Was ist ein Coverage?
Ein Coverage ist ein georelationales Datenmodell zum Speichern von Vektordaten, das sowohl räumliche Daten (Position) als auch Attributdaten (beschreibend) zu geographischen Features enthält. In Coverages werden geographische Features mit einer Reihe von Feature-Classes dargestellt. Jede Feature-Class speichert eine Reihe von Punkten, Linien (Arcs), Polygonen oder Annotations (Text). Coverages können eine Topologie besitzen, in der die Beziehungen zwischen Features definiert sind.
Ein Coverage wird als Verzeichnis gespeichert, in dem jede Feature-Class als eine Gruppe von Dateien gespeichert ist. In ArcCatalog wird ein Coverage beispielsweise mit den unten abgebildeten Symbolen angezeigt. In diesem Beispiel können Sie sehen, dass es sich bei dem Coverage "streams" um ein Line-Coverage handelt, das eine ARC-Datei (Linien), eine Datei mit Annotations für die Linien und eine TIC-Datei umfasst. Des Weiteren gibt es zwei Versionen von Coverage-Dateien.
Coverage-Features
Um die Features in einem Coverage zu definieren, ist oft mehr als eine Feature-Class erforderlich. Beispiel: Linien- und Polygon-Feature-Classes befinden sich beide in einem Coverage, das Polygon-Features darstellt. Polygon-Features verfügen auch über Label-Punkte, die als einzelne Feature-Class angezeigt werden. Jedes Coverage weist eine Feature-Class mit Tic-Punkten auf, die bekannte reale Koordinaten darstellen. Diese Tic-Punkte definieren die Ausdehnung eines Coverages. Sie stellen keine tatsächlichen Datenpunkte innerhalb des Coverages dar. Die Abbildung unten zeigt die häufigsten Feature-Classes in einem Coverage. Weitere Coverage-Feature-Classes umfassen Section, Route, Region und Link.
Weitere Informationen zum Coverage-Datenmodell finden Sie unter Speichern von Coverages.
Informationen zur Definition des Koordinatensystems eines Coverages
Feature-Nummern
Ein geographisches Feature in einem Coverage ist durch eine eindeutige Feature-Nummer gekennzeichnet. Räumliche Daten und Attributdaten eines Features werden anhand dieser Nummer verbunden. Zwei Nummern stehen mit Coverage-Features in Zusammenhang:
<cover># |
Eine interne Sequenznummer (von der Software zugewiesen). |
<cover>-ID |
Eine Feature-ID (vom Anwender zugewiesen), wobei <cover> für den Coverage-Namen steht. |
Die Sequenznummer (<cover>#) ist eine Nummer für einen Datensatz innerhalb einer Datei, die Daten zu Features enthält. Sequenznummern, die automatisch generiert und verwaltet werden, sind für die Erstellung von Topologielisten von Bedeutung. Sie sind für jedes Feature eindeutig, müssen jedoch nicht unveränderlich sein, sondern können sich durch die Aktualisierung und Bearbeitung von Coverages ändern.
Feature-IDs (<cover>-ID) werden ebenfalls automatisch generiert, können jedoch geändert werden. In der Praxis ist eine Feature-ID ein Ganzzahlwert, den Sie einem einzelnen Feature zuweisen (z. B. einem Polygon). Der Wert sollte eindeutig sein. Feature-IDs, die manchmal auch als Benutzer-IDs bezeichnet werden, werden häufig verwendet, um zusätzliche Attribute mit bestimmten geographischen Features in Beziehung zu setzen. So werden beispielsweise manchmal in Beziehung stehende Dateien anhand der Feature-ID mit dem Coverage-Feature verbunden. Dieser Wert darf ausschließlich in ArcInfo Workstation mithilfe von ArcEdit geändert werden, und sowohl die <cover>-ID als auch die damit verbundene $ID in den NIT- und DAT-Dateien müssen ebenfalls geändert werden. Andernfalls treten Datenfehler auf. Wenn Sie diese Bearbeitung durchführen müssen, importieren Sie das Coverage in eine Geodatabase-Feature-Class, und nehmen Sie die Änderungen in der Feature-Class vor.
Feature-Attribute
Feature-Attribute werden in den ADF-Dateien des Coverages gespeichert. Andere Attribute können in INFO-Tabellen oder Tabellen in einem RDBMS gespeichert und dann über einen Layer oder eine Beziehungsklasse mit den Features zusammengeführt werden.
Wenn Sie einen Ordner im Katalog anzeigen, sehen Sie alle darin enthaltenen Coverages und alle damit verknüpften INFO-Tabellen, nicht jedoch den INFO-Ordner selbst. Erweitern Sie ein Coverage, um die zugehörigen Feature-Classes anzuzeigen. Jede Feature-Class enthält sowohl die Features als auch die zugehörigen Attributtabellen. Wenn Sie z. B. eine Polygon-Feature-Class auswählen, können Sie sich die dazugehörigen Features und Attribute ansehen.
Verbinden von Features und Attributen
Die Verbindung zwischen räumlichen und Tabellendaten weist drei erwähnenswerte Eigenschaften auf:
- Die Features im Coverage weisen eine Eins-zu-eins-Beziehung mit den entsprechenden Datensätzen in der Feature-Attributtabelle auf.
- In ArcGIS wird die Verbindung zwischen dem Feature und dem Attributdatensatz mithilfe der eindeutigen Kennung verwaltet, die jedem Feature zugeordnet ist. Dies ist die Sequenznummer des Features.
- Die Sequenznummer des Features wird für ein Coverage an zwei Orten physikalisch gespeichert: in den Dateien, die die Positionsdaten für jedes Feature enthalten (z. B. XY-Koordinatenpaare), und zusammen mit dem entsprechenden Datensatz in der Feature-Attributtabelle. In ArcGIS wird diese Verbindung automatisch erstellt und verwaltet.
In der Abbildung unten weisen sowohl die Koordinaten als auch die Attributdatensätze ein gemeinsames Element auf: die Sequenznummer des Features. Durch die Sequenznummer werden die Feature-Koordinaten mit den Attributen verbunden, wobei eine Eins-zu-eins-Entsprechung zwischen ihnen bewahrt bleibt. Wenn diese Verbindung hergestellt ist, können Sie das Coverage abfragen, um Attributinformationen anzuzeigen oder eine Karte basierend auf den in der Feature-Attributtabelle gespeicherten Attributen zu erstellen.
Verbundene Dateien
Coverages verfügen oft über verbundene Dateien. Um sie in ArcCatalog oder dem Fenster "Katalog" anzuzeigen, fügen Sie sie als Dateitypen hinzu. Beispiel: Um ARC Macro Language (AML)-Skripte sehen zu können, fügen Sie die Dateierweiterung .AML in die Liste der Dateitypen ein.
Um auf die Liste der Dateitypen in ArcCatalog zuzugreifen, klicken Sie auf Anpassen > ArcCatalog-Optionen, und klicken Sie dann auf die Registerkarte Dateitypen.
Coverage-Versionen
PC ARC/INFO-Coverages entsprechen ArcInfo-Coverages, mit der Ausnahme, dass deren Attribute in dBASE-Tabellen gespeichert werden. Sie haben die Möglichkeit, in ArcCatalog eine Vorschau auf PC ARC/INFO-Coverages anzuzeigen, und können für diese Coverages Metadaten erstellen. Andere Datenverwaltungsoperationen, wie Kopieren, Einfügen oder Löschen, sind jedoch nicht verfügbar.
Coverages, die mit ArcInfo vor Version 7 erstellt wurden, sind in ArcCatalog nicht verfügbar. Nach der Konvertierung mittels ArcInfo Workstation können Sie in ArcCatalog auf den Inhalt dieser Coverages zugreifen.