daten bis zu 256 TB.

Text wird im UTF8-Format gespeichert.

GEOMETRY_OUTOFLINE

Speichert Daten bis zu 1 TB.

Text wird im UTF8-Format gespeichert.

Speichert das Geometrie-Attribut getrennt von den nicht räumlichen Attributen in einer eigenen Datei.

BLOB_OUTOFLINE

Speichert Daten bis zu 1 TB.

Text wird im UTF8-Format gespeichert.

Speichert BLOB-Attribute getrennt von den anderen Attributen in einer eigenen Datei.

GEOMETRY_AND_BLOB_OUTOFLINE

Speichert Daten bis zu 1 TB.

Text wird im UTF8-Format gespeichert.

Speichert Geometrie- und BLOB-Attribute getrennt von den anderen Attributen in eigenen Dateien.

Für Datasets in File-Geodatabases verfügbare Konfigurationsschlüsselwörter

Speicherung von Text: UTF8 und UTF16

UTF8 ist das effizienteste Speicherformat für Textdaten in Englisch, anderen westeuropäischen Sprachen und allen weiteren Sprachen, die mit dem lateinischen Alphabet geschrieben werden, beispielsweise Polnisch, Türkisch oder Indonesisch. Bei einer Kodierung in UTF8 werden lateinische Buchstaben ohne diakritische Zeichen in 1 Byte sowie lateinische Buchstaben mit diakritischen Zeichen und alle anderen Zeichen, die nicht zum lateinischen Alphabet gehören, in 2 bis 6 Bytes gespeichert. Da bei UTF8 die überwiegende Mehrzahl der Textzeichen in nur 1 Byte gespeichert werden, sind die Speicherplatzanforderungen geringer, sodass sich die Abfrageleistung für diese Sprachen verbessert.

UTF16 bildet das effizienteste Speicherformat, wenn die Textdaten in einer Sprache vorliegen, die nicht mit dem lateinischen Alphabet geschrieben wird, beispielsweise Chinesisch, Japanisch, Koreanisch, Russisch, Griechisch oder Arabisch. Für diese Sprachen werden in diesem Format 2 Bytes pro Zeichen verwendet. Für die Darstellung desselben Zeichens in UTF8 sind möglicherweise bis zu 6 Bytes erforderlich. Dies würde zu größerem Speicherplatzbedarf und etwas geringerer Abfrageleistung für diese Sprachen führen. Diese Textspeichermethode ist nur mit dem Schlüsselwort TEXT_UTF16 verfügbar, das mit einer Größenbeschränkung auf 1 TB verbunden ist.

MAX_FILE_SIZE_4GB

Bei diesem Schlüsselwort werden Datasets mit weniger als 4 GB etwas effizienter als mit dem Schlüsselwort DEFAULTS gespeichert. Die Speicherplatzeinsparung ist mit 1 Byte pro Datensatz oder etwa 1 MB pro Million Datensätze jedoch relativ unbedeutend. Zum Beispiel werden alle Straßen in Kalifornien (2.092.079 Datensätze) mit dem Schlüsselwort DEFAULTS in 312 MB sowie auch mit dem Schlüsselwort MAX_FILE_SIZE_4GB in 310 MB gespeichert.

Bei der Verwendung dieses Schlüsselwortes sind Datasets auf eine maximale Größe von 4 GB beschränkt. Geben Sie es daher nur an, wenn Sie wissen, dass eine Feature-Class oder ein Raster-Dataset stets kleiner als diese Größe sein wird.

MAX_FILE_SIZE_256TB

Wenn Sie das Konfigurationsschlüsselwort MAX_FILE_SIZE_256TB angeben, können Sie ein Dataset mit einer maximalen Größe von 256 TB erstellen. Dieses Schlüsselwort geben Sie in der Regel nur zum Speichern von großen Raster-Datasets an.

HinweisHinweis:

Sie können Datasets dieser Größe zwar in einer File-Geodatabase speichern, müssen jedoch sicherstellen, dass Sie über genügend Festplattenspeicherplatz verfügen.

In-Line- und Out-of-Line-Speicherung

Bei der In-Line-Speicherung werden alle Attribute in der gleichen Datei oder virtuellen Tabelle in der File-Geodatabase gespeichert. Bei der Out-of-Line-Speicherung werden die Daten in einem anderen Objekt gespeichert.

Wenn Sie für alle Daten die In-Line-Speicherung verwenden, werden diese in den Speicher geladen, wenn Sie die Feature-Class abfragen oder Änderungen darin vornehmen. Wenn die Feature-Class Attribute mit einem großen Speicherbedarf enthält, kann das Laden in den Speicher sehr lange dauern, und Sie benötigen einen größeren Puffer zur In-Memory-Speicherung.

Geometrie- und BLOB-Attributtypen haben das Potenzial zur Speicherung großer Datenmengen. Wenn viele der Features in der Feature-Class z. B. Tausende von Stützpunkten enthalten, ist es sinnvoll, die Out-of-Line-Speicherung für die Geometrie zu verwenden. Dasselbe gilt bei großen Attributdaten (mehrere Textspalten oder große BLOB-Spalten). Bei der Out-of-Line-Speicherung der Geometrie werden nicht alle Attributdaten automatisch in den Speicher geladen, wenn Sie auf die Geometrie zugreifen. Wenn Sie für Geometrie- und/oder BLOB-Typen die Out-of-Line-Speicherung verwenden, werden diese Daten nur bei einer entsprechenden Anwendungsanforderung in den Speicher geladen. Wenn Sie z. B. Features in ArcMap auf Grundlage des BLOB-Werts auswählen, werden die BLOB-Attribute in den Speicher geladen.

Wenn die Feature-Class große BLOB-Attribute enthält, können Sie beim Erstellen der Feature-Class das Schlüsselwort BLOB_OUTOFLINE angeben. Auf diese Weise werden BLOB-Attribute nur auf Abfrage geladen.

HinweisHinweis:

Zur Leistungsoptimierung wird das Schlüsselwort GEOMETRY_AND_BLOB_OUTOFLINE beim Erstellen von Terrain-Datasets immer verwendet. Diese softwareinterne Einstellung kann nicht geändert werden.


7/10/2012