Konfigurieren von Einstellungen zur GPS-Erfassung

Wenn Sie planen, ein GPS-Gerät zur Erfassung neuer Features im Außendienst einzusetzen, können Sie die Eigenschaften der GPS-Erfassung konfigurieren, die für einen bestimmten Feature-Layer gelten. Sie können auch auswählen, ob die Außendienstmitarbeiter die Einstellungen, die Sie für sie ausgewählt haben, überschreiben können.

Es ist wichtig, eine Qualitätsstufe für die Form von GIS-Features festzulegen, die mit einem GPS-Empfänger erfasst werden. Dieser entspricht den Genauigkeitsanforderungen für Ihre Daten oder verbessert sie. Sehr häufig kann diese Qualitätsstufe für jeden Feature-Layer, der aktualisiert wird, anders sein.

Die Funktionsweise eines GPS zu verstehen ist wichtig, wenn Sie die richtigen Einstellungen zur GPS-Datenerfassung für Ihre Feldprojekte auswählen. Wenn Sie Neuling im Bereich der GPS-Datenerfassung sind, sollten Sie sich Zeit nehmen, die Grundlagen von GPS und das Einsatzgebiet von GPS-Empfängern zum Zweck der Datenerfassung kennen zu lernen.

Es gibt mehrere Faktoren, die die Qualität einer GPS-Position beeinflussen können, z. B. die Qualität des verwendeten GPS-Empfängers, Ihre aktuelle Position, die Umgebungsbedingungen sowie die atmosphärischen Bedingungen. Die auf der Seite "GPS-Status" der mobilen Anwendung aufgeführten GPS-Qualitätseinstellungen zeigen die Qualität der Positionen, die Sie empfangen: Fix-Typ, Anzahl von Satelliten, PDOP und HDOP.

DOP, das für Dilution of Precision (Genauigkeitsverschlechterung) steht, ist ein Messwert der Position der Satelliten: wie viele Sie sehen können, wie hoch sie im Himmel sind und wie die Peilung zu ihnen hin ist. Dies wird oft als Satellitengeometrie bezeichnet. So wie sich die Satelliten bewegen, ändert sich auch ihre Geometrie. Ein niedriger DOP-Wert weist im Allgemeinen auf eine höhere Wahrscheinlichkeit der Genauigkeit hin.

DOP ist in Komponenten unterteilt, da sich die Genauigkeit des GPS-Systems ändert. PDOP steht für Position Dilution Of Precision (Genauigkeitsverschlechterung der Position). Die optimale PDOP würde mit einem Satelliten direkt darüber und drei frei über dem Horizont gleichmäßig angeordneten Satelliten erreicht. Der Wert würde dann 1 betragen.

DOP-Wert
Eine gute Satellitengeometrie setzt DOP-Werte herab.

Wenn Sie neue GIS-Features mit GPS erfassen, wendet ArcGIS Mobile einen GPS-Qualitätsfilter auf jede Position an, die vom GPS-Empfänger gelesen wird. Wenn die Position dem für den Feature-Layer angegebenen Qualitätsfilter entspricht, wird er beim Berechnen der Position verwendet, die Sie aufzeichnen.

Ein GPS-Qualitätsfilter wird für jeden editierbaren Karten-Layer festgelegt, der die GPS-Registerkarte verwendet. Der GPS-Qualitätsfilter basiert auf zwei Hauptfaktoren:

GPS-Fix-Typ

Je nach dem im Außendienst verwendeten GPS-Empfänger und dem Typ der GPS-Datenerfassung möchten Sie die vom GPS-Gerät empfangenen Positionen basierend auf einem bestimmten Fix-Typ filtern. So möchten Sie z. B. sicherstellen, dass nur differenziell korrigierte GPS-Positionen in der Mittelwertberechnung verwendet werden, und alle autonomen Lesepositionen ignorieren.

PDOP

Zusätzlich zum Fix-Typ, den Sie empfangen, möchten Sie möglicherweise auch Positionen basierend auf der geometrischen Stärke der GPS-Satellitenkonfiguration filtern. PDOP ist ein Zahlenwert, der die Fehlermenge in der gelesenen Position darstellt. Durch das Festlegen eines PDOP-Werts als Teil des GPS-Qualitätsfilters wird sichergestellt, dass lediglich Positionen mit einem PDOP gleich oder niedriger als der festgelegte Wert zum Berechnen des Mittels verwendet werden. Der Standardwert ist 6.

Je nach den Genauigkeitsanforderungen für die Datenerfassungsprojekte und die Umgebungsbedingungen, denen die Außendienstmitarbeiter gegenüberstehen, können Sie auswählen, ob die Qualitätsfiltereinstellungen innerhalb des Formulars für die GPS-Erfassungseinstellungen in der ArcGIS Mobile-Anwendung selbst geändert werden können. Standardmäßig können Qualitätsfiltereinstellungen in der Anwendung aktualisiert werden.

GPS-Erfassungsmethoden

Es sind zwei primäre GPS-Erfassungsmethoden in der ArcGIS Mobile-Anwendung verfügbar: GPS-Mittelwertberechnung und GPS-Streaming. GPS-Streaming steht lediglich beim Erfassen der Stützpunkte von Linien- und Polygon-Features zur Verfügung und kann nicht für die Erfassung von Punkt-Features verwendet werden.

GPS-Mittelwertberechnungsmethode

Sie können die GPS-Mittelwertberechnung zum Generieren der Position eines Stützpunkts eines Linien- oder Polygon- oder Punkt-Features verwenden. Die Mittelwertberechnungsmethode liest Positionen vom GPS-Empfänger und leitet die genauste Position von den gelesenen Positionen ab, indem alle empfangenen Positionen berücksichtigt werden, die dem Qualitätsfilter entsprechen, und ein Mittelwert berechnet wird.

Um sicherzustellen, dass genug Positionen empfangen werden, um eine genaue Position zu ermitteln, können Sie eine empfohlene Mindestanzahl von Positionen festlegen. Beachten Sie, dass der Außendienstmitarbeiter in der Lage sein muss, diesen Wert zu überschreiben, und er nur eine Empfehlung darstellt. Sie können auch steuern, wie die Anwendung reagiert, wenn die empfohlene Anzahl von Positionen erreicht ist und/oder wenn der Außendienstmitarbeiter den Erfassungsprozess vor Erreichen der empfohlenen Mindestanzahl beendet. Standardmäßig beendet die Mittelwertberechnungsmethode die Erfassung von GPS-Positionen, wenn der empfohlene Mindestwert erreicht ist. Wenn Sie die Option "Automatisch anhalten" deaktivieren, wird die Mittelwertberechnung so lange fortgesetzt, bis Sie auf die Schaltfläche "Stopp" klicken.

Wenn die Erfassung vor dem Erreichen der Mindestanzahl beendet wird, erhalten Sie eine Meldung, dass Sie die Mindestanzahl Positionen nicht erreicht haben, die für die Erfassung dieses Feature-Typs empfohlen wird, und dass Sie eine Entscheidung treffen müssen, entweder mit dem Empfangen von Positionen fortzufahren; den Standort mit der aktuellen Anzahl von Positionen anzunehmen und einen Mittelwert zu berechnen; oder die Erfassung abzubrechen und sie erneut zu starten, die Qualitätsfilterwerte zu ändern oder einen anderen Ansatz für die Shape-Erfassung auszuwählen. Wenn Sie denken, dass die Außendienstmitarbeiter diese Entscheidung nicht treffen müssen und Sie darauf vertrauen, dass sie wissen, was sie tun, aktivieren Sie die Option "Stopp zulassen". Dann werden sie nicht aufgefordert und gezwungen, diese Entscheidung zu treffen.

Einstellungen für die GPS-Mittelwertberechnung:
Einstellungen für die GPS-Mittelwertberechnung

GPS-Streaming-Methode

Wenn der Feature-Layer, den Sie konfigurieren, ein Linien- oder ein Polygon-Feature-Layer ist, können Sie auch mithilfe des GPS-Streamings die Form eines Features erfassen. Die GPS-Streaming-Methode erstellt Stützpunkte aus Positionen, die mit einem definierten Intervall, das im Projekt angegeben wird oder im Feld in der Anwendung geändert werden kann, vom GPS-Empfänger empfangen werden. Das Intervall basiert entweder auf Zeit oder Entfernung.

Die Form der Bewegung und/oder des Features, das Sie erfassen möchten, schreibt häufig vor, ob Sie Entfernung oder Zeit als Streaming-Methode verwenden möchten. Sie möchten z. B. Zeit als Grundlage für die Erfassung verwenden, wenn Sie mit einer festgelegten Geschwindigkeit fahren und eine Straßenmittelachse erfassen. Wenn Sie einen Pfad entlang gehen, der sich beachtlich schlängelt, möchten Sie stattdessen eventuell Entfernung verwenden.

Standardmäßig wird eine Entfernung von 10 Metern ausgewählt. Sie können den Entfernungswert und den Einheitentyp in den GPS-Streaming-Einstellungen ändern.

HinweisHinweis:

Wenn Sie GPS-Streaming in der Anwendung verwenden, können Sie beim Erfassen von Linien einen seitlichen Versatz auswählen. Dies ermöglicht es Ihnen, neben den Positionen, die Sie erfassen, zu gehen oder zu fahren, anstatt direkt über dem zu Erfassenden sein zu müssen.

GPS-Streaming-Einstellungen
GPS-Streaming-Einstellungen

Es ist wichtig, zu beachten, dass ähnlich wie bei der GPS-Mittelwertberechnung, beim GPS-Streaming nur Positionen verwendet werden, die dem Qualitätsfilter entsprechen, den Sie beim Erstellen von Stützpunktpositionen festgelegt haben.


10/18/2010