Vorbereiten von Kartendokumenten in ArcGIS auf die Veröffentlichung in KML

ArcGIS unterstützt das Veröffentlichen von GIS-Daten als KML auf zwei Weisen: als KML-Datei oder KML-Service (Netzwerk-Link). In beiden Fällen muss die Darstellung der Daten mit ArcGIS Desktop definiert werden, bevor die KML-Repräsentation erstellt werden kann. KML-Dateien können aus einem einzelnen Layer oder aus einer Karte erstellt werden, KML-Services können dagegen nur aus Karten erstellt werden.

Dieses Thema gibt Ihnen einen Überblick über die ArcGIS-Elemente und -Eigenschaften, die definiert werden müssen, um eine effektive KML-Darstellung von GIS-Daten zu erstellen.

Vorbereiten von ArcGIS-Elementen auf die KML-Veröffentlichung

Die Hauptelemente, die beim Freigeben von GIS-Daten als KML erstellt werden müssen, sind wie folgt:

Layer

Layer sind die primäre Komponente für die Freigabe von GIS-Daten als KML. Layer definieren die Symbologie der Daten, des angezeigten Namens des Layers und der Features und des beschreibenden Inhalts, der in der Popup-Blase angezeigt wird. Layer können in ArcMap, ArcGlobe oder ArcScene definiert werden. Feature-Layer, Bild-Layer und Gruppen-Layer können als KML veröffentlicht werden.

Feature-Layer erstellen einen KML-Ordner, der eine Liste aller Features enthält. Die Haupt-KML-Einstellungen eines Feature-Layers sind:

  • Die Eigenschaft "Layer-Name", die als Ordnername verwendet wird
  • Die Eigenschaft "Layer-Beschreibung", die als Popup-Inhalt für den enthaltenden Ordner verwendet wird
  • Die Symbologie, die zum Erstellen eines KML-Symbols verwendet wird

    • Im Abschnitt "Anzeigeeigenschaften" unten erhalten Sie weitere Informationen zu KML-Symbolen.

  • Der Beschriftungsausdruck, der zur Benennung der einzelnen Features verwendet wird.
  • Die Definitionsabfrage, die verwendet werden kann, um einzugrenzen, welche Features in die KML-Repräsentation eingeschlossen werden
  • Die HTML-Popup-Eigenschaften, die verwendet werden, um den Popup-Inhalt für einzelne Features zu definieren

    • Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt "Anzeigen von Feature-Attributen" weiter unten.

Bild-Layer erstellen ein einzelnes Boden-Overlay-Element, das auf eine Bilddatei verweist. Die Bilddatei sollte so klein wie möglich sein, da sie über das Netzwerk an die Client-Anwendung gesendet werden muss. Die Haupt-KML-Einstellungen eines Bild-Layers sind:

  • Die Eigenschaft "Layer-Name", die als Name für das Boden-Overlay verwendet wird
  • Die Eigenschaft "Layer-Beschreibung", die als Popup-Inhalt für das Boden-Overlay verwendet wird

Gruppen-Layer fungieren als Organisationsordner, die andere Organisationsordner, Feature-Ordner und Boden-Overlays enthalten können. Die Haupt-KML-Einstellungen eines Gruppen-Layers sind:

  • Die Eigenschaft "Layer-Name", die als Ordnername verwendet wird
  • Die Eigenschaft "Layer-Beschreibung", die als Popup-Inhalt für den Ordner verwendet wird

Layer können mit dem Geoverarbeitungswerkzeug "Layer in KML" direkt aus ArcMap, ArcGlobe und ArcScene in KML-Dateien exportiert werden. Layer können nur als Teil eines Kartendokuments, das mit ArcGIS Server veröffentlicht wird, als KML-Service bereitgestellt werden.

Karten

Karten ermöglichen die Freigabe mehrerer Layer als einzelne KML-Quelle. Sie sind auch zum Erstellen eines KML-Services erforderlich. Es kann jeweils nur ein Datenrahmen pro Karte exportiert oder als KML bereitgestellt werden.

Karten definieren den obersten Ordner für KML und den beschreibenden Inhalt der Popup-Blase für diesen Ordner. Karten müssen in ArcMap definiert werden. Die Haupt-KML-Einstellungen einer Karte sind:

  • Die Eigenschaft "Datenrahmenname", die als Ordnername verwendet wird
  • Die Kartenbeschreibungseigenschaft, die als Popup-Inhalt für den Ordner verwendet wird
  • Die Sichtbarkeit von Layern, die verwendet wird, um festzulegen, welche Layer in das KML eingeschlossen werden
HinweisHinweis:

Layer, deren Sichtbarkeit aufgrund ihres Darstellungs-Maßstabsbereichs deaktiviert ist, werden auch ausgeschlossen, wenn die Karte in KML konvertiert wird.

Legenden

Legenden sind ein optionales Element für die KML-Repräsentation einer Karte. Ein Bild der Legende wird als KML-Bildschirm-Overlay in der Anzeigeanwendung angezeigt. Sie wird in einem Schaltflächenordner dargestellt, den der Benutzer interaktiv dort festlegen kann, wo das Bild auf dem Bildschirm angezeigt wird, z. B. in der linken oberen Ecke.

Legenden müssen in der Layout-Ansicht eines Kartendokuments erstellt werden und können eine beliebige Teilmenge der Layer im Kartendokument enthalten. Die Symbologie der Legende sollte auf die gleiche Weise wie andere Legenden erstellt werden.

Wenn ein Kartendokument exportiert oder als KML bereitgestellt wird, ist jedes Legendenelement in der Karte automatisch im KML enthalten.

Anzeigen von Feature-Attributen

Feature-Attribute für GIS-Daten werden in einem Satz von Datenbankfeldern gespeichert. Jede Spalte weist einen definierten Typ auf, z. B. Datum oder Text, und jedes Feature verfügt über einen Wert für diese Spalte oder ist Null.

Beschreibende Informationen für KML werden dagegen in einem einzelnen HTML-formatierten Textblock gespeichert. Jedes Feature kann verglichen mit anderen Features eindeutigen Inhalt aufweisen.

ArcGIS verwendet Layer-Eigenschaften, um die Definition davon zu unterstützen, wie die regelmäßig definierten GIS-Feature-Attribute in der HTML-Repräsentation von Feature-Beschreibungen in KML angezeigt werden.

Die Haupt-KML-Einstellungen für die Freigabe von Feature-Attributen sind:

Festlegen der Layer-Symbologie

Es gibt zwei Komponenten zum Festlegen der Anzeige eines Layers in ArcGIS Desktop – den Renderer und die Symbologie. Der Renderer eines Layers definiert die Klassifizierungen, die Symbologie definiert, wie jede Klassifizierung angezeigt werden soll. Ein Einzelwert-Renderer für einen Landnutzungs-Polygon-Layer definiert beispielsweise Klassifizierungen für Landwirtschafts-, Gewerbe-, Industrie-, Erholungs- und Wohngebiete. Jede dieser Klassifizierungen weist dann ein verknüpftes Symbol auf, sodass z. B. landwirtschaftliche Features als grüne Polygone angezeigt werden.

Verwenden von Renderern, die in KML funktionieren

Jedes in KML angezeigte Feature kann seine eigene Symbologie definieren. Es kann die ganze Symbologie selbst enthalten oder auf eine Style-Karte verweisen. In beiden Fällen wird dadurch ermöglicht, dass jedes KML-Feature ein beliebiges Symbol aufweisen kann. Wenn Features aus ArcGIS exportiert oder als KML bereitgestellt werden, wird der Renderer abgefragt, und das entsprechende Symbol wird dem KML-Element zugewiesen.

Dies bedeutet, dass ein beliebiger Renderer verwendet werden kann, um die Layer-Symbologie für KML festzulegen.

Verwenden von Feature-Symbologie, die in KML funktioniert

Die KML-Feature-Symbologie ist eine Teilmenge der ArcGIS-Symbologie, einige Symbole lassen sich daher möglicherweise nicht in KML übertragen. Beim Vorbereiten von Layern für KML sollten Sie die Symbologie so einfach wie möglich halten. Die Symbologie für Punkte, Linien und Polygone wird jedoch in KML anders behandelt und kann Grenzen neu definieren.

KML-Punktsymbole werden als mit Billboarding veröffentlichte Bilder angezeigt. Wenn KML mit ArcGIS Desktop erstellt wird, wird das ArcGIS-Symbol in ein PNG-Bild konvertiert und mit Billboarding veröffentlicht, damit es sich immer vor der Kamera befindet, während der Benutzer durch die 3D-Ansicht navigiert. Dies bedeutet, dass sogar sehr komplexe Punktsymbole in KML verwendet werden können, da ihre 2D-Darstellung einfach in ein Bild konvertiert wird.

Bei Linien-Features werden jedoch nur einfache Symbole in KML unterstützt. Farbe und Linienbreiteneigenschaften werden berücksichtigt, aber zusätzliche Effekte, z. B. Bindestriche und Pfeile, werden nicht berücksichtigt. Auch mehrstöckige Symbole, z. B. das Eisenbahnsymbol, werden in KML nicht unterstützt. Wenn Sie Linien-Features erstellen, die in KML angezeigt werden sollen, sollten die Symbole so einfach wie möglich gehalten werden.

Auf ähnliche Weise unterstützen KML-Polygon-Features nur einfache Symbologie. KML-Polygonsymbole müssen einfache Farbfüllungen sein, bei denen keine gemusterten Füllungen oder Skalenstriche unterstützt werden. Das Liniensymbol für Polygonumfänge folgt den gleichen Regeln wie KML-Liniensymbole. Wenn Sie Polygon-Features erstellen, die in KML angezeigt werden sollen, sollten die Symbole so einfach wie möglich gehalten werden.

Anzeigen der Karte oder des Layers als Bild

Eine Option beim Freigeben einer Karte oder eines Layers als KML besteht darin, den Inhalt als Bild anzuzeigen. Diese Technik ist besonders bei Feature-Layern wirksam, die auf der Globusoberfläche drapiert werden müssen. Wenn Sie Feature-Inhalt auf diese Weise anzeigen, wird die ArcGIS-Symbologie in das KML exportierte Bild eingebettet. Alle Bild-Layer, unabhängig davon, ob es sich um systemeigene Bild-Layer oder Feature-Layer handelt, die in Bilder konvertiert werden, unterstützen die vollständige Suite der ArcGIS-Symbologie, wenn sie als KML angezeigt werden.

Zur effektiven Nutzung dieser Option muss der KML-Inhalt als Netzwerk-Link über ArcGIS Server bereitgestellt werden, damit das angezeigte Bild mit der entsprechenden Auflösung angezeigt werden kann, wenn der Benutzer die Ansicht vergrößert und verkleinert. Eine eigenständige KML-Datei, in der Bildinhalt anzeigt wird, weist einen Schnappschuss des Inhalts auf, der nur für den Maßstab gilt, bei dem er erstellt wurde – durch Vergrößern werden die Daten grob dargestellt, beim Verkleinern wird eine eingeschränkte Ausdehnung dargestellt.

Festlegen von 3D-Anzeigeeigenschaften

Die primäre Anzeigeumgebung für KML ist in 3D. Es gibt mehrere 3D-Anzeigeeigenschaften, die in ArcGlobe und ArcScene erstellt werden können, durch die die Darstellung der GIS-Daten verbessert werden kann, wenn diese als KML freigegeben werden.

Die wichtigsten 3D-Anzeigeeigenschaften, die in ArcGlobe und ArcScene erstellt werden können, sind:

Einige 3D-Anzeigeeigenschaften, z. B. die Verwendung von Textur-Modellen als Symbole, werden derzeit nicht in den Geoverarbeitungswerkzeugen zum Exportieren in KML unterstützt. Eine Point-Feature-Class, die das Aston Martin-Autosymbol verwendet, wird beispielsweise nicht als KML angezeigt. Auch Texturen auf Multipatches, z. B. Gebäudemodelle mit Textur, werden nicht in das exportierte oder bereitgestellte KML eingeschlossen. Für diese beiden Techniken müssen die GIS-Daten in das COLLADA-Format exportiert werden, was als alternativer Prozess mit dem Geoverarbeitungswerkzeug Multipatch in COLLADA durchgeführt werden kann.


7/10/2012