Archivieren von Geodatabases
Die Archivierung in ArcGIS bietet Funktionen zum Aufzeichnen von und Zugreifen auf Änderungen an allen oder einigen Daten in einer versionierten Geodatabase. Die Geodatabase-Archivierung stellt einen Mechanismus zum Erfassen, Verwalten und Analysieren von Änderungen an den Daten dar.
Organisationen müssen die Änderungen an ihren Daten aufbewahren, um gängige Fragen wie die folgenden zu beantworten:
- Wie lautete der Wert für ein bestimmtes Attribut zu einem bestimmten Zeitpunkt?
- Wie hat sich ein bestimmtes Feature bzw. eine bestimmte Zeile im Laufe der Zeit geändert?
- Hat sich ein räumlicher Bereich im Laufe der Zeit geändert?
Die Geodatabase-Archivierung unterstützt Organisationen bei der Beantwortung solcher Fragen, indem die Änderungen an den Daten aufbewahrt werden. Sie müssen sich bewusst sein, dass bei der Geodatabase-Archivierung Änderungen ab dem Zeitpunkt, zu dem die Archivierung aktiviert wird, bis zum Zeitpunkt der Deaktivierung gespeichert werden.
In früheren Geodatabase-Archivierungslösungen mussten Versionen erstellt werden, um Momentaufnahmen der gesamten Datenbank zu vergangenen Zeitpunkten zu erfassen. Sobald jedoch die Versionierung der Daten entfernt oder die Version gelöscht wurde, geht die historische Repräsentation der Daten verloren.
Bei der Geodatabase-Archivierung wird zusätzlich zur vorhandenen transaktionalen Version eine historische Version angelegt. Benutzer stellen entweder eine Verbindung mit einer transaktionalen Version oder mit einer historischen Version her. Eine transaktionale Version ermöglicht Benutzern das Bearbeiten der Daten. Eine historische Version stellt die Daten zu einem bestimmten Zeitpunkt dar. Sie bietet eine schreibgeschützte Repräsentation der Geodatabase. Eine Verbindung mit einer historischen Version kann unter Verwendung eines vorhandenen historischen Markers oder eines angegebenen Zeitpunktes hergestellt werden. Ein historischer Marker ist ein benannter Zeitpunkt, der vom Benutzer erstellt wird, beispielsweise ''Abschluss von Unterabschnitt 158'' mit einem Verweis auf den Zeitpunkt ''11. Juli 2006, 14:13 Uhr".
Das Archivierungsmodell unterstützt das vollständige Geodatabase-Datenmodell. Standalone-Feature-Classes, Feature-Datasets, Tabellen, Beziehungsklassen, Netzwerke, Topologien und Terrains können in die Archivierung einbezogen werden. Für die Archivierung müssen die Daten als versioniert registriert werden. Wenn die Archivierung aktiviert ist, werden alle Änderungen, die in der Default-Version gespeichert oder zurückgeschrieben werden, in der entsprechenden Archivklasse aufbewahrt. Die Archivklasse ist eine vollständige Kopie der für die Archivierung aktivierten Klasse und aller Änderungen, die in der Default-Version gespeichert oder zurückgeschrieben wurden.
Mit den in ArcGIS verfügbaren Werkzeugen können Sie die Änderungen an den Daten auf einfache Weise untersuchen. Der Geodatabase-Historien-Viewer ermöglicht es Ihnen, rasch zu bestimmten Zeitpunkten zu navigieren, sodass Sie den Zustand der Daten zu den betreffenden Momenten einsehen können. Durch das direkte Hinzufügen der Archivklasse zu ArcMap können Sie Abfragen ausführen, um die Entwicklung der Daten über einen bestimmten Zeitraum zu verfolgen. Sie können beispielsweise alle Änderungen anzeigen, die zwischen dem 18. Januar 2006 und dem 1. Juli 2006 an einer bestimmten Straße vorgenommen wurden.