Anpassen eines Polygonzuges

Oft sind beim Erstellen eines Polygonzugs die Koordinaten eines Endpunktes bekannt. ArcMap bietet die Möglichkeit, diesen Endpunkt anzugeben, und berechnet die Differenz zwischen dem tatsächlichen Endpunkt des Polygonzugs und dem gewünschten Endpunkt. Diese Differenz wird als Fehlschluss bezeichnet.

ArcMap bietet drei verschiedene Möglichkeiten der Anpassung eines Polygonzugs, um einen solchen Fehlschluss zu beseitigen. Die Verfahren unterscheiden sich im Grad der Anpassung von Richtung und Entfernung der einzelnen Kurse des Polygonzugs. Die drei Techniken sind:

Mit der Kompasskorrektur wird die Differenz zwischen den XY-Werten des tatsächlichen und des gewünschten Endpunktes gleichmäßig auf die einzelnen 2-Punkt-Kreisbögen und Kurven des Polygonzugs verteilt. Dies geschieht durch Anpassung der Position und Richtung jedes Kreisbogens proportional zur Differenz der Endpunkte. Die Kompasskorrektur wird am häufigsten verwendet, um Fehlschlüsse zu beseitigen. Sie geht davon aus, dass die Differenz durch Fehler sowohl in den Richtungs- als auch in den Entfernungswerten bedingt ist. Die Korrekturen betreffen daher alle Entfernungs- und Richtungswerte. Diese Technik wird auch als Bowditch-Regel bezeichnet.

Ähnlich wie bei der Kompasskorrektur wird auch bei der Übergangskorrektur der Fehlschluss gleichmäßig auf die einzelnen 2-Punkt-Kreisbögen und Kurven des Polygonzugs verteilt. Dabei wird jedoch der Richtungswert gegenüber dem Entfernungswert bevorzugt. Bei der Ermittlung der erforderlichen Positionsänderung jedes Kreisbogens ist der jedem Kreisbogen zugewiesene Anteil proportional zur Summe der X- oder Y-Werte aller Kreisbögen. Die Änderungen betreffen sowohl die Richtung als auch die Entfernung, wobei jedoch die Entfernungswerte stärker geändert werden.

Bei der Crandall-Korrektur werden die Richtungswerte als genau angenommen. Fehlschlüsse werden allein durch Änderung der Entfernungswerte korrigiert. Bei der Anpassung werden alle Richtungswerte beibehalten und nur die Entfernungswerte werden so geändert, dass der Fehlschluss beseitigt wird. Da Richtungen gesperrt sind, kann die Crandall-Anpassung zu unerwarteten Ergebnissen wie z. B. gekippten Richtungen, sehr langen Abstandsanpassungen oder gar keinen Anpassungen führen. Verwenden Sie in diesen Fällen eine andere Methode.

Mit diesen Korrekturmethoden können Sie nicht nur Fehler im Polygonzug korrigieren, sondern auch bestimmte Merkmale der Polygonzugdaten in stärkerem oder geringerem Maße berücksichtigen.

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3/6/2012