Parameter für ArcSDE-XML in SQL Server

Die XML-Parameter in der Tabelle "SDE_dbtune" beeinflussen, wie in einer XML-Spalte in ArcSDE veröffentlichte Dokumente gespeichert und durch die Datenbank indiziert werden. Sie sollten die Informationen zu XML-Parametern beachten, bevor Sie eine XML-Spalte erstellen.

Die Parameter XML_IDX_FULLTEXT_CAT und XML_IDX_FULLTEXT_UPDATE_METHOD wirken sich auf den Volltextkatalog in SQL Server aus.

Wenn in der XML-Spalte Dokumente gespeichert werden, die nicht in Englisch abgefasst sind, sollten Sie zusätzlich zur Überprüfung der Spracheinstellungen in der Datenbank auch die Informationen zum Parameter XML_IDX_FULLTEXT_LANGUAGE überprüfen. Wenn Sie die Standardwerte für diese SDE_dbtune-Parameter ändern müssen und die XML-Spalte mit einem ArcIMS-Metadaten-Service verknüpft ist, müssen die Änderungen für das Schlüsselwort DEFAULTS vorgenommen werden. Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt "XML_IDX_FULLTEXT_LANGUAGE" am Ende dieses Themas.

XML_IDX_FULLTEXT_CAT

Der Wert des Parameters "XML_IDX_FULLTEXT_CAT" muss mit dem Namen des Volltextkatalogs übereinstimmen, den Sie in der Datenbank erstellt haben. Wenn der Name des Volltextkatalogs abweicht, müssen Sie zur Herstellung einer Übereinstimmung den SDE_dbtune-Wert aktualisieren. Informationen für multiple und einzelne Spatial-Database-Modelle folgen:

• Multiples Spatial-Database-Modell

  Eine multiple Spatial-Database-Instanz in ArcSDE besteht aus einer ArcSDE-Instanz, einer Datenbank mit dem Namen "sde" und einer oder mehreren Datenbanken mit räumlichen Daten, die von der sde-Datenbank abhängig sind. Wenn Sie eine multiple Spatial-Database-Instanz in ArcSDE haben, müssen alle Spatial-Databases, die eine XML-Spalte in ArcSDE beinhalten, ihren eigenen Volltextkatalog aufweisen. Da sich in dieser Konfiguration jede Spatial-Database auf die zentralen SDE_dbtune-Einstellungen bezieht, muss jeder Name des Volltextkatalogs mit dem Wert des SDE_dbtune-Parameters XML_IDX_FULLTEXT_CAT übereinstimmen.

• Einzelnes Spatial-Database-Modell

  Wenn Sie eine einzelne Spatial-Database-Instanz in ArcSDE haben (wobei es pro ArcSDE-Instanz eine SQL Server-Datenbank gibt), muss der Name des Volltextkatalogs in jeder Datenbank mit dem Wert des Parameters XML_IDX_FULLTEXT_CAT in dieser Datenbank übereinstimmen. Jede Spatial-Database kann über einen anderen Namen für ihren Volltextkatalog verfügen.

Unterschiedliche XML-Spalten können mit unterschiedlichen Volltextkatalogen verknüpft werden. Verwenden Sie unterschiedliche Volltextkataloge für XML-Spalten mit Dokumenten, die häufig bzw. selten geändert werden. Lesen Sie dazu auch die Empfehlungen von Microsoft.

Beispiel: Wenn Sie einen ArcIMS-Metadaten-Service mit Dokumenten haben, die regelmäßig aktualisiert werden, und einen ArcIMS-Ortsverzeichnis-Metadaten-Service mit Ortsnamen, die nur selten aktualisiert werden, ordnen Sie die mit diesen beiden Services verknüpften XML-Spalten unterschiedlichen Volltextkatalogen zu. Erstellen Sie in der Datenbank einen zweiten Volltextkatalog, wie z. B. IMS_GAZETTEER_CAT. Erstellen Sie dann ein benutzerdefiniertes DBTUNE-Schlüsselwort, wie z. B. IMS_GAZETTEER. Fügen Sie diesem Schlüsselwort den Parameter XML_IDX_FULLTEXT_CAT mit dem Wert IMS_GAZETTEER_CAT hinzu. Erstellen Sie einen Verweis auf dieses benutzerdefinierte Schlüsselwort, wenn Sie den Ortsverzeichnis-Service erstellen.

"XML_IDX_FULLTEXT_UPDATE_METHOD"

Wie oft und mit welcher Methode der Volltextkatalog in der Datenbank aktualisiert wird, hängt ab von der Menge und Häufigkeit von Änderungen an in der XML-Spalte veröffentlichten Dokumenten, von den verfügbaren Hardwareressourcen der Datenbank und davon, ob es wichtig ist, dass ein neu veröffentlichtes Dokument sofort für eine Suche zur Verfügung steht.

Dokumente können nur durch eine Suche gefunden werden, wenn Sie durch die Datenbank indiziert wurden, d. h., sobald der Volltextkatalog aktualisiert wurde. Der Parameter XML_IDX_FULLTEXT_UPDATE_METHOD in der Tabelle "SDE_dbtune" bestimmt, wie und wann der Volltextkatalog aktualisiert wird.

Standardmäßig ist der Parameter XML_IDX_FULLTEXT_UPDATE_METHOD auf CHANGE_TRACKING BACKGROUND eingestellt. Durch das "Change tracking" (Änderungen nachverfolgen) werden bei einer Aktualisierung des Volltextkatalogs nur die Dokumente indiziert, die seit der letzten Aktualisierung hinzugefügt wurden. Esri empfiehlt, bei Ihrem Volltextkatalog immer diese Einstellung vorzunehmen. Durch die Einstellung BACKGROUND (Hintergrund) erhält die Datenbank die Anweisung, die Aktualisierung des Volltextkatalogs mit einem Hintergrundprozess durchzuführen. Wenn der Parameter in CHANGE_TRACKING MANUAL geändert wird, muss der Volltextkatalog manuell aktualisiert werden.

In der Regel wird durch die Einstellung CHANGE_TRACKING BACKGROUND eine bessere Gesamtleistung der Datenbank erzielt. Aktualisierungen im Hintergrund werden beeinflusst durch die verfügbaren Ressourcen auf dem Datenbankserver, die Priorität des Hintergrundprozesses und durch andere Vorgänge in der Datenbank. Manuelle Aktualisierungen haben eine höhere Priorität in der Datenbank und sind daher eventuell schneller. Sie beeinträchtigen jedoch die Suchleistung und andere Vorgänge in der Datenbank. Aktualisierungen des Volltextkatalogs sollten durchgeführt werden, wenn der Datenbank-Datenverkehr gering ist, z. B. nachts. Sie können die Werkzeuge der Datenbank von SQL Server verwenden, um Aktualisierungen des Volltextkatalogs zeitlich festzulegen.

XML_IDX_FULLTEXT_LANGUAGE

Wenn in Ihrem Metadaten-Service Dokumente gespeichert werden, die nicht in der Standardsprache abgefasst sind, müssen Sie u. U. den Parameter XML_IDX_FULLTEXT_LANGUAGE in der Tabelle "SDE_dbtune" einstellen. Der Parameter XML_IDX_FULLTEXT_LANGUAGE dient zur Festlegung der Sprache für die linguistische Analyse der Spalte, die im Volltextkatalog indiziert wird. Diese Einstellung wirkt sich auf Eigenschaften wie die Wörtertrennung und die zu ignorierenden Wörter (z. B. Artikel) aus. Wenn Sie die Sprache für die linguistische Analyse nicht richtig einstellen – wenn die veröffentlichten Dokumente beispielsweise auf Japanisch verfasst wurden, die Sprache der Spalte jedoch auf Englisch festgelegt ist, wird der Text nicht richtig indiziert, und es treten Probleme bei der Suche nach Dokumenten auf.

Wenn Sie eine lokalisierte Version von SQL Server verwenden, ist die Standardsprache für Volltext auf die Sprache des Servers festgelegt. Wenn Sie z. B. eine japanische Version von SQL Server verwenden, sollte die Sprache der Datenbank, des Volltextkatalogs und der zu indizierenden Spalte Japanisch sein, da die Volltext-Sprachoption standardmäßig auf Japanisch eingestellt ist. Es sollte nicht notwendig sein, den Wert des Parameters "XML_IDX_FULLTEXT_LANGUAGE" in der Tabelle "SDE_dbtune" zu ändern.

Wenn Sie eine internationale Version von SQL Server verwenden, ist die Standardsprache für Volltext auf US-Englisch festgelegt. Selbst wenn Sie die Sprache der Datenbank und des Volltextkatalogs auf Japanisch einstellen, ist die Standardsprache für die linguistische Analyse der zu indizierenden Spalte auf US-Englisch festgelegt.

Stellen Sie den Parameter "XML_IDX_FULLTEXT_LANGUAGE" in der Tabelle "SDE_dbtune" auf den entsprechenden Wert für die Sprache der veröffentlichten Dokumente ein; dieser Wert wird verwendet, um die Sprache der Spalte festzulegen. In den Installationsschritten rufen Sie die Ansicht "sys.fulltext_languages" ab, um zu ermitteln, welche Sprachen von Ihrer SQL Server-Version unterstützt werden. Legen Sie den Parameter XML_IDX_FULLTEXT_LANGUAGE entweder auf die ID oder auf den Namen einer der unterstützten Sprachen fest. Sie können z. B. 1036 oder "French" angeben, um Ihre XML-Dokumente in dieser Sprache zu indizieren.

Wenn eine Spalte auf eine bestimmte Sprache in einer internationalen SQL Server-Version festgelegt ist, können Sie sowohl Dokumente in dieser Sprache als auch englische Dokumente veröffentlichen und suchen. Wenn die XML-Spalte Dokumente in vielen Sprachen oder in einer nicht unterstützten Sprache enthält, sollte die Sprache der zu indizierenden Spalte auf "neutral" festgelegt werden. Bei einigen Texten kann es dann jedoch zu Problemen bei der Suche kommen.

Verwenden Sie den administrativen Befehl "sdedbtune", um den Parameter XML_IDX_FULLTEXT_LANGUAGE in einer über ArcGIS Server Enterprise lizenzierten ArcSDE-Geodatabase zu ändern. Nähere Informationen zur Verwendung des Befehls "sdedbtune" finden Sie in der "ArcSDE Administration Command Reference".

Um den Parameter XML_IDX_FULLTEXT_LANGUAGE in einer über ArcGIS Server Workgroup lizenzierten ArcSDE-Geodatabase zu ändern, müssen Sie das Dienstprogramm "WorkgroupXMLLanguage.exe" auf dem Computer installieren und ausführen, auf dem SQL Server Express installiert ist. Informationen zu dieser ausführbaren Datei und ihrer Verwendung finden Sie in der ArcIMS-Hilfe.

Weitere Informationen zur linguistischen Analyse und Sprachunterstützung finden Sie in der Online-Hilfe zu SQL Server.

XML_COLUMN_STORAGE

Der Parameter XML_COLUMN_STORAGE bestimmt, ob XML-Spalten als ArcSDE-XML oder natives SQL Server-XML erstellt werden. Die Standardeinstellung unter dem Konfigurationsschlüsselwort DEFAULTS in der Tabelle SDE_dbtune ist DB_XML, was bedeutet, dass der native SQL Server-XML-Typ verwendet wird. Sie können dieses in SDE_XML ändern, wenn die meisten der XML-Spalten im ArcSDE-XML-Typ erstellt werden sollen.

Die Standardeinstellung für XML_COLUMN_STORAGE unter dem Schlüsselwort IMS_GAZETTEER ist SDE_XML. Dies ist zum Laden von Ortsverzeichnisdaten erforderlich, da ArcIMS-Metadaten-Services und Ortsverzeichnis-Metadaten-Services nur ArcSDE-XML verwenden.